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Silberband 118 - Kampf gegen die VAZIFAR

Silberband 118 - Kampf gegen die VAZIFAR

Titel: Silberband 118 - Kampf gegen die VAZIFAR Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gewachsen.
    »Was bringt dich hierher?«, fragte Rubin.
    »Ich muss mit Njasi reden«, antwortete Larsa fast barsch.
    »Sprich zu mir. Meine Gedanken führen weiter zu Njasi.«
    Larsa Hiob nickte. »Das Buch Merison gebietet ihr, anderen Wesen zu helfen, die den Weg zur Einigung nicht aus eigener Kraft finden können. Solche Wesen glaubt sie in denen zu erkennen, die vor Kurzem auf dieser Welt gelandet sind. Sie irrt sich! Amtranik und seine Horde sind grausame Geschöpfe. Sie wollen nicht die Einigung, sondern Raubzüge und Krieg. Indem Njasi diesen Wesen beisteht, bringt sie uns in Gefahr, die wir ihr geholfen haben, den Zustand der Vollkommenheit wieder zu erreichen.«
    Sie hätte den Jungen anschreien mögen, das dumme Grinsen vom Gesicht zu wischen. Aber Rubin war nicht mehr er selbst, und ihr Gefühlsausbruch hätte vermutlich kein Ergebnis erzielt.
    »Du musst verstehen, dass die Gebote des Buches Merison an keine Bedingung gebunden sind«, sagte der Junge. »Das Buch gebietet, jeder formungs- und einigungsfähigen Substanz zu helfen.«
    »Sogar auf die Gefahr hin, dass andere Wesen dadurch in Gefahr geraten?«, fragte Larsa bitter. »In Todesgefahr?«
    Rubins Schultern strafften sich. »Das Buch Merison spricht nicht von Gefahr. Es spricht nicht von anderen Wesen. Nur von jenen, die der Hilfe der Glücksbringer bedürfen.«
    Larsa nickte. Sie hatte kaum etwas anderes erwartet. Wäre ihr Zeit geblieben, hätte sie womöglich eine überzeugende Taktik entwickeln können, doch gerade Zeit fehlte ihr. Sie musste zurück zur TRANTOR. Niemand wusste, wann Amtranik angreifen würde.
    Unvermittelt kam ihr etwas in den Sinn. Sie begann zu reden, ohne dass sie es eigentlich gewollt hatte. Larsa erinnerte sich, dass sie bei der ersten Begegnung mit den drei Büchern den Eindruck erhalten hatte, Njasi messe der klaren, diamantartigen Kristallsubstanz den Wert »gut« und den smaragdfarbenen Kristallen den Wert »böse« bei. Stundenlang hatte sie darüber nachgedacht, ob eine einsame Intelligenz, die nie in den Rahmen einer Gemeinschaft von gleichartigen Wesen eingefügt worden war, die Grundbegriffe der Moral entwickelt haben könne.
    »Gut und Böse existieren unabhängig von der äußeren Erscheinung«, sagte sie. »Es bedarf nicht der grünen Farbe eines Kristalls, um ihn als böse, oder der Klarheit eines andern, um ihn als gut erscheinen zu lassen. Gut und Böse sind über diesen Kosmos in gleicher Weise verteilt, und das eine von dem anderen widerspruchsfrei zu trennen erfordert den höchsten Grad an Weisheit. Ich sage dir, Njasi, dass die Wesen, denen du zur Einigung verhelfen willst, böse sind und deiner Hilfe nicht würdig.«
    Sie wandte sich um und ging. Bei jedem Schritt hatte sie das Gefühl, von Rubins steinernem Lächeln verfolgt zu werden. Schließlich ertrug sie es nicht mehr und wandte sich um. Das Gesicht des Jungen war ernst geworden.
    »Njasi hat deine Worte gehört«, sagte er. »Das Böse wird an dir vorübergehen.«
     
    »Das war zu erwarten«, brummte der Kommandant der TRANTOR. »Erst helfen wir dem Ding auf die Beine, dann lässt es uns im Stich.«
    Seine Stimme klang so bitter, dass Larsa sich fragte, ob Shako von Njasi so etwas wie Dankbarkeit erwartet hatte. Möglich war es durchaus, denn sie alle hatten sich angewöhnt, von der Kristallintelligenz als einem von menschlichen Empfindungen beseelten Wesen zu denken. Dankbarkeit, eingebettet in zweihunderttausend Tonnen Modul-Kristall, welch groteske Vorstellung.
    »Die Zeit wird knapp«, mahnte Valba Sringhalu. »Was unternehmen wir?«
    »Nichts.«
    Larsa fand es erheiternd, wie jeder sie plötzlich anstarrte: ungläubig, staunend und entrüstet.
    »Nichts?«, echote Grador Shako. »Wir sollen abwarten, bis Amtranik uns umbringt?«
    »Am Resultat ändert sich nichts«, kommentierte Larsa. »Sterben werden wir so und so.«
    »Sie hat natürlich recht«, bemerkte Paar Kox.
    »Ausgerechnet du solltest ruhig sein«, grollte Shako. »Es hat noch niemand die Beine in die Hand genommen, ohne dass du ihm Beifall gezollt hättest.«
    »Wir sollten uns in den Bergen verkriechen«, meinte Valba. »Amtranik wird seine Zeit nicht mit einer langwierigen Suche vergeuden.«
    »Wirklich, eine phantastische Idee!«, spottete Shako. »Amtranik zerlegt die TRANTOR in ihre Bestandteile, und uns eröffnet sich die Aussicht auf ein paradiesisches Dasein bis ans Ende unserer Tage.«
    »Irgendwann wird jemand nach uns suchen«, widersprach Valba. »Beim letzten

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