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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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zuckten auf, und glühender Nebel breitete sich aus. Die Kugel schwoll an, während sie die auftreffende Energie absorbierte. Mit einem scharfen, hellen Knall zerbarst sie, und zwei neue Leuchtgebilde entstanden.
    »Zurück!« Mallagan schob die Gefährten vor sich her. »Bleibt von der Schleuse weg. Ich hoffe, dass die Kugeln hier nicht eindringen können.«
    Er zwängte sich an Faddon vorbei. In der Kabine ergriff er, was ihm in die Hand kam: einen der Handscheinwerfer und eine Machete. Mehr als eine vage Vorstellung von dem, was er unternehmen wollte, hatte er allerdings nicht.
    Alle drei Kugeln hingen nur wenige Meter vor dem Boot in der Luft. Ihre Umrisse wirkten leicht verwaschen, offenbar ionisierten sie die Luftmoleküle, mit denen sie in Berührung kamen.
    Mallagan schleuderte den Scheinwerfer auf die Kugel, die ihm am nächsten war. Die Lampe verschwand in einem Aufstieben. Die Kugeln vernichteten alle Substanz ähnlich wie ein kranischer Desintegrator.
    Surfo Mallagan warf nun auch die Machete. Im Augenblick der Berührung schien die Kugel zu schwanken, sie dehnte sich aus und schrumpfte wieder zusammen, als wäre sie mit einer trägen Flüssigkeit gefüllt. In ihrem Innern zeichnete sich ein grelles Funkeln ab, und es roch nach Ozon. Schließlich war alles wie zuvor.
    Die Kugel, die mit der Machete kollidiert war, schien allerdings ein wenig geschrumpft zu sein.
     
    »Ich nehme an, es handelt sich um so etwas wie einen Wachtposten, den die Aychartan-Piraten zurückgelassen haben«, vermutete Mallagan.
    »Metall können sie offenbar nicht vertragen«, bemerkte Scoutie.
    »Deshalb kommen sie nicht herein. Die Schleuse ist zu eng für sie, und Stahl verursacht ihnen offensichtlich Verdauungsbeschwerden. Dafür haben sie eine andere unangenehme Fähigkeit: Sie benutzten absorbierte Energie, um sich zu vervielfältigen. Das hat Brethers Experiment bewiesen.«
    Warum der Strahler noch funktionierte, war ihnen inzwischen klar. Die Handfeuerwaffen bezogen ihre Energie aus einem kleinen Hyperfeldgenerator im Griffstück, Dynotron genannt. Dynotrone lieferten rund zweitausend Schüsse mit voller Leistung, dann mussten sie ersetzt werden. Der eigentliche Generator, ein winziges Gerät, war in ein Schirmfeld eingebettet. An diesem Schirm musste es liegen, dass der Einfluss der leuchtenden Kugeln dem Dynotron nichts anhaben konnte.
    »Vielleicht wird es den Kugeln mit der Zeit langweilig, wenn sie nicht an uns herankönnen, und sie ziehen ab.« Scoutie seufzte. »Dann hätten wir doch schon einiges gewonnen.«
    »Unser Energieproblem wäre trotzdem nicht gelöst«, stellte Mallagan fest. »Ich habe keine Ahnung, wann Kullmytzer uns Verstärkung schicken wird, aber falls die Kugeln abziehen, sollten wir versuchen, uns zu dem Gebäude durchzuschlagen. Dort muss es Geräte geben, vielleicht sogar einen Sender, mit dem wir die SANTONMAR anfunken können. Die Kugeln werden wohl kaum auch die Piratentechnik außer Betrieb setzen.«
    Mallagan warf einen Blick auf die Zeitanzeige, sie funktionierte ebenfalls nicht mehr. Ein St.-Vain-Tag dauerte zwanzig Stunden. Die Nacht war schätzungsweise vier Stunden alt, also blieben noch knapp sechs bis zum Sonnenaufgang.
     
    Bis jetzt war Kullmytzer mit dem Ablauf der Prüfung zufrieden. Die Betschiden hatten den ersten Test erfolgreich abgeschlossen und die erste Stufe des Verstehens erreicht.
    In jenen Tagen, als auf Prüfpunkt 1 noch routinemäßig Prüfungen für nicht kranische Rekruten stattfanden, waren die meisten Teilnehmer schon an diesem ersten Schritt gescheitert. In der Gewissheit, dass in ihrer Nähe ein mächtiges Raumschiff wartete, dessen Besatzung sie nicht im Stich lassen würde, hatten sie sich einfach in ihr Fahrzeug zurückgezogen. Sie waren selbst dann nicht tätig geworden, als die leuchtenden Energiekugeln sich zurückzogen.
    Anders die Betschiden. Sie hatten rasch bemerkt, dass sie ihre Lage nur verschlimmerten, sobald sie auf die Kugeln schossen. Die »Wächter« absorbierten Energie und vermehrten sich dabei. Diese Sicherheitsvorrichtung des Gegners konnte nur neutralisiert werden, indem man sich ruhig verhielt, bis die Vorrichtung zu dem Schluss kam, es existierte keine Gefahr mehr.
    Unmittelbar nach dem Abzug der Kugeln waren die drei Betschiden aufgebrochen. Kullmytzer verfolgte ihren Fortschritt anhand winziger Peilsender in ihren Monturen, die trotz des vermeintlichen Ausfalls alles technischen Geräts einwandfrei funktionierten.
    Kullmytzer kannte

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