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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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auf. Die Schüsse, die sie am Vortag aus dem Hügelland gehört hatten, waren in ihren Überlegungen präsent. Ihre Verfolger mochten sich gegen Angriffe wilder Tiere gewehrt haben.
    Als die Sonne im Mittag stand, erreichten die Betschiden ein größeres Tal. Im oberen Drittel wurde es von zerrissenen, senkrechten Felszinnen gekrönt. Der Fluss schlängelte sich einige Kilometer zwischen den Hügeln hindurch.
    »Eineinhalb Tage ...«, resümierte Mallagan. »Wenn die Schüsse gestern nicht gewesen wären, müssten wir annehmen, dass unsere Gegner mindestens vierzig Kilometer vor uns sind. Natürlich könnten sie nach dem Zwischenfall weitergegangen sein, aber das glaube ich nicht.«
    »Ich glaube es ebenso wenig«, pflichtete Scoutie bei. »Dieses Tal ist wie geschaffen für eine Falle. Der Zugang ist nicht breiter als um die achtzehn Meter, und jeder kann ihn mit einer Energiewaffe ganz allein abriegeln. Ich wette, sobald wir in der Mitte des Tales wären, würde die Falle zuschnappen.«
    »Wollen wir demnach bis zur Nacht warten?«, fragte Faddon.
    »Wir würden Verdacht erwecken, wenn wir es täten«, antwortete Mallagan lächelnd. »Folglich müssen wir eine Erklärung dafür bieten, warum wir nicht weitergehen.«
    Brether Faddon lachte leise. »Da kommt unser Vorwand bereits«, sagte er und deutete mit einer knappen Kopfbewegung nach links hinüber. Eine Rotte Wildschweine brach in einem üppig blühenden Bereich der Steppe den Boden auf. Es waren viel kleinere Schweine, als es sie im Dschungel gab, die Jagd würde also ungefährlich sein.
    »Keine schlechte Idee«, bestätigte Mallagan. »Stellt euch bitte so ungeschickt an, dass wir nur ein Exemplar erlegen müssen. Mehr wäre Frevel an der Natur.«
     
    Als die Nacht anbrach, machten die Betschiden sich bereit. Sie hatten eines der kleinen Schweine erlegt und über dem Feuer gebraten, das nun noch brannte. Brether Faddon schob mehrere dicke Holzstücke nach, die vom Stumpf eines verdorrten Strauchs stammten. Außerdem hatten die beiden Männer trockenes Holz vom Rand des Feuers bis zu mehreren kleinen Holzhaufen aufgeschichtet, die mit dürrem Gras und Reisig unterlegt waren. Der von den Bergen kommende Abendwind würde dafür sorgen, dass das Feuer allmählich übersprang und die anderen Holzhaufen entzündete. Aus größerer Entfernung musste das den Eindruck erwecken, als hätte einer der Betschiden das heruntergebrannte Feuer neu angefacht.
    Hinter mehreren Sträuchern den Blicken eines eventuellen Beobachters bei den Felszinnen entzogen, nahmen die Betschiden ihre Waffen auf und huschten geduckt davon. Als sie weit genug vom Feuer entfernt waren, schritten sie zügig aus.
    Knapp zwei Stunden später erreichten sie den höchsten Punkt. Enttäuscht blieben sie stehen. Der Sternenschein reichte gerade aus, um sie die bleichen Felsen sehen zu lassen, die wenige Meter vor ihnen aufragten. Dahinter ging es senkrecht in die Tiefe – mit Ausnahme eines Geröllbands, das nahezu neben den Betschiden begann und durch eine schmale Lücke zwischen den Zinnen hindurchführte.
    »Ziemlich steil«, urteilte Faddon. »Trotzdem müssten wir absteigen können, ohne die gesamte Halde ins Rutschen zu bringen.«
    »Etwas anderes bleibt uns auch nicht übrig«, sagte Mallagan. »Die Zinnen scheinen kilometerweit zu reichen. Wir müssen es riskieren.«
    Mit äußerster Vorsicht machten sie sich an den Abstieg. Unter der Geröllhalde musste nackter, glatter Fels sein. Falls alles ins Rutschen geriet, waren die Betschiden verloren.
    Einige Steine kamen ins Rollen und sprangen davon. Wie erstarrt hielten die Kletterer inne. Sie atmete erleichtert auf, als schon nach kurzer Zeit zu hören war, dass der Stein auf weichen Boden fiel und nicht weiterrollte.
    In seiner vorübergehenden Anspannung nahm Faddon einen eigentümlich beißenden Geruch wahr. Er kannte dieses Aroma, schaffte es aber nicht, es sofort zuzuordnen. Im Licht der Sterne schien das Geröll zu glitzern. Überall lagen Steine mit scharfen Bruchkanten. Feuersteine? Es war der Geruch, der beim Aneinanderschlagen von Feuersteinen entstand, der als feines Aroma in der Luft hing.
    Brether Faddon zog aus seiner Wahrnehmung den einzig möglichen Schluss, dass die Geröllhalde erst vor Kurzem entstanden war, geschaffen durch den Beschuss mit Impulsstrahlern, deren energetische Gewalt die Zinnenmauer an einer Stelle hatte einstürzen lassen.
    »Das ist eine Falle!«, zischte Faddon. »Zurück, und zwar sofort!«
    Nicht allzu

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