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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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für viele Betschiden unheimlich aussehen.
    Es ging die schlammige Gasse zwischen den Hütten entlang, und die Jäger befürchteten bereits, dass sie Lerana ohne die übliche Zeremonie auf die Gleitfläche legen sollten. Aber dann hielt St. Vain doch vor der Tür jenes Schuppens an, der die Grenze zum »Hangar« bildete, wie der Kapitän und seine Anhänger das Gelände unmittelbar an der Schlucht nannten.
    St. Vain öffnete die Tür. Schwarz eingefärbte Häute bildeten im Innern einen Vorhang, der kein Licht hindurchdringen ließ. Die Jäger folgten dem Kapitän, und St. Vain befahl Scoutie, die Tür zu schließen, erst dann schlug der Kapitän die Häute zurück..
    Das Dach wurde von zwei roh behauenen Baumstämmen gestützt, und an jedem war ein Betschide festgebunden. Einer der beiden war tatsächlich Djin Dokkar. Der andere war Lars O'Marn, ein Urenkel des Kapitäns und dessen besonderer Liebling, obwohl der Junge zu St. Vains Leidwesen von früher Kindheit an hatte erkennen lassen, dass er zu denen gehören würde, die hinausgehen konnten in den Dschungel von Chircool, um dort zu jagen oder zu kämpfen.
    »Das ist euer Werk!«, sagte St. Vain, und in seiner Stimme lag so viel Hass, dass Mallagan schauderte.
     
    Von draußen drang das Gemurmel der Betschiden herein, wurde plötzlich lauter und riss ab, als die Tür krachend aufgestoßen wurde. St. Vain wirbelte herum. Doc Ming, der hereingestürmt war, beeilte sich, die Tür wieder zu schließen.
    »Warum bringst du die Jäger hierher?«, fragte er wütend. »Ich habe verboten, dass jemand die Hütte betritt.«
    St. Vain wich den Blicken des Heilers aus, indem er auf Mallagan zutrat. »Ihr alle drei habt sie auf dem Gewissen!«, zischte er.
    »Was soll das heißen?« Doc Ming drehte den Kapitän zu sich um, indem er die mächtigen Pranken auf St. Vains Schultern legte und ihn wie eine Puppe bewegte. »Was haben die drei dort mit dem Zustand der Jungen zu tun?«
    Vergeblich versuchte St. Vain, die Hände des Heilers abzuschütteln.
    »Sie erzählen überall herum, dass wir uns auf einem Planeten befinden«, stieß er hervor.
    »Das stimmt schließlich auch«, knurrte Doc Ming. »Noch etwas?«
    »Sie haben mit Djin, Lerana und Jörg darüber gesprochen. Lars hat sie belauscht. Das kann doch kein Zufall mehr sein! Es ist diese vom Wahnsinn geborene Idee, die die Krankheit auslöst!«
    Doc Ming ließ den Kapitän mit einem verächtlichen Grunzen los. »So einen Unsinn habe ich noch nie gehört«, stellte er fest.
    »Es ist kein Unsinn!«, schrie St. Vain. »Lerana ist tot und Jörg schon so gut wie. Vier Kinder haben diesen Verbrechern zugehört, alle vier hat es erwischt.«
    Doc Ming starrte den Kapitän regungslos an, dann trat er zu Scoutie heran und schlug die Blätter zur Seite, die Leranas Gesicht verdeckten.
    »Woran ist sie gestorben?«
    »Chircools haben sie angefallen, nicht weit vom Dorf entfernt«, antwortete Mallagan bitter.
    »Chircools«, wiederholte der Heiler nachdenklich. »Haben sie sich ungewöhnlich benommen?«
    »Das würde ich nicht sagen. Sie sind immer angriffslustig, diese Bestien.«
    »Ich war lange nicht draußen im Dschungel«, sagte Doc Ming. »Zu viel Arbeit ... Diese drei Kinder haben die nötigen Kräuter für mich geholt. Besonders Lerana kannte sich sehr gut aus. Das war natürlich eine Erleichterung für mich, aber andererseits – ich hätte mich mehr darum kümmern sollen. Gab es schon im vorigen Jahr mehr Chircools als üblich in dieser Gegend?«
    »Nein«, sagte Mallagan knapp.
    »Hier geht es nicht um irgendwelches Ungeziefer, sondern um vier junge Betschiden«, mischte St. Vain sich ein.
    »Wie viele Bestien habt ihr gesichtet?«, fragte Doc Ming weiter, ohne auf den Einwand des Kapitäns zu achten.
    Sie berichteten in knappen Worten, was sich zugetragen hatte. Der Heiler nickte nachdenklich.
    »Ich verlange von dir, dass du endlich ...«, begann St. Vain, als sekundenlang tiefes Schweigen herrschte.
    »Wenn du nicht den Mund hältst, drehe ich dir eigenhändig den Hals um«, sagte der Heiler zornig. »Was du eben als Ungeziefer bezeichnet hast, ist für uns die größte Bedrohung auf diesem Planeten. Du müsstest dich eigentlich erinnern, wie sehr uns die Chircools vor rund hundert Jahren zugesetzt haben. Ich war damals ein junger Jäger, du dagegen hast dich von Anfang an lieber in den Hütten verkrochen. Daran mag es auch liegen, dass dein Gedächtnis dich in Bezug auf die Chircools im Stich lässt.«
    Er wandte sich

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