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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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verdient, weitere Einzelheiten zu erfahren und Ratschläge zu erhalten. Doch ich brauche alle Kraft an anderer Stelle. Ich hoffe, dass das, was ich dir übermitteln konnte, genügt.«
    Rhodan bemühte sich, sein Gefühl der Hilflosigkeit zu unterdrücken.
    »Die Kunst der Menschheit bestand immer in ihrer Fähigkeit zur Anpassung und Improvisation«, sagte ES. »Darauf baue ich auch diesmal.«
    Die Terraner allein würden die Aufgabe kaum meistern können, überlegte Rhodan. Dazu waren sie während der Herrschaft des Konzils zu stark gebeutelt worden. Nur in Zusammenarbeit mit allen anderen Völkern der Milchstraße konnte die Kosmische Hanse aufgebaut werden. Vielleicht lag darin die eigentliche Bestimmung der GAVÖK, die sich allen Unkenrufen zum Trotz als ziemlich krisenfest erwiesen hatte.
    »Noch eins«, meldete ES sich ein letztes Mal. »Ich benötige alle meine Kraft und Konzentration, um die Auseinandersetzung mit Seth-Apophis bestehen zu können. Die Menschheit ist ihren Kinderschuhen entwachsen, sie steht auf eigenen Beinen. Du weißt, was das bedeutet: Ich werde kaum Gelegenheit finden, mich um euch zu kümmern. Von nun an seid ihr allein.«
    Für einen kurzen Moment fühlte Rhodan sich umfangen von einem Gefühl der Geborgenheit und der Zuneigung, dann erlosch dieses Gefühl.
    Er stieß einen stummen verzweifelten Schrei aus, mit aller Kraft klammerte er sich an das Bewusstseinskollektiv. Er wollte diesen Ort der Harmonie und der Sicherheit nicht verlassen. Hier waren seine Brüder, sein Zuhause.
    Doch ES handelte mit einer aus Notwendigkeit geborenen Erbarmungslosigkeit und sonderte den Terraner aus ...
     
    Der geduldige, alles verstehende Carfesch war wieder da. »Die Entscheidung ist gefallen«, sagte er. »Ich werde dich begleiten und künftig auf Terra leben.«
    Perry Rhodan nahm die Worte kaum wahr, doch er verstand, dass Carfesch ihm die Rückkehr in die raue Realität erleichtern wollte.
    »Ich stelle keine Ansprüche«, fuhr Carfesch fort. »Wenn du mich brauchst, werde ich jedoch zur Stelle sein. Ich möchte nicht unbescheiden sein, aber als Diplomat bin ich ziemlich gut.«
    Die Spannung wich aus Rhodans Körper, er brachte ein Lächeln zustande und ließ sich von seinem neuen Freund führen. Sie aßen gemeinsam, verloren dabei aber kein Wort über die bevorstehende Rückkehr zur Erde.
    Schließlich ergriff Rhodan Laires ehemaliges Auge. Die Unsterblichkeit, die er dank seines Zellaktivators besaß, hatte sich letztlich als schwere Last erwiesen – würde das neue Geschenk von ES ähnliche Folgen haben?
    Wie fühlte sich jemand, der in der Lage war, in Nullzeit überall hinzugehen?
    Fast überall, schränkte Rhodan ein, denn die Funktion des Auges sollte sich nur auf Positionen der Kosmischen Hanse beziehen. Er hob das Auge und blickte hindurch.
    »Der Weg zur Erde ist frei«, murmelte er.
    »Ich bin bereit«, sagte Carfesch. »Wenn ich lange genug an deiner Seite bleibe, wird meine Projektion eines Tages vielleicht wieder körperlich. Ich würde es mir wünschen.«
    Rhodan betrachtete ihn interessiert. »Für mich ist da kein Unterschied«, stellte er fest. »Du bist so wirklich wie jedes andere Wesen.«
    »Im Grunde genommen ist jeder für den Grad seiner Wirklichkeit selbst verantwortlich«, sagte Carfesch philosophisch.
    Gemeinsam verließen sie EDEN II, den Stützpunkt im geistigen Zentrum der Superintelligenz ES. Rhodan ahnte, dass er und Carfesch für lange Zeit die letzten Besucher der seltsamen Welt gewesen waren ...
     
    Nach außen hin vermittelte Reginald Bull den Eindruck reger Geschäftigkeit, in Wahrheit schweiften seine Gedanken immer wieder ab. Er sah die Unterlagen, die er in die Hände nahm, kaum an. Seit Perry Rhodan verschwunden war, verharrte Bull im Zustand angespannter Erwartung. Er war schlecht gelaunt und nörgelte an allem herum.
    Ein Geräusch ließ ihn aufblicken, aber es war nicht Rhodan, sondern Julian Tifflor, der den Raum betrat. Bull sah dem Ersten Terraner an, dass er gute Nachrichten brachte.
    »Ist er ...?«
    »Perry ist wieder da, zusammen mit einem seltsamen Fremden, der sich Carfesch nennt«, sagte Tifflor.
    Bull wollte losstürmen, aber Tifflor hielt ihn zurück.
    »Perry wird in Kürze hier eintreffen. Ich habe Gucky und die anderen informiert, dass sie ebenfalls kommen sollen.«
    Draußen im Gang erklangen Schritte. Gleich darauf betrat Rhodan das Arbeitszimmer seines Freundes. Gemessen daran, wie Bull sich die ganze Zeit über gebärdet hatte, fiel

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