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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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die Begrüßung der beiden Männer denkbar knapp aus.
    »Erzähle!«, forderte Reginald Bull seinen Freund auf.
    Rhodan schaute sich um. »Welches Jahr schreiben wir?«, fragte er schließlich.
    Bull runzelte die Stirn. »Was soll das, Perry? Du weißt, dass wir im Jahr 3588 leben.«
    Rhodan nickte. »Von nun an gilt eine neue Zeitrechnung«, sagte er.
    Tifflors Augen weiteten sich.
    »Eine neue Zeitrechnung?«, schimpfte Bull und schüttelte verständnislos den Kopf. »Hast du einen gregorianischen Komplex bekommen?«
    »Ein neues Zeitalter hat begonnen«, antwortete Rhodan. »Das muss sich deutlich niederschlagen.«
    »Von welchem Zeitalter sprichst du?«, wollte Tifflor wissen. »Was ist überhaupt auf EDEN II vorgefallen, dass du derart einschneidende Änderungen für richtig hältst?«
    Rhodan ergriff die beiden Freunde an den Armen und führte sie zur nächsten holografischen Zeitanzeige. Bull fühlte in dem Moment die geschichtliche Bedeutung dieser Szene und erschauerte.
    Rhodan sah zunächst Bull an, dann Tifflor, dann die Projektion. »In diesem Augenblick beginnt das Jahr eins der Kosmischen Hanse«, sagte er ungewöhnlich ernst.
     
     
    Graffiti
     
    Sein Name ist Perry Rhodan.
    Er kennt die Verzweiflung, die Hoffnungslosigkeit, die Niedertracht, die Angst, den Hass, den Neid und die Sinnlosigkeit.
    Er kennt das alles aus eigener Erfahrung, denn er ist einer von vielen Milliarden Menschen.
    Er kennt aber auch die Hoffnung, den Mut, die Liebe, die Hilfsbereitschaft, die Kreativität, die Größe und die Erfüllung.
    Er kennt das alles aus eigener Erfahrung, denn er ist einer von vielen Milliarden Menschen.
    Er glaubt nicht, dass der Mensch ein Produkt des Zufalls in einem chaotischen Kosmos ist. Er glaubt vielmehr, dass tief in jedem Menschen eine unstillbare Sehnsucht verankert ist, seine kosmische Bestimmung zu erfahren.
    Er glaubt nicht, dass der Mensch über den Rand des Abgrunds hinaustaumeln und auf einer von ihm selbst verwüsteten Erde untergehen wird, denn er ist überzeugt davon, dass der Mensch sich als Teil eines wunderbaren Universums begreifen und voller Harmonie darin leben kann.
    Perry Rhodan ist der Terraner.
     
     
    Encyclopaedia Terrania
     
    Graffiti – eingeritzte Inschriften. Nach Meinung vieler Soziologen die kürzeste Form, in der sich der Zustand einer Zivilisation artikuliert.

5.
    424 Jahre später ...
     
     
    Der Verkaufsladen hatte zwei Zugänge, einen zur Straße hin und einen zum Hinterhof. Ein Zufall oder die Absicht des Architekten hatten dafür gesorgt, dass sie einander gegenüberlagen. Zwischen ihnen befand sich eine kreisförmige Theke mit der Rechnervernetzung. Die Theke war gerade weit genug ausgeschnitten, um den fülligen Derral Smago durchzulassen. Wenn Smago da stand, sah es aus, als hätte er sich einen gewaltigen Ring um den Bauch gebunden. Von dieser zentralen Stelle aus konnte der Kaufmann alles beobachten, was in seinem Laden vorging. Da er exotische Waren anbot, war sein Geschäft selten überfüllt. Smago war ein Mann, der Hektik verabscheute; er hätte einen schleppenden Absatz jeder aufgeregten Betriebsamkeit vorgezogen.
    Am 12. August im Jahr 424 der Kosmischen Hanse, die auch als Neue Galaktische Zeit – NGZ – bezeichnet wurde, betrat ein Mann den Laden, den Smago zunächst für einen Spaßmacher hielt. Der vermeintliche Kunde hatte sich ein schwarzes Tuch vors Gesicht gebunden und richtete eine Waffe auf den Inhaber.
    »Dies ist ein Überfall, Dicker!«, sagte er mit leiser, sanft klingender Stimme.
    Smago lachte und überlegte, wer sich diesen Scherz ausgedacht haben mochte. Vielleicht handelte es sich um einen psychologischen Test.
    Der Mann schloss den Eingang ab und löschte die Transparenz der Scheiben.
    »Du tust, was ich dir sage!«, bestimmte er. »Keinen Widerspruch!«
    Das Lachen des Kaufmanns wurde unsicher und verstummte schließlich. »Gut, wir haben uns beide amüsiert.« Smago seufzte. »Vielleicht nimmst du nun dieses Tuch vom Gesicht und sagst mir, wer du bist und was du willst.«
    »Ich bin Robert W. G. Aerts«, antwortete der Besucher. »Ich raube, betrüge und bin gewalttätig.«
    Etwas an der sanften Stimme irritierte Smago. »Wir wissen beide, dass es keine solche Straßenkriminalität mehr gibt«, sagte er zu Aerts. »Was soll also dieser Unfug?«
    Der seltsame Mann trat näher an die Theke heran. »Du willst offenbar nicht kapieren. Es passiert leider häufig, dass ich nicht ernst genommen werde.«
    Smago lächelte

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