Silberband 118 - Kampf gegen die VAZIFAR
blickte ihn sekundenlang verständnislos an, dann huschte ein schwaches Lächeln über ihre Züge.
»Die Posbis haben uns nicht getrennt – zum Glück.«
»Und wir leben!«, sagte Prull mit Nachdruck. Erst jetzt sah er sich ausgiebig um. »Sie scheinen keinen abgesondert zu haben.«
Samora kam schwankend näher. Sie setzte sich.
»Ich bin schon seit einigen Minuten bei Bewusstsein«, sagte die Medizinerin. »Muss wohl eine schwache Ladung erwischt haben. Ich denke, das hier ist die Empfangshalle eines Hotels, wenn auch völlig leer geräumt. Die Posbis haben Wachen postiert.«
»Wir können nur abwarten«, murmelte Prull. »Vielleicht greift Rhodan bald ein. Er kann doch nicht untätig zusehen, wie hier alles den Bach runtergeht. Sind Tschubai und Gucky auch hier?«
»Sie konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen«, antwortete Samora. »Wir werden sicherlich bald von ihnen hören.«
»Ja, hoffentlich.«
Allmählich kamen alle zu sich. Kleinere Gruppen bildeten sich, die lebhaft diskutierten. Ausbruchspläne wurden geschmiedet und wieder verworfen ...
... und dann öffnete sich eine der Türen. Ein Posbi, annähernd humanoid, aber gut zweieinhalb Meter hoch, erschien im Eingang. Hinter ihm waren bewaffnete Roboter zu erkennen.
»Terraner!«, rief der Posbi. »In den nächsten Tagen wird über euer Schicksal entschieden. Wir dürfen keine Fremden mehr auf unserer Welt dulden. Wer ist euer Sprecher?«
Zarker Prull erhob sich. Er ging einige Schritte auf den Posbi zu, hielt aber inne, als plötzlich mehrere Waffen auf ihn zielten.
»Wer gibt euch diese unsinnigen Befehle?«, fragte er. »Warum lehnen die Posbis Gespräche mit uns ab? Gebt uns unser Schiff zurück und lasst uns frei, dann werden wir die Hundertsonnenwelt verlassen, wenn ihr darauf besteht.«
»Keine Informationen«, lautete die Antwort.
»Was habt ihr mit uns vor?« Prull wurde lauter.
Den Posbi beeindruckte er damit in keiner Weise. »Ihr werdet es erfahren«, sagte der positronisch-biologische Roboter.
»Und bis dahin? Sollen wir verhungern und verdursten?«
»Nicht, bevor das Urteil gesprochen ist. Suche zehn Männer aus, die mich begleiten. Sie werden alles erhalten, was ihr benötigt.«
»Urteil?«, rief Zarker Prull betroffen. »Was für ein Urteil?«
»Keine Informationen«, wiederholte der Posbi stur. »Ich warte auf die zehn Männer.«
Prull bestimmte die Leute und ging zu Samora und Marscha zurück. »Wo ist Carz?«, fragte er hastig.
»Ich weiß nicht, was ich von ihm halten soll, Zarker«, antwortete die Medizinerin. »Als wir paralysiert wurden, stand er neben mir, mittlerweile ist er verschwunden. Ich glaube, er ist einfach zu den anderen Posbis gegangen.«
»Die Narkosestrahlen konnten ihm nichts anhaben«, überlegte Prull. »Ich hoffe, er ist zuverlässig. Wahrscheinlich hat er sich unter die Angreifer gemischt, schließlich ist er auch ein Posbi.«
»Ras Tschubai, Gucky, Carz und die BASIS ... Wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben.« Marscha Hagen lehnte sich mit dem Rücken an eine Wand und schloss die Augen. Sie atmete tief und gleichmäßig, als würde sie plötzlich alles nicht mehr betreffen.
Obwohl sie nicht so recht an einen Erfolg glauben wollten, versuchten Ras Tschubai und der Ilt noch einmal, eine direkte Verbindung zum Zentralplasma zu bekommen. Nach mehreren Versuchen mit dem Hyperkom gab es wenigstens einen kurzen Disput.
»Ihr seid geortet, Terraner, und entgeht eurem Schicksal nicht. Keiner von euch wird nach Terra zurückkehren.«
»Du riskierst einen Krieg«, sagte Tschubai warnend.
»Es herrscht bereits Krieg«, war die Antwort darauf.
»Warum? Was sollen wir verbrochen haben?«
»Alle Terraner werden verurteilt und werden den Tod finden.«
Dann herrschte wieder Stille. Das Zentralplasma war an einer weitergehenden Diskussion nicht interessiert.
»Perry kann nicht mehr anders, er muss eingreifen«, sagte Gucky endlich. »Die BASIS kann es mit den Fragmentraumern aufnehmen. Eine eindeutige Lehre wird diesem durchgedrehten Plasmazeug nur guttun.«
»Hast du Kontakt zu Fellmer?«
»Noch nicht.«
»Dann informieren wir Perry direkt.«
Abermals riefen sie die BASIS über Hyperkom, erhielten eine Bestätigung und sendeten ihren gerafften Text.
Die BASIS versicherte, in exakt zwei Stunden mit einem ersten Störmanöver zu beginnen.
Carz marschierte mit den anderen Posbis in Richtung der Kabinenstation. Die Gefangenen wurden abtransportiert. Carz konnte es nicht verhindern,
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