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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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wie ein Berg, ähnelte die Erscheinung einem Zwischending aus einem zusammengedrückten Pilzhut und einer Flunder – kurzum, es handelte sich zweifellos um ein Raumschiff des Standardtyps der Herzoglichen Flotten.
    Der nachfolgende Orkan wühlte eine tiefe Schneise durch das Laubdach des Dschungels. Bestenfalls Minutenfrist, dann verstummte das Donnern in einer fernen Lärmexplosion. Der nachfolgenden Stille haftete etwas vom Ende der Welt an.
    »Die Königsblüten haben neue Opfer geholt«, sagte Faddon betroffen. »Ich verstehe das nicht. Es war schon reiner Zufall, dass Yistors Raumschiff der Zwergsonne so nahe kam, dass die Besatzung angelockt werden konnte. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein solcher Zufall sich kurz darauf wiederholt, ist verschwindend gering ...«
    »Diesmal war es ebenso wenig ein Zufall wie bei uns«, bemerkte Mallagan. »Wir hätten Yistors verstümmelten Funkbericht im Nest der 17. Flotte löschen sollen. Das Quarantänekommando muss sehr schnell gehandelt haben, als der Bericht auffiel.«
     
    Erschöpft stolperte Kommandantin Daccsier auf die Lichtung. Zwei bewaffnete Tarts folgten ihr dichtauf. »Hier haben sie übernachtet.« Die Kranin zeigte auf drei leere Dosen und einen Folienstreifen, mit dem ein Konzentratpaket eingewickelt gewesen war.
    Es war nicht schwer gewesen, den Spuren der Betschiden und des Transportroboters zu folgen, denn abgeschlagene Zweige und Lianen markierten ihren Weg. Weitaus mehr Probleme hatten Daccsier und ihre Begleiter gehabt, sich aus der Beeinflussung zu befreien.
    Die Erinnerung an die Stunden nach dem Absturz war ein einziger grässlicher Albtraum. Die Kommandantin selbst und ein Großteil der Besatzung hatten spontan die mobile Ausrüstung zerstört. Anschließend hatten sie das Wrack verlassen und gemeinsam mit anderen Gestrandeten den Boden rings um die seltsamen Pflanzen bearbeitet.
    Von anderen Kranen, die schon jahrelang auf dem Planeten lebten, hatte sie nach und nach die Wahrheit über die Königsblüten erfahren – wenn es die Wahrheit und nicht nur ein vorgespiegeltes Märchen war. Natürlich war ihr nicht entgangen, dass sich nach und nach Lysker und Prodheimer-Fenken aus der Besatzung ihres Schiffes entfernten – und dabei erkannte sie, dass die Beeinflussung durch die Königsblüten jedes Mal schwächer geworden waren. Anscheinend versuchten die Pflanzenwesen, die Immunen wieder unter ihren Willen zu zwingen, wobei ihre Konzentration auf die anderen Gefangenen nachließ.
    Daccsier hatte schließlich eine Massenflucht von Lyskern und Prodheimer-Fenken ausgenutzt, um selbst das Tal zu verlassen. Sie erinnerte sich daran, dass sie zwar das Kurierboot gesehen hatte, mit dem die Betschiden aus dem Nest der 17. Flotte entkommen waren, nicht aber die Betschiden selbst. Folglich waren Mallagan und seine Gefährten ebenfalls dem Einfluss der Königsblüten entronnen.
    Daccsier musste die Infizierten in sicheren Gewahrsam nehmen. Sie wusste, dass die Betschiden versuchen würden, jenes Raumschiff namens SOL zu finden, von dem sie anscheinend besessen waren.
    Die Kommandantin der BRODDOM hatte mit den Tarts Dronken und Nakal das Tal der Königsblüten in sicherer Entfernung umrundet und schon am ersten Tag eine Spur der Flüchtlinge entdeckt. Die Entdeckung des verlassenen Nachtlagers gab ihr neuen Auftrieb, zumal sie an den Speiseresten erkennen konnte, dass die Dosen vor höchstens sechs bis sieben Stunden geöffnet worden waren. »Wir rasten nur kurz, dann setzen wir die Verfolgung fort!«, entschied sie.
     
    Fünfzehn Tage waren sie seit dem Aufbruch aus dem Tal der Königsblüten inzwischen unterwegs und hatten Strapazen sowie zahlreiche Gefahren überstanden. Inzwischen waren sie davon überzeugt, dass sie sich im Nest der 17. Flotte nicht mit der Spoodie-Seuche infiziert hatten.
    Seit zwei Tagen bewegten sie sich über eine weite Steppe, und zum ersten Mal seit langer Zeit war Scoutie mit sich und der Welt zufrieden. Das änderte sich jäh, als sie während einer kurzen Rast Zeugin eines teils heftigen Wortwechsels wurde.
    »Ich brauche deinen Spoodie, Brether!«, sagte Mallagan.
    Scoutie wollte an einen Scherz glauben, aber Surfos starre Miene verriet ihr, dass es ihm ernst war.
    »Was willst du?«, fragte Faddon gedehnt.
    »Ich brauche deinen Spoodie«, wiederholte Mallagan, und nach einigen Sekunden fügte er hinzu: »Ich werde unsere Spoodies zusammensetzen.«
    »Du bist irre!«, stieß Faddon hervor. »Ich soll meinen Symbionten hergeben,

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