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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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sie sich grollend um und trotteten davon. Erst in einiger Entfernung vom Baum blieben sie stehen, wandten sich wieder nach dem Ruhestörer um und stießen ein donnerndes Brüllen aus.
    Nakal ließ sich nicht beeindrucken. Wie die Raubkatzen reagierten, waren sie keineswegs in Kampfstimmung. Wahrscheinlich hatten sie erst ein Beutetier gerissen, wollten nun ihre Ruhe haben und würden deshalb auf Distanz bleiben.
    Der Tart kletterte am Stamm hinauf, zog sich von Ast zu Ast bis hoch in die Baumkrone. Minutenlang spähte er nach Norden, dann schwang er sich wieder nach unten und lief zurück..
    »Sie ziehen weiter in Richtung Westen«, berichtete er. »Das Feuer haben sie mit Erde erstickt. Es qualmt nur noch leicht vor sich hin.«
    »Nach Westen?«, wiederholte die Kranin bedächtig. »Dort verläuft der Fluss. Dabei schien das Ziel der Betschiden im Norden zu liegen. Es waren doch die Betschiden, Nakal?«
    »Eindeutig, Kommandantin«, bestätigte der Tart. »Der Transportroboter ist bei ihnen.«
    »Gingen sie schnell oder langsam?«
    »Recht zügig.«
    »Das könnte bedeuten, dass sie uns bemerkt haben und versuchen werden, uns abzuschütteln.«
    »Indem sie den Fluss überqueren«, ergänzte Nakal. »Danach werden sie am anderen Ufer auf uns warten und auf uns schießen, sobald wir hinüberschwimmen.«
    »Meinst du, sie würden das tun?«, fragte die Kranin schockiert.
    »Nach dem, was du uns unterwegs über das letzte Funkgespräch mit ihnen berichtet hast, müssen sie annehmen, dass alle von der Spoodie-Seuche Befallenen aus Furcht vor einer Ausbreitung der Krankheit getötet werden.«
    »Ich wusste es selbst nicht besser.« Bedrückt zwirbelte Daccsier ihre volle Mähne. »Erst vom Quarantänekommando erfuhr ich, dass niemand die Infizierten tötet, sondern dass im Gegenteil alles getan wird, um ihnen zu helfen.«
    »Das müssen wir den Betschiden erklären«, platzte Dronken heraus.
    »Sie würden uns nicht glauben«, behauptete Nakal. »Da Betschiden körperlich schwächer sind als Kranen und Tarts, sollten wir den Wettlauf dennoch gewinnen.«
    »Ich werde die Betschiden vor dem Fluss einholen«, sagte Daccsier nach kurzem Zögern. »Wenn ich auf allen vieren laufe, bin ich fast doppelt so schnell.«
     
    Als die Betschiden den Fluss erreichten, war Sturm aufgekommen, und von Schaum gekrönte, meterhohe Wellen peitschten ans Ufer. Die Bäume bogen sich tief unter dem Anprall des heulenden Orkans. Das jenseitige Ufer war nicht einmal zu erahnen.
    »Wir gehen flussaufwärts weiter, bis der Sturm sich gelegt hat«, schrie Surfo Mallagan gegen das Toben an.
    »Das werden die Verfolger von uns erwarten«, gab Scoutie zurück. »Eben deshalb sollten wir hinüberschwimmen.«
    »Ich weiß nicht, ob ich das schaffe«, wandte Faddon ein. »Und Scoutie kann auch nicht besser schwimmen als ich.«
    Wortlos zeigte Mallagan am Ufer entlang.
    »Wenn wir alle Ausrüstung Mayer überlassen«, überlegte Scoutie. »Die Waffen sind schon schwer genug. Wenn wir schwimmen, täuschen wir die Verfolger. Sie werden flussaufwärts gehen und weiter oben nach Spuren suchen ...«
    »Ich verstehe schon«, unterbrach Mallagan. »Trotzdem fürchte ich, dass du deine Kräfte überschätzt.«
    »Ich schaffe es!«, beharrte Scoutie.
    »Und du, Brether?«
    »Wenn du es fertigbringst, kann ich das auch.«
    »Also gut. Alles, was uns belastet, in Mayers Mulde!« Mallagan bedachte den Roboter mit einem abschätzenden Blick. »Mayer, du nimmst alles unter Verschluss und gehst vor uns in den Fluss und zügig auf dem Grund nach drüben – dort wartest du auf uns. Ist das klar?«
    »Ich habe verstanden.«
    Als alles verstaut war, wandte Mallagan sich noch einmal an den Roboter und fragte nach den Verfolgern. »In rund fünfhundert Metern Entfernung ist ein großes Tier, wahrscheinlich eine Raubkatze«, antwortete Mayer. »Es kommt schnell näher. Aber die Verfolger liegen weit zurück.«
    Die Betschiden warfen sich in die Fluten. Sofort wurden sie zum Spielball der Wellen. Bis sie sich einigermaßen darauf eingestellt hatten, vermochten sie nicht einmal festzustellen, ob sie überhaupt vorankamen oder nur auf der Stelle gegen die tobende Flut ankämpften.
    Mallagan sah den Roboter untertauchen. Danach arbeitete er sich kraftvoll vorwärts, immer bemüht, in Scouties Nähe zu bleiben. Faddon hielt sich ebenfalls in ihrer Nähe. Also wachte auch er über ihr Leben.
    Nach einer gefühlten kleinen Ewigkeit warf Mallagan einen Blick auf das Ufer, von dem er

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