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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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bevor du den Aktivator erhältst, denn es ist immerhin möglich, dass die Kosmokraten sich getäuscht haben.«
    »Wann werde ich erwachen?«
    »Erwachen?«, echote ES verständnislos.
    »Ich träume, nicht wahr?«
    »Ja«, kam die zögernde Antwort. »Dies ist ein Traum, an den ich dir die Erinnerung nehmen muss, bevor ich dich zu deiner Welt zurückbringe. Doch bevor dies geschieht, werde ich das Fenster zum Kosmos für dich aufstoßen.«
    Obwohl er vor Kälte schlotterte, durchquerte der Junge die Halle, um sich alles gründlich anzusehen. Dabei entdeckte er Carfesch, der sich im Hintergrund gehalten hatte.
    »Muss er seine Nase in alles hineinstecken?«, wandte sich der ehemalige Diplomat an ES.
    »Das scheint so seine Art zu sein«, gab ES zurück. »Du hättest außerdem in den Verbund der Bewusstseine zurückkehren können, dann wärst du ihm nicht auf diese Weise begegnet.«
    »Ich muss ihn schließlich zurückbringen«, redete Carfesch sich heraus.
    »Gib zu, dass er dir gefällt.« ES lachte lautlos.
    Der Junge, der dieses Gespräch nicht verstanden hatte, fragte unbekümmert: »Wo ist das Fenster zum Kosmos?«
    »Es befindet sich in dir«, erklärte das Geisteswesen. »Tief in deinem Innern. Jedes denkende Wesen besitzt ein solches Fenster, aber den wenigsten gelingt es, einen Blick hindurchzuwerfen oder es gar zu öffnen.«
    »Ich wünschte, Karl könnte das alles sehen«, sagte der Junge traurig.
    »Dafür ist er schon zu alt«, versetzte ES kategorisch. »Er wird genug damit zu tun haben, sein seltsames Erlebnis zu verkraften.«
    Sprunghaft, wie der Junge nun einmal war, befasste er sich bereits wieder mit einem anderen Thema. »Was werde ich durch das Fenster sehen?«
    »Bleib stehen!«, forderte ES den ungewöhnlichen Besucher auf. »Du musst deine Augen schließen und jeden anderen Gedanken aus deinem Bewusstsein verbannen.«
    Gehorsam verharrte der Junge auf seinem Platz, legte den Kopf in den Nacken, als lausche er auf ferne Töne, und senkte die Lider. Nach einer Weile röteten sich seine Wangen, er hörte auf zu frieren. Carfesch, der ihn beobachtete, fand, dass der Junge so mager und hilflos aussah, dass man sich überhaupt nicht vorstellen konnte, er würde eines Tages erwachsen sein.
    In der großen Kuppelhalle tropfte die Zeit dahin.
    Als der junge Mensch die Augen wieder öffnete, schien ihm die Rückkehr in die reale Umgebung schwerzufallen.
    »Nun, was hast du gesehen?«, erkundigte sich ES.
    »Es ist schwer zu beschreiben.« Der Junge geriet ins Stottern. »Eine ... harmonische Woge aus Licht. Eigenartig war, dass ich mich als Teil davon fühlte.«
    »Alles ist in Ordnung«, sagte ES. »Ich weiß, wie aufgewühlt du innerlich nun sein musst, aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen.«
    »Jetzt bin ich an der Reihe«, vermutete Carfesch.
    »Bring ihn zurück, aber geh dabei behutsam zu Werke«, bestätigte ES. »Eines Tages wird er als erwachsener Mann wieder in dieser Halle stehen.«
    Carfesch konnte der Versuchung nicht widerstehen und berührte den Jungen mit seinen durch die Symbionten sensibilisierten Krallen.
    »He!«, rief der Junge. »Das kribbelt aber.«
     
    Das letzte Donnergrollen ebbte ab, Karl sah Perry auf das Haus zueilen. Irritiert setzte er sich in Bewegung und folgte seinem Neffen. Das Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung sei, wollte nicht weichen, obwohl er hartnäckig dagegen ankämpfte. Er schaute sich um, ob in der Nähe ein Blitz eingeschlagen hatte.
    Erst vor dem Eingang holte er den Jungen ein.
    »Ich dachte, du wolltest dich um die Pferde kümmern«, sagte Perry erstaunt.
    Karl kratzte sich am Hinterkopf. »Ja, ja«, murmelte er verwirrt. »Das wollte ich tatsächlich.«
    Die Augen des Jungen leuchteten. »Hast du diesen großen Blitz gesehen?«, fragte er seinen Onkel.
    Karl nickte langsam.
    Der Junge legte eine Hand auf die Brust. »Ich konnte ihn spüren, hier, tief in mir drin, habe ich ihn gespürt.«
    »Ja, manchmal glaubt man das«, sagte der Bauer bedächtig.
     
    ES transportierte Ambur zehntausend Jahre zurück in die Vergangenheit, in ein Sonnensystem, das aus einem weißen Riesenstern und 42 Planeten bestand. Die Planetenhälfte der Superintelligenz bezog eine Position zwischen dem neunten und zehnten Planeten. Hier, in der kosmischen Nachbarschaft des Solsystems, wollte ES den Grundstein für ein galaktisches Rätsel legen, mit dem Perry Rhodan einmal konfrontiert werden sollte.
    Wenn Rhodan einst diese Prüfungen bestand, konnte ES hoffen, den

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