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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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haben. ›Solange ihr sie tragt, besteht für euch die Hoffnung, dass ihr euch dem Leben im Schiff wieder eingliedern könnt.‹ Von da an trug jeder Betschide seine Narben voller Stolz.«
    Sie waren, während sie redeten, nicht stehen geblieben. Fast schon hatten sie die Hütte erreicht, in der der Heiler mit seiner Gefährtin, einer ehemaligen Jägerin, lebte.
     
    Doc Mings Hütte war die größte nach der »Kommandozentrale« des Kapitäns. Die meisten »Kabinen« bestanden aus einem einzigen Raum, an dessen hinterer Wand sich die »Kojen« befanden – offene Nischen, die durch geflochtene Wände aus Pflanzenfasern voneinander getrennt waren. Aus Häuten oder ebenfalls aus Fasern bestehende Vorhänge sicherten dem Benutzer einer solchen Koje ein geringes Maß an Privatleben. In Doc Mings Haus dagegen gab es feste Trennwände, die aus trockenem Holz bestanden. Die einzelnen Zimmer hatten verschließbare Türen und sogar Fenster, vor die dünn geschabte Tierhaut gespannt war. Ein leichter Geruch nach Rauch hing in der Luft.
    Im Haus des Heilers waren zurzeit außer Jörg Breiskoll vier Betschiden untergebracht, die an Krankheiten litten, wie sie zur Zeit der großen Regenfälle auftraten. Sie brauchten warme und trockene Luft – Doc Mings Hütte war die einzige im Dorf, in der jederzeit offenes Feuer unterhalten werden durfte.
    Doc Ming stieß die Tür zu seinem Behandlungsraum auf. Die drei Jäger waren nicht zum ersten Mal hier, aber die seltsame Atmosphäre schlug sie immer wieder in ihren Bann.
    In Regalen an den steinernen Wänden lagen die Zeugen der Vergangenheit – die uralten Bücher, in denen die ersten Heiler alles vermerkt hatten, was es über den Planeten Chircool und die Betschiden zu berichten gab; die Rindenblätter, die man schon bald anstelle der kostbaren Folien hatte verwenden müssen; die Überreste jener Werke der Heilkunst, die noch aus der SOL stammten.
    Die Folianten waren längst nicht mehr lesbar, seit ein Brand das Dorf verwüstet hatte. Die älteren Rindenblätter waren dem feuchtheißen Klima zum Opfer gefallen. Dennoch war der Anblick beeindruckend, und neben den Büchern bewahrte Doc Ming andere faszinierende Dinge auf. Zu der brauchbaren Hinterlassenschaft der Ahnen gehörten winzige, scharfe Messer aus Metall, Scheren, Klammern und Nadeln.
    Der wohl nutzloseste, jedoch imposanteste Bestandteil der Sammlung stand neben dem Fenster in der Ecke. Starke Seile aus geflochtenem Leder waren erforderlich, um den Roboter in aufrechter Position zu halten. Seine Sehzellen waren blind, und seine Hülle war stumpf. Viele seiner Arme waren verstümmelt, weil die Heiler früherer Zeiten die daran befindlichen Werkzeuge abmontiert hatten.
    Jörg Breiskoll saß in einem mit weichen Fellen bespannten Sessel und starrte unverwandt auf den Roboter, als die drei Jäger mit Doc Ming das Zimmer betraten. Er wandte den Kopf und duckte sich leicht im Sitzen. Es war schwer zu sagen, ob das eine Geste der Abwehr oder der Verlegenheit war. Surfo Mallagan, Brether Faddon und Scoutie, die Erfahrung mit dem katzenhaften Jungen hatten, vermieden es, Jörg neugierig anzusehen. Doc Ming und Mallagan setzten sich in die anderen Sessel. Scoutie hockte sich auf den Boden, und Faddon lehnte sich an den Türrahmen und betrachtete die alten Bücher und die seltsamen Instrumente.
    »Diese drei Jäger haben Lerana begraben«, sagte der Heiler nach einer Weile. »Ich meine, sie haben ein Recht darauf, zu erfahren, wie und warum Lerana gestorben ist.«
    Breiskoll zuckte zusammen, als wollte er aufspringen und davonlaufen, aber schon entspannte er sich wieder. Konzentriert, wenn auch sehr leise, berichtete er.
    Die Jäger verständigten sich mit kurzen Blicken, als Jörg von dem Überfall der Chircools und dem Rückzug der drei Kinder von der Lichtung berichtete – sie würden die Kadaver der Tiere beseitigen müssen, auch wenn mittlerweile fast zu viel Zeit verstrichen war. Die Lichtung musste von den Räubern anderer Rotten längst entdeckt sein.
    »Sie waren schon im Blutrausch, als Jörg den ersten Pfeil auf sie abschoss«, sagte Faddon von der Tür her. »Wir kennen die Gewohnheiten dieser Tiere. Wenn irgendwo tote Chircools liegen, dauert es selbst an den Grenzen unseres Reviers mindestens zwei Stunden, bis die anderen zur Totenwache erscheinen. So weit ist es aber von der Lichtung bis zum Pfad nicht. Also müssen wir davon ausgehen, dass mehrere jagende Rotten sich in der Nähe aufgehalten haben beziehungsweise

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