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Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Titel: Silberband 117 - Duell der Erbfeinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht mehr. Nur wenige Kunstsonnen brannten noch, aber die Luft, in der das Licht sich hatte brechen können, fehlte. Der Raum zwischen den Lebensbereichen war tiefschwarz. Die Planeten, Asteroiden und sonstigen größeren Bestandteile von Art'Yschall leuchteten orangefarben, sofern sie in der richtigen Position zu den drei Beobachtern standen. Treibvaters Herz war angeschwollen und verstrahlte dieses drohende Licht. Die Lebensbereiche waren in Bewegung geraten und trieben auf die Kunstsonne zu. In der Nähe der Hülle gab es keinen einzigen großen Weltenkörper mehr, auch weiter drinnen zerbrachen mehr und mehr Planeten.
    »Es werden nur Trümmer übrig bleiben«, vermutete Thezein schaudernd.
    »Nicht einmal das«, sagte Zagarym leise. »Sieh dir Treibvaters Herz an. Es arbeitet unkontrolliert. Und die Magnetfelder können jeden Augenblick zurückschlagen. Du solltest jetzt nicht mehr hinsehen, bis wir dir sagen, dass es vorbei ist. Der Lichtblitz könnte dich blenden.«
    Thezein ließ es schweigend zu, dass die beiden Bürger ihn herumdrehten. Er starrte in die Unendlichkeit. Es war völlig dunkel vor ihm, und er wünschte sich, er hätte wenigstens einen Stern sehen können. Die Finsternis war so hoffnungslos undurchdringbar, dass er das Gefühl hatte, von ihr erdrückt zu werden.
    Kurze Zeit später sagte Sinjadyl:
    »Es ist vorüber. Treibvaters Herz ist explodiert. Art'Yschall existiert nicht mehr.«
    Er drehte sich mithilfe der Bürger um und starrte auf das, was übrig geblieben war – eine schwach glühende Wolke kosmischen Staubs, in der kleine Materiebrocken trieben. Aber während er hinsah, lösten sich Schwärme von winzigen, leuchtenden Punkten aus dem Nebel und strebten aufeinander zu. Sie bildeten Schwärme, die langsam um ein unsichtbares Zentrum kreisten.
    »Es sind nicht so viele, wie wir gehofft hatten«, bemerkte Zagarym bedrückt.
    »Es sind immer noch viele Millionen«, tröstete Sinjadyl. »Und viele von ihnen enthalten Hunderte und Tausende von Bewusstseinen. Es werden noch welche dazukommen, die durch die Explosion abgetrieben wurden.«
    Wieder warteten sie. Thezein vermisste Treibvaters Impulse – wie sollte er ohne sie die Zeit messen? Konnten die Bürger überhaupt ohne ihre Sternenstadt existieren? Solange sie in Form dieser kristallinen Extrakte dahintrieben, würden sie Art'Yschall nicht vermissen, aber wie sollte es weitergehen?
    »Warum antwortet ihr mir nicht?«, fragte er, denn er hatte mittlerweile begriffen, dass Sinjadyl und Zagarym jeden seiner Gedanken zu erkennen vermochten.
    »Weil wir keine Antwort auf deine Fragen haben«, erklärte Sinjadyl. »Wir wissen, dass die Kristalle den Linearraum nicht verlassen können, und da es hier keine bewohnbaren Welten gibt ...«
    »Ihr müsst auf den Zufall warten«, sagte Zagarym. »Irgendwann werdet ihr etwas finden, was euch als Ersatz für Art'Yschall dienen kann.«
    »Und wenn wir daran vorbeitreiben?«
    »Das könnt ihr gar nicht. Das, was euch dazu bringt, in Schwärmen beieinanderzubleiben, wird euch auch veranlassen, euch einem solchen Objekt zu nähern und euch festzusetzen oder in es einzudringen, je nachdem.«
    Thezein wusste nicht, ob das der Wahrheit entsprach, aber er bemühte sich, an Zagaryms Behauptungen zu glauben, denn er spürte, dass er ohne diesen Funken Hoffnung den Verstand verlieren würde.
    »Es ist Zeit für dich, Thezein«, sagte Sinjadyl plötzlich.
    »Ich weiß immer noch nicht, wie ich es machen muss!«, protestierte er.
    »Es ist ganz leicht. Du wirst sehen, dass es dir keine Mühe bereitet.«
    Er war noch damit beschäftigt, den seltsamen Tonfall in Zagaryms geisterhafter Stimme zu analysieren, als er plötzlich spürte, wie die beiden Bürger zurückwichen. Er wollte aufschreien, aber es war bereits zu spät. Um ihn herum gab es keine Luft mehr. Ein grässlicher Schmerz durchzuckte ihn, dann war es dunkel um ihn her.
    Die beiden Bürger brachten den kleinen, leuchtenden Kristall, in dem alles das steckte, was Thezein war und wieder sein konnte, zu einem der Schwärme und beobachteten ihn, bis er sich eingeordnet hatte. Dann verließen sie diese Stätte und folgten ihren Freunden, die längst den Linearraum verlassen und einen Planeten gefunden hatten, der grün und warm und freundlich war.
    Art'Yschalls Reise an einen Endpunkt war vorüber, aber noch immer wusste niemand, wie das ersehnte Ziel ausgesehen hätte.
     
    Viele Jahrtausende vergingen. Die kristallinen Extrakte der Bürger von Art'Yschall

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