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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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neues Geräusch ließ Charruta seine Betrachtungen unterbrechen. Rhythmische Töne kamen von der Ortung – Töne, wie sie an Bord nie zuvor erklungen waren.
    Das Schiff war einzig und allein zu dem Zweck gebaut worden, diese Töne zu empfangen.
    Ein Schwall wilder Empfindungen flutete durch Charrutas alten Körper, ließ ihn aufspringen und triumphierend schreien.
    »Schiff! Hörst du es, Schiff?«
    »Natürlich höre ich es«, sagte der Roboter gleichmütig.
    Charruta taumelte zu den Kontrollen. »Wir haben ihn gefunden!«, schrie er äußerst aufgeregt. »Wir haben einen der beiden potenziellen Träger gefunden. Ausgerechnet wir haben es nach so langer ...« Seine Stimme versagte, in ihm krampfte sich alles zusammen. Er kippte zurück und fiel schwer in den Sessel. Sein müdes Herz war dem Gefühlschaos nicht mehr gewachsen.
    »Dieser Träger befindet sich unter den Kämpfenden«, flüsterte er mit äußerster Anstrengung. »Weißt du, was das bedeutet ...?«
    Das Schiff schwieg. Es drang in das Gebiet ein, in dem die Kämpfe am heftigsten tobten, und war vermutlich gezwungen, alle Einheiten auf die Umgebung einzusetzen.
    Charruta konnte nicht mehr sprechen, er spürte den letzten Funken Leben aus seinem Körper strömen.
    Es bedeutet, dass der Augenblick des höchsten Triumphs zum Augenblick der schrecklichsten Niederlage werden kann, falls der potenzielle Träger getötet wird, bevor er den Zellaktivator erhält. Das waren seine letzten Gedanken.
    Charrutas Bewusstsein erlosch, und das Schiff machte sich daran, die Aufgabe allein zu erfüllen. Es musste die Zentrale informieren und den Zellaktivator für die Übergabe anfordern.
     
    Jedes Mal, wenn Carfesch aus dem Sammelbewusstsein von ES ausschied, tat er das in seiner ursprünglichen Gestalt. Allerdings konnte er nicht verhindern, dass ihm dieser Körper immer fremder und unvorteilhafter erschien. Carfesch hatte an der vergeistigten kollektiven Lebensform der Superintelligenz ES so viel Gefallen gefunden, dass er den Bewusstseinsblock nur mehr ungern verließ. Er sah jedoch ein, dass er besser als jedes andere Bewusstsein in der Lage war, die Suche nach den Trägern für die speziellen Zellaktivatoren zu koordinieren.
    Fehleinschätzungen hatten mehrmals zu Erfolgsnachrichten geführt, die sich im Nachhinein als falsch erwiesen hatten. Diesmal bestanden jedoch keine Zweifel mehr, dass einer der beiden vorgesehenen Träger entdeckt worden war – nach so langer Zeit, dass Carfesch sich kaum erinnerte, wann die Suche eigentlich begonnen hatte.
    Zusammen mit Begleiter II verließ er die Kuppel und begab sich zu dem landenden Robotschiff, das einen Teil des Auftrags erfolgreich zu Ende geführt hatte. Obwohl Carfesch schon viele dieser von ES eingesetzten Schiffe gesehen hatte, interessierten sie ihn nach wie vor. Er beobachtete, wie das asymmetrisch geformte Gebilde mit den zahlreichen Auswüchsen an den Bordwänden lautlos auf dem freien Platz im Zentrum der Stadt aufsetzte.
    »Soll ich vorgehen?«, erkundigte sich Begleiter II. »Es ist immerhin möglich, dass das Schiff während seines langen Fluges erhebliche Beschädigungen erlitten hat, die einen Besuch an Bord zur Gefahr machen.«
    »Du vergisst, dass mein Körper mehr oder weniger eine Fiktion ist, aus der ich mich jederzeit zurückziehen kann.« Carfesch lächelte.
    Vor ihm öffnete sich die runde Schleuse.
    Er trat ein. Obwohl keine Abnutzung sichtbar war, spürte er die gewaltigen Zeitspannen, die sich in diesem Schiff niedergeschlagen hatten. Gedanken und Gefühle längst verstorbener Besatzungsmitglieder waren gleichsam wie unsichtbare Gravuren dramatischer Schicksale in die stählernen Wände eingeritzt.
    Begleiter II blieb in der Schleuse zurück, ein einsamer Aufpasser.
    »Hallo, Schiff!«, sagte Carfesch. »Ich hoffe, du kannst mich verstehen.«
    »Ich verstehe dich«, antwortete der Roboter.
    »Gib mir die Koordinaten des Sektors, in dem der Träger gefunden wurde! Außerdem benötige ich alle Informationen über diese Person.«
    Das Schiff nannte eine Reihe von Entfernungsangaben und Positionsdaten. »Das Wesen, das wir gefunden haben, ist ein Arkonide namens Atlan«, stellte es danach fest und berichtete, was es über diesen Mann wusste.
    »Hast du dem Träger die Botschaft von ES übermittelt?«, fragte Carfesch schließlich.
    »Das habe ich«, lautete die Antwort.
    »Wiederhole sie!«
    »Ich bin beauftragt worden, dir zum Zweck einer ständigen Zellkernregeneration einen Mikroaktivator zu

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