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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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bevor Foljor ihm den Stoß versetzt hatte, dieses Blatt mit dem Bein berührt hatte. Wahrscheinlich war der Skorpion herbeigeeilt, um den Störenfried zu vertreiben.
    »Entschuldige«, brachte der Jäger mühsam hervor. »Ich dachte schon, du wolltest dich mit mir anlegen.«
    Foljor lächelte schwach.
    Doc Ming betrachtete das Tier, das erst jetzt den Blattrand erreichte. Er schaute zu der Stelle hinüber, an der Foljor gesessen hatte, und kam zu dem Schluss, dass der Jäger unwahrscheinlich schnell reagiert hatte. Er konnte, bevor er aufgesprungen war, gerade erst die Spitzen der Beißzangen wahrgenommen haben. Viele kleine Bewohner des Dschungels besaßen solche Zangen, und die meisten davon waren ungefährlich. Es schien fast unglaublich, dass Foljor so schnell den winzigen Angreifer identifiziert und zudem auf eine Warnung, die zu spät gekommen wäre, verzichtet hatte.
    Ming fragte sich, wie Foljor das angestellt hatte.
    Wieder war das Rumpeln zu hören. Die Jäger achteten kaum noch darauf. Foljor aber hob den Kopf und lauschte, ging ein paar Schritte zur Seite und legte die Hand gegen einen hohen, schlanken Baum.
    »Wie ich befürchtet habe«, sagte er verhalten. »Sie kommen näher. Es wird Zeit, dass wir hier verschwinden.«
    Niemand widersprach, denn alle spürten jetzt die leichten Erschütterungen, die den Boden durchliefen. Sie rafften ihre Habseligkeiten zusammen.
    Viele der Dorfbewohner in dem hohlen Weißrindenbaum schliefen noch. Sie reagierten unwillig, als die Jäger sie weckten.
    Mehrere Jäger löschten das schwelende Feuer und schaufelten mit den Händen die glitzernden Ausscheidungen der Scouts über den schwarzen Aschefleck. Danach mussten sie sich beeilen, den Baum zu verlassen, denn die Tiere stießen schon wütend auf sie herab.
    Andere Jäger zerstörten das Versteck am Bach. Jeder, der diesen Dschungel nicht kannte, würde Mühe haben, zu erkennen, dass sich an diesem Ort Menschen aufgehalten hatten.
     
    Foljor übernahm die Führung. Doc Ming erkannte erst jetzt, wie viele Dorfbewohner bei den Jägern Schutz gesucht hatten. Rund fünfzig Betschiden bewegten sich mit der für »Schiffsbewohner« typischen Unsicherheit durch den Dschungel. Sie zu führen und zu beschützen war die Aufgabe von nur sechs Jägern, die Parasitenträger ausgenommen. Hinzu kamen zwölf Halbwüchsige, die frühestens im nächsten Jahr zu ihrer ersten eigenen Jagd aufbrechen würden. Unter ihnen waren Kinder, kaum zwölf Jahre alt. Alle anderen, zwölf Jäger und sechs Jungen und Mädchen, die sich auf ein solches Leben vorbereiteten, waren unterwegs zur südlichen Schlucht, in der sich die Chircools drängten, zum Schiff der Fremden, das man im Auge behalten musste, oder irgendwo im Dschungel in der Nähe des Dorfes, um dort weitere Betschiden zu suchen, die dem Unheil entronnen waren.
    Doc Ming entdeckte einen Jäger, der zwei Bögen mit sich trug, und ließ sich eine der Waffen geben. Er erhielt von einem anderen Jäger einen gefüllten Köcher. Als er – zum ersten Mal seit Jahren – bewaffnet wieder die Verantwortung eines Jägers übernahm, wurden Erinnerungen in ihm wach. Suchend sah er sich nach Ysabel um, entdeckte sie aber nicht.
    Er schloss zum nächsten Jäger auf und fragte nach seiner Gefährtin. Der Mann gab die Frage weiter. Schließlich erhielt Doc Ming über einige Umwege die Auskunft, dass Ysabel und Scoutie gegen Morgen das Lager verlassen hatten, um sich beim Schiff der Fremden umzusehen.
    Doc Ming war nahe daran, die Gruppe zu verlassen und allein den beiden Jägerinnen nachzugehen. Aber Foljor führte die Gruppe nach Südwesten, und das Heulen der Chircools wurde immer leiser. Bald würde es ganz verstummen. Von da an musste man ständig damit rechnen, auf Tiere zu treffen, die in ihre Reviere zurückzukehren versuchten. Doc Ming wusste, was das bedeutete. Die alte Ordnung war zusammengebrochen. Noch auf Wochen hinaus würden erbitterte Kämpfe um die besten Reviere geführt werden, und die Tiere würden die Betschiden dabei nicht verschonen. Es war anzunehmen, dass man schon bald auf weitere Flüchtlinge traf. Dann wurde jeder gebraucht, der mit den Waffen umzugehen verstand. Doc Ming wagte deshalb nicht, die anderen zu verlassen, um nach zwei Jägerinnen zu suchen, die ohnehin sehr gut für sich selbst sorgen und auf sich aufpassen konnten und außerdem Schnüffeltierchen bei sich trugen.
    Je länger sie unterwegs waren, desto mehr wunderte sich der Heiler über Foljor. Es fing an, als

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