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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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bist?«
    Warum werde ich immer wieder nach meinem Alter gefragt?, dachte Rhodan unbehaglich. Spüren andere Menschen, dass ich einer anderen Zeit entstamme und eine Art Fossil bin, das sich mit einem Zellaktivator in die Zukunft gerettet hat?
    Die Roboter schlenderten heran und lehnten sich wie zufällig an die andere Seite des Kontaktbalkens. Rhodan war versucht, sie wegzuschicken und ihrem Auftraggeber, der nur Reginald Bull sein konnte, ein paar unfreundliche Grüße zu übermitteln. Dass Bull sich Sorgen um seinen Freund machte, war verständlich, aber Rhodan war dieser Bemutterung in letzter Zeit überdrüssig geworden.
    Andererseits grenzte es fast an Schizophrenie, den eigenen Status leugnen zu wollen; eine Flucht aus der sich daraus ergebenden Einsamkeit zu Menschen, die er weder kannte noch richtig verstand, musste eine Illusion bleiben.
    Wortlos verließ er den Treffpunkt und wartete vor dem Eingang, bis die Roboter ebenfalls kamen.
    »Ich werde in einer Stunde in Imperium-Alpha sein«, sagte Rhodan. »Hört also auf, mir nachzuspionieren, und bestellt dieser schnauzbärtigen Glucke, dass ich noch einen Spaziergang mache.«
    Er wandte sich ab und betrat ein Transportband, das aus diesem Stadtteil hinausführte. Er hatte kein bestimmtes Ziel, aber auch keine Lust, sich Bulls Vorwürfe anzuhören oder Routineanordnungen zu beschließen.
    Während das kaum frequentierte Band ihn durch die Gebäudeschluchten trug, überlegte der Terraner, was er von sich aus tun konnte, um den Kontakt zu ES oder den Kosmokraten wiederherzustellen. Es war denkbar, dass die Superintelligenz, die sich nun auf EDEN II aufhielt, auf einen solchen Schritt wartete. Auch die Kosmokraten rechneten vielleicht damit, dass die Menschheit initiativ wurde.
    Aber wie konnte ein derartiges Unternehmen aussehen?
    Die Roboter, die er weggeschickt hatte, traten urplötzlich von hinten an ihn heran und hielten ihn an den Armen fest. Überrascht machte Rhodan einen Schritt nach vorn, ohne sich jedoch aus dem Zugriff lösen zu können. Beinahe gleichzeitig kehrte seine kühle Überlegung zurück.
    »Hört zu, ihr Helden!«, sagte er verärgert. »Wer immer euch den Auftrag für diese Verrücktheit gegeben hat, kann nicht so verantwortungslos gewesen sein und die Standardprogrammierung geändert haben. Es sei denn, er wäre nicht Mitglied der LFT, sondern einer kriminellen Organisation. Ich gehe aber davon aus, dass nur LFT-Leute wissen, wo ich zu finden bin.«
    Noch während er sprach, fühlte er, dass die Kraft seiner Stimme nachließ. Die Stimmbänder versagten ihren Dienst. Erschrocken machte er sich die Konsequenzen klar. Beide Roboter waren mit speziellen Waffen ausgerüstet und zögerten nicht, diese zu benützen. Bully hätte seine Fürsorge niemals so weit getrieben und den Freund derart schroff von einem Ausflug zurückgeholt. Auch andere Verantwortliche der LFT kamen als Auftraggeber einer derartigen Aktion nicht infrage.
    Wer dann?
    Roboter der Liga Freier Terraner kannten Rhodans Individualmuster und waren so programmiert, dass sie seine Dominanz in fast jedem Fall anerkennen mussten. Eine Ausnahme wäre nur denkbar gewesen, falls Rhodan durch irrationales Verhalten andere Menschen gefährdet hätte, aber davon konnte nicht die Rede sein.
    Da die Roboter beharrlich schwiegen, fand Perry Rhodan auf seine Fragen keine Antwort.
    An einer Schnittstelle des Transportbands hoben die Roboter ihn auf einen festen Teil der Straße, so geschickt, dass für zufällige Beobachter der Eindruck entstehen musste, drei Männer änderten gemeinsam die Richtung.
    Rhodan, der keinen Ton hervorbrachte und sich aus der eisernen Umklammerung nicht befreien konnte, wurde zu einer Parkfläche geführt, auf der ein halbes Dutzend Privatgleiter und ein Robottransporter standen. Einer der Gleiter schien das Ziel der Roboter zu sein, eine Maschine in Tropfenform und mit neutralen Emblemen, wie sie bei vielen Konstruktionen in Terrania und anderen Städten Terras üblich waren.
    Die Roboter drängten Rhodan in den Flugkörper, und einer von ihnen schob sich auf den Pilotensitz. Schon wenige Augenblicke später integrierte sich die Maschine in den Verkehrsfluss über der riesigen Metropole, ein sicheres Zeichen dafür, dass der Pilot keine Schwierigkeiten mit den lokalen Gegebenheiten hatte.
    Diese Entführung war rätselhaft. Rhodan blieb trotzdem ruhig. Früher oder später würde man ihn in Imperium-Alpha vermissen. Nach einigen vergeblichen Versuchen einer

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