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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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sein«, sagte er anstelle einer Begrüßung. »Auf Mardi-Gras herrschen zunehmend chaotische Zustände.«
    Auf den drei anderen Welten, von denen in den letzten Wochen ähnliche Alarmmeldungen gekommen waren, hatten die Schäden in den positronischen Netzen behoben werden können. Rhodan ahnte, dass das Problem auf Mardi-Gras eine neue Dimension bekam.
    »Ich befürchte, dass wir es mit einem Angriff von Seth-Apophis zu tun haben«, sagte er. »Wahrscheinlich handelte es sich bei den Zwischenfällen auf Ayston, Gruumer und Waldemar um Versuche. Nun wird es ernst.«
    »Warum verfolgt Seth-Apophis diese Nadelstichpolitik?«, fragte Tifflor. »Ich verstehe das nicht. Einem massiven Angriff könnten wir kaum standhalten.«
    »Wir haben oft genug darüber gesprochen«, erinnerte Rhodan. »Die Mächtigkeitsballung von Seth-Apophis liegt weitab. Jeder umfangreiche Aufmarsch gegnerischer Kräfte würde von ES sofort erkannt und verhindert werden. Das ist der eine Grund. Der zweite dürfte sein, dass Seth-Apophis auch in anderen Gebieten der Mächtigkeitsballung von ES Anschläge ausführt und daher ihre Kräfte aufsplittert. Ganz abgesehen davon, dass unsere Gegnerin mit eigenen Problemen zu kämpfen hat und ihre hauptsächlichen Anstrengungen direkt auf ES konzentriert.«
    »Das mag alles stimmen«, meinte Tifflor. »Trotzdem sind wir nur auf Vermutungen angewiesen.«
    Einer der für dringende Nachrichten frei gehaltenen Schirme wurde aktiviert. Walter Skearl, einer von drei ständig im HQ Hanse weilenden Mitgliedern des Handelsrats, meldete sich.
    »Ist Rhodan schon eingetroffen?«
    »Ich bin hier!«, rief der Terraner. »Was ist vorgefallen, Walter?«
    Skearl lächelte schwach, als Rhodan in den optischen Erfassungsbereich trat. »Das wissen wir nicht genau, Perry«, antwortete der Handelsrat. »Es geht um eine rätselhafte Nachricht eines unserer Raumschiffskommandanten.«
    »Was für eine Nachricht und woher?«
    Skearl zögerte. »Die Sendung kam aus dem Wega-Sektor«, sagte er erst nach einigen Sekunden, und seine Stimme klang nachdenklich. »Kommandant Hammlon behauptet, dass sich dort das kosmische Hintergrundrauschen von drei Kelvin verändert hat.«
    Sekundenlang herrschte Schweigen.
    »Das kann nur ein Scherz sein«, sagte Rhodan ungläubig. »Kommt die Meldung von einem Hanse-Schiff?«
    »Von einer Kogge«, bestätigte das Ratsmitglied.
    Rhodan nickte. Die Kosmische Hanse verfügte mittlerweile über einhunderttausend Raumschiffe, hauptsächlich Keilschiffe, die früher zu den Flotten der Orbiter gehört hatten. Längst gab es keine Orbiter mehr. Ihr ehemaliger Erkunder-Typ wurde nun als Kogge bezeichnet. Eine Kogge war 110 Meter lang und verfügte über Zapfvorrichtungen für Hyperenergie.
    Natürlich besaßen sowohl die LFT als auch die Völker der GAVÖK weiterhin ihre eigenen Flotten.
    »Angenommen, die Nachricht stimmt – was könnte die Ursache für die Veränderung sein?«, fragte Rhodan.
    »Pygros Hammlon berichtet weiter, dass ein großer treibender Körper entdeckt wurde, ein künstliches Objekt«, sagte Skearl. »Natürlich weiß kein Mensch, ob es zwischen beiden Entdeckungen einen Zusammenhang gibt, aber der Kommandant vermutet es.«
    »Wie sieht dieses künstliche Objekt aus?«
    Skearl schüttelte den Kopf. »Hammlon kommt mit der Kogge offenbar nicht so dicht heran, wie er das gern möchte.«
    Rhodan sah sich nach den anderen um.
    »Der STALHOF und Mardi-Gras müssen warten«, entschied er. »Tiff, du wirst inzwischen nach Luna gehen und die Zustimmung der Hanse-Sprecher für meinen Besuch auf dem Handelskontor einholen. Ich kümmere mich um den Wega-Sektor.«
    »Weißt du, woran ich denke?«, fragte Bull, nachdem Skearl die Verbindung unterbrochen hatte.
    Rhodan nickte knapp. »Daran, dass der Wega-Sektor schon einmal eine schicksalhafte Bedeutung für uns Menschen hatte.«
    »Ja«, sagte Bully verblüfft. »Wie, zum Teufel, hast du das erraten?«
    »Weil jeder Gedanke, der deiner schwarzen Seele entsprießt, wie mit großen Lettern auf deiner Stirn erscheint.«
    »Ach, hör doch damit auf!« Bull winkte ab. »Es kommt einfach daher, dass wir uns so lange kennen – eine kleine Ewigkeit.«
     
    Die Neue Galaktische Zeitrechnung galt auf allen Planeten, Stützpunkten und Raumschiffen der Kosmischen Hanse, der GAVÖK und der LFT. Es war üblich, dass auf öffentlichen Anzeigen stets NGZ und Ortszeit angegeben waren. Auf Raumschiffen, Raumstationen und den Kosmischen Basaren wurde ausschließlich

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