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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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Breiskoll verzweifelt. »Als es in St. Vains Haus herumging, da war ich mir sicher, dass es lebte, aber als ich ihm gegenüberstand ...« Er deutete auf den Roboter. »Das da sieht auch so aus, als könnte es leben.«
    »Vielleicht war er es, vielleicht auch nicht«, sagte Mallagan. »Aber selbst wenn wir den Alten vom Berg aus dem Spiel lassen: Was ist mit den Chircools los, Doc Ming?«
    »Ihr wisst, was vor hundert Jahren geschah.« Der Heiler seufzte. »Ein Heer von Chircools wanderte an unserem Dorf vorbei nach Norden. Dein Urahn, ich und drei weitere Jäger folgten den Tieren. Wie besessen liefen sie nach Norden, sie achteten überhaupt nicht auf die Hindernisse auf ihrem Weg. Wir folgten ihnen bis zu dem Gebirge, in dem der Alte vom Berg leben soll. Wir befanden uns weit jenseits unseres Jagdreviers, aber wir trafen auf nichts, was uns hätte angreifen können. Um Essbares zu finden, mussten wir die Fährte der Chircools verlassen und fünf bis sechs Stunden laufen, so breit war die Spur. In den Bergen fanden wir Tausende von toten Chircools. Sie starben an der Kälte, am Hunger, an Erschöpfung. Immer wieder fanden wir weibliche Tiere, und Doc Mallagan und ich schnitten unzählige von ihnen auf. Aus einem uns unbekannten Grund mussten die Weibchen den Zeitpunkt zur Eiablage verpasst haben, aber die Eier waren in ihnen weitergewachsen, bis verschiedene Organe zusammengepresst wurden. Keiner von uns verstand das. Die Chircools sind sicher nicht intelligent, aber bestimmt nicht so dumm, dass sie wegen der Raserei dieses gigantischen Beutezugs ihre Instinkte vergessen.«
    Doc Ming deutete auf einen der alten Gegenstände. »Wenn wir das Mikroskop mitgehabt hätten, hätten wir vielleicht schneller Antworten gefunden. So mussten wir den Chircools weiterhin folgen. Als wir endlich sehen konnten, was jenseits des Gebirges lag, da dachten wir, einen Albtraum zu erleben.«
    Der Heiler sprang auf. Unruhig ging er auf und ab.
    »Kein Betschide hatte sich je zuvor so weit vom Dorf entfernt«, sagte er düster. »Wenn doch, dann kam er nicht zurück. Vielleicht wussten unsere Urahnen, was jenseits des Gebirges lag, aber sie konnten vermutlich nicht einmal ahnen, was sie da sahen. Sie hätten sonst versucht, sich so weit wie möglich davon zu entfernen.«
    »Was habt ihr gesehen?«, drängte Mallagan.
    Doc Ming zuckte zusammen. »Ein gigantisches Tal. Seen, in denen das Wasser kocht, und riesige Löcher im Boden, aus denen Dampf aufsteigt. Das Tal war voll von Chircools. Wir waren noch viel zu weit weg, um auch nur zu ahnen, was sie dort unten taten, und es dauerte, bis wir uns an den Abstieg wagten. Je näher wir den Tieren kamen, desto offensichtlicher wurde für uns, dass sie nicht mehr am Leben waren. Nur einige tausend bewegten sich noch. Von Weitem sah es aus, als ob sie miteinander kämpften. Andere gruben rund um die kochenden Seen Löcher in den Boden, krochen hinein und kamen nicht wieder zum Vorschein. Doc Mallagan bestand darauf, dass wir nach unten gingen und wenigstens einige der Tiere untersuchten. Erstaunlicherweise fanden wir zunächst nur Männchen. Viele von ihnen waren arg zerbissen, aber keines der Tiere wies eine tödliche Verletzung auf. Schließlich gerieten wir in die Nähe einiger noch lebender Tiere und fingen an zu verstehen. Was wir für einen Kampf auf Leben und Tod gehalten hatten, entpuppte sich als Paarungsritual. Den Weibchen, die wir unterwegs gefunden hatten, war es nicht einfach möglich gewesen, den Zug der Chircools zu verlassen und ihre Eier irgendwo abzulegen, weil die Eier nicht befruchtet gewesen waren. Das schien erst in diesem Tal möglich zu sein. Wir sahen, dass die männlichen Tiere starben, sobald sie ihren Beitrag zur Erhaltung der Art geleistet hatten. Die Weibchen, die sich mit ihren prallen Leibern kaum noch zu bewegen vermochten, krochen nahe an einen der kochenden Seen oder an den Rand eines dampfenden Schlundes heran und gruben sich dort ein. Was in ihren Höhlen geschah, weiß ich nicht, denn wir wagten es nicht, eines der Tiere auszugraben. Klar war uns nur, dass irgendwann junge Chircools aus diesen Höhlen hervorkriechen würden.«
    »Sie legen also Eier«, murmelte Scoutie. »Ob sie auch eine Verwandlung durchmachen?«
    »Ich weiß es nicht«, murmelte Doc Ming. »Mallagan wollte in dem Tal bleiben und beobachten, aber das erwies sich als undurchführbar. Schon nach kurzer Zeit kamen nämlich Raubtiere aus den Bergen. Sie machten sich über die toten Chircools

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