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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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Völker anzupassen, war Prüfpunkt 1 aufgegeben worden. Neue Besatzungen wurden seitdem der kranischen Flotte ohne ausführliche Eignungsprüfung eingegliedert. Fremde schafften es zwar selten, sich so anzupassen, dass sie in Führungsränge hätten aufsteigen können; aber das war den Kranen eher recht als ein Anlass zur Verlegenheit.
    Nun sollten drei Betschiden den Prüfungen unterzogen werden, an denen alle anderen gescheitert waren. Was sah man höchsten Ortes in den Jägern von Chircool, das anderen Augen verborgen blieb? Von denen, die vor Jahren durch die Prüfstrecke geschleust worden waren, hatten etliche den Verstand verloren, mancher körperlichen Schaden davongetragen.
    Kullmytzer fühlte Unbehagen in sich aufsteigen. Was würde aus ihm, falls seinen Schützlingen etwas zustieß?
    Ein einziger Gedanke beruhigte den Kommandanten der SANTONMAR etwas: Auf Aychartan-Piraten würden die Betschiden auf dem Planeten jedenfalls nicht stoßen.
     
    Die Suggestivschulung hatte nur wenige Minuten in Anspruch genommen und beschränkte sich auf die herkömmlichen Charakteristika wie Rotation, Oberflächenschwerkraft, Klima, Magnetfeld, Bodenrelief in der Umgebung des Landepunkts und anderes.
    Surfo Mallagan hatte ein einigermaßen klares Bild des technischen Komplexes, den sie durchsuchen sollten. Mächtige Gebäude waren über einen Geländeabschnitt von mehr als 60.000 Quadratkilometern verstreut. Die Landschaft war halb Dschungel, halb Savanne, das Klima in dieser Region warm und feucht.
    Den drei Betschiden waren Schutzanzüge ausgehändigt worden: dunkelbraune, reiß- und feuerfeste Monturen. Den Leib umschloss ein breiter Gürtel mit vielen Taschen und Halftern für Handwaffen. Die Helme hingen wie eine Kapuze schlaff auf den Schultern und versteiften sich erst, sobald sie über den Kopf gezogen wurden.
    Ein kleines und unbewaffnetes Beiboot der Klasse IV stand in einem Bug-Hangar der SANTONMAR für den Einsatz bereit.
     
    Die Schiffe der kranischen Flotte trugen ohne Ausnahme einen Überzug, der alle Farben des sichtbaren Spektrums in gleichem Maße reflektierte und unter normalen Lichtverhältnissen weiß erschien. Im orangefarbenen Schein der nahen Sonne leuchtete die SANTONMAR nun wie flüssiges Gold, ein Gigant von achthundert Metern Länge und vierhundert Metern Breite am Heck.
    Surfo Mallagan bediente die Flugkontrollen des Beiboots mittlerweile, als habe er nie etwas anderes getan. Er wollte die fremde Welt einmal umrunden, bevor er landete.
    »Wie nennen wir den Planeten?«, fragte Scoutie.
    »Lass dir was einfallen!«, forderte Brether Faddon.
    »Ich dachte an St. Vain.«
    »Was?« Der Protestschrei kam von Faddon. Claude St. Vain hatte jeden gequält mit seinem sturen Glauben an die alten Legenden über die SOL.
    »Meinetwegen«, sagte Mallagan. »Wem tut's weh? Uns bestimmt nicht.«
    Die Umrundung des Planeten nahm wenig mehr als eine Stunde in Anspruch. Dschungel und Savanne breiteten sich unter dem Beiboot aus, als Mallagan schon nach einem geeigneten Landeplatz suchte. Er entschied sich für eine flache Kuppe, die rund zehn Meter über das umgebende Gelände aufragte. Dichter Graswuchs, aber kein hindernder Busch- oder Baumbestand zeichnete sich dort ab. Im Westen, nur wenige hundert Meter entfernt, zog einer der beiden Hauptflüsse vorbei. Im Osten erstreckte sich Dschungel bis zum Horizont. Ein Gebäude der zu untersuchenden Anlage lag einen Kilometer stromaufwärts am Ostufer des Flusses.
    Feuchtwarme Tropenluft schlug den Betschiden nach der Landung entgegen, als sie die Schleuse öffneten. Die Luft war erfüllt vom Lärmen fremder Tiere. Die Sonne stand dicht über dem westlichen Horizont, ihr Widerschein überzog die breite Wasserfläche des Flusses mit einem purpurroten Schimmer. Mallagan hielt für einen Augenblick inne, um den unwirklichen Anblick in sich aufzunehmen.
    Brether Faddon deutete nach Norden. »Einen Augenblick lang kam es mir so vor, als hinge dort eine feurige Kugel über den Bäumen.«
    »Feurige Kugel?«, fragte Mallagan verblüfft.
    Faddon winkte ab. »Wahrscheinlich doch nur ein Reflex.«
     
    Die Nacht war schnell hereingebrochen.
    »Das ist fast wie zu Hause auf Chircool.« Surfo Mallagan hatte sich auf dem Boden ausgestreckt, die Hände unter dem Nacken gefaltet und blickte in den sternenübersäten Himmel auf. Wie oft hatte er so gelegen, am Abend eines arbeitsreichen Tages. Er war gewöhnlich müde gewesen von der Anstrengung der Jagd und war schnell

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