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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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werden sie, falls sie freikommen, sogar die Zähne zu Hilfe nehmen und das Gesicht so fest auf den Boden pressen, dass sie ersticken.«
    »Wirst du sie heilen können?«, fragte Mallagan.
    »Das weiß ich nicht. Bisher ist es erst zweimal gelungen, die Krankheit zu besiegen. Am ruhigsten sind sie in einem geschlossenen, abgedunkelten Raum wie hier. Ich werde versuchen, sie am Leben zu halten. Ganz normal werden sie allerdings nie mehr werden.«
    »Vielleicht doch«, wandte St. Vain ein. »Wenn der Alte vom Berg eingreift, haben sie eine Chance. Caret ist von ihm geheilt worden.«
    »Der Alte vom Berg.« Doc Ming wischte ärgerlich mit der Hand durch die Luft. »Wenn es ihn wirklich gibt, hat er vermutlich anderes zu tun. Und jetzt verschwindet von hier, du auch, St. Vain!«
    »Eine Frage noch«, sagte Mallagan, bevor sie gemeinsam mit dem Heiler die Hütte verließen. »Wann und wo wurde Djin von der Krankheit befallen?«
    »Das weiß höchstens Jörg genau«, sagte Doc Ming. »Er brachte den Jungen ins Dorf. Djin war halb ertrunken, und er hatte Bisswunden, die von Chircools stammen dürften. Bringt Jörg zu mir, und ich werde sehen, was ich tun kann.«
    »Und wenn er auch diese Krankheit hat?«, fragte St. Vain herausfordernd.
    »Das wäre trotzdem kein Beweis dafür, dass deine Vermutungen die Wahrheit treffen. Würde allein das Wissen darum, dass wir uns auf einem Planeten befinden, die Krankheit auslösen, dann wären wir Betschiden längst ausgestorben. Nicht zuletzt du selbst hättest ihr längst zum Opfer fallen müssen.«
    »Ich glaube nicht, dass dies wirklich ein Planet ist«, erwiderte St. Vain würdevoll. »Ich sage es denen, die Jäger werden wollen, weil sich gezeigt hat, dass es für die Jäger gut ist, wenn sie diesen Unsinn glauben. Sie leisten dann bessere Arbeit.«
    Doc Ming starrte den Kapitän überrascht an. »Du bist ein Narr!«, sagte er. »Und ein Dummkopf dazu.«
    St. Vain lächelte hochmütig. Er winkte seinen Anhängern, die vor der Hütte ausgeharrt hatten, und eilte mit ihnen davon.
    »Er ist der Kapitän, darum hat er ein Recht darauf, sich auf seinen Dickschädel zu verlassen.« Doc Ming sah ihnen kopfschüttelnd nach. »Brether, du solltest zuerst Jörg in meine Hütte schaffen. Und ich nehme an, ihr wolltet Lerana nicht auf diese grässliche Rutschbahn gelangen lassen?«
    »Wir werden sie begraben!«
    »Dann solltet ihr, Scoutie und Surfo, damit anfangen, ehe St. Vain euch das Mädchen wegnimmt.«

17.
     
     
    Sie entledigten sich ihrer traurigen Pflicht. Da Brether Faddon zu ihnen stieß, nachdem er Jörg Breiskoll bei Doc Ming abgeliefert hatte, wurden sie schnell fertig.
    »Ob den Leuten von der SOL bewusst war, auf welche Gefahren unsere Vorfahren treffen würden?«, fragte Scoutie jäh. »Auch wenn es sich um Meuterer gehandelt hat – hätten sie nicht eine etwas freundlichere Welt auswählen können?«
    »Wir wissen nicht, wie es auf anderen Planeten aussieht«, gab Mallagan zu bedenken. »Aber eigentlich ist es doch halb so schlimm. Der Dschungel liefert uns ausreichend Nahrung, und sogar mit den Chircools werden wir fertig. Das einzige Problem sind wir Betschiden selbst. Der größte Teil der Dorfbewohner klammert sich an die Wahnidee, sich in einem Schiff zu befinden. Nur ab und zu werden Kinder geboren, die aus dieser Enge wegstreben, und sie werden zu Jägern wie wir. Ohne uns wären die Betschiden verloren.«
    »Trotzdem halten sie uns für Rückentwicklungen«, stieß Faddon ärgerlich hervor.
    »Vielleicht haben sie sogar recht? Unsere Buhrlo-Narben sind weniger zahlreich und meistens auch nicht so groß wie die der Dorfbewohner.«
    »Was macht das schon aus?«, fragte Faddon ärgerlich. »Die Narben haben nicht den geringsten Nutzen für uns. Ohne sie würde ich mich keinen Deut anders fühlen.«
    »Worauf willst du eigentlich hinaus, Surfo?«, fragte Scoutie gespannt.
    Mallagan hob die Schultern. »Die Buhrlo-Narben müssen eine besondere Bedeutung haben«, murmelte er. »Schade, dass so vieles in Vergessenheit geraten ist. Doc Ming erzählte mir während der Regenzeit von einer Sage. Demnach sollen unsere Vorfahren viel größere Narben gehabt haben. Einige waren sogar völlig davon bedeckt. Aus Zorn über die Verbannung aus der SOL haben zwei unserer Vorfahren versucht, ihre Buhrlo-Narben zu entfernen. Da hörten sie zum ersten Mal die Stimme des Alten vom Berg. ›Rührt die Narben nicht an, sie sind das Einzige, was euch mit der SOL verbindet‹, soll er gesagt

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