Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Titel: Silberband 117 - Duell der Erbfeinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
sträubte, glitt er auf das zu, was Sinjadyl hieß, und kam nicht mehr davon los. Als wäre sie ein starker Magnet und er nur ein winziges Eisenstäubchen, so hing er an ihr fest.
    »Hab keine Angst«, sagte sie beruhigend. »Dir geschieht nichts. Ich bringe dich rechtzeitig zurück.«
    »Wohin bringst du mich?«
    »Warte ab. Du wirst es gleich erkennen.«
    Damit begann eine seltsame Reise. Sinjadyl glitt mit ihm aus dem dunklen Medium, in dem er sich verborgen hatte, mitten in eine Fülle von Licht hinein. Thezein hatte während seiner Meditationen niemals etwas gesehen, und selbst die Gestalten jener Fremden, denen er begegnet war, kannte er nur aus den Bildern, die sie sich von sich selbst gemacht hatten. Jetzt aber erkannte er um sich herum Art'Yschall, aus einer sehr ungewohnten Perspektive heraus, denn alles schien viel kleiner zu sein als in der Wirklichkeit.
    Sie erreichten eine matt leuchtende Wand und stießen hindurch. Thezein, der in diesem Zustand nach allen Seiten gleichzeitig blicken konnte, sah zum ersten Mal die Sternenstadt von außen – ein gigantisches Gebilde, als wäre es von einem matt leuchtenden Nebel ausgefüllt, in dem sich zahllose Materiebrocken befanden. Je größer die Entfernung wurde, desto fremdartiger sah Art'Yschall aus. Thezein kam erst nach langer Zeit dahinter, was ihn an diesem Anblick störte: Er hatte sich Art'Yschall immer als gewaltige Kugel vorgestellt. Es schien die ideale Form zu sein, und da er sich mit niemandem darüber unterhalten hatte, der ihm die Wahrheit hätte sagen können, war ein festes Bild aus dieser Vorstellung geworden.
    Nun musste er erkennen, dass die Sternenstadt einen riesigen Würfel mit gerundeten Kanten und Ecken bildete. Das erschien ihm unnatürlich.
    »Warum hat man diese Form gewählt?«, fragte er verständnislos.
    »Magst du sie nicht?«
    »Sie ist unvollkommen.«
    »Vielleicht. Aber du solltest nicht vergessen, was Art'Yschall ist. Wir wollten damals etwas schaffen, was in jeder Beziehung ungewöhnlich ist. Es gibt unzählige raumfahrende Völker im Universum, und viele von ihnen haben ebenfalls riesige Raumfahrzeuge gebaut. Niemand konnte ausschließen, dass es nicht doch schon etwas gab, was genauso groß war wie Art'Yschall. Aber wenn es so war, dann hatte es ganz gewiss nicht die Form eines Würfels.«
    »Eine Kugel sähe schöner aus!«, beharrte Thezein auf seiner Meinung.
    »Ist das so wichtig? Sieh es dir an, Thezein, und vergiss es niemals!«
    »Ich werde wohl kaum eine Gelegenheit haben, mich daran zu erinnern.«
    »Dein Bewusstsein ist unsterblich.«
    »Aber wenn Art'Yschall nicht mehr existiert, gibt es keinen Bürger mehr, der mich aufnehmen könnte.«
    Sinjadyl schwieg, und die Bewegung wurde rückläufig. Sie stürzten auf die Sternenstadt zu, durchdrangen ungehindert den Schutzschirm und rasten am Lebensbereich der Schwebenden vorbei. In der Nähe einer Gruppe von Kunstsonnen kamen sie zum Stillstand. Obwohl eine der Sonnen inzwischen erloschen war, erkannte Thezein, dass er sich in der Wiege der Vollendung befand. Sinjadyl brachte ihn dicht an die Kristallschwärme heran.
    »Du weißt bereits, dass das alles Bürger sind«, sagte sie. »Sie hatten auf dem Weg der Verschmelzung jenen Punkt erreicht, an dem jede Weiterentwicklung enden musste. Sie konnten keine weiteren Bewusstseine mehr aufnehmen, ohne sich selbst zu zerstören. Es schien ihnen sinnlos, in ihrer alten Form wie gewohnt weiterzuexistieren und zu warten. Niemand wusste, wie lange es dauern würde, bis die Bürger von Art'Yschall den nächsten Schritt tun konnten. Darum zogen sie sich hierher zurück und wurden zu diesen Kristallen.«
    »Wie haben sie das gemacht?«, fragte Thezein interessiert.
    »Es ist ein spontaner Prozess. Jeder Bürger hat die Fähigkeit, bei Lebensgefahr oder auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin zu einem solchen Kristall zu werden. Auch du kannst das.«
    »Das glaube ich dir nicht!«
    »Du wirst es bald erleben. In diesem Zustand werdet ihr die Zerstörung von Art'Yschall überstehen. Die Kristalle sind unzerstörbar, sie brauchen weder Luft noch Nahrung. Sie sind ideale Behälter für eure Bewusstseine, unsterblich wie ihr. Eure Körperstrukturen werden darin gespeichert, und ihr werdet unvorstellbare Zeiträume überdauern.«
    »Ich stelle es mir schrecklich vor«, meinte Thezein skeptisch. »Abgesehen davon, dass ich dir immer noch nicht ganz glauben mag.«
    »Das ist deine Sache«, sagte Sinjadyl gelassen.
    Thezein beobachtete

Weitere Kostenlose Bücher