Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
Vom Netzwerk:
Absicht, zu fliehen. Wohin auch?«, sagte er. »Wir wollen nach Kran, das ist alles.«
    »Sobald die Baueinheiten gestartet sind, werdet ihr dem bleibenden Wachkommando zugeteilt«, eröffnete Harsanfelger freundlich. »Das ist besser als jede Untätigkeit.«
    Scoutie deutete mit dem Zeigefinger auf ihn. »Klärst du uns darüber auf, wer den Befehl gab, uns hier abzusetzen? Kran oder der Orakel-Bote?«
    »Soweit ich das beurteilen kann, war es die Entscheidung des Boten«, antwortete der Kommandant. »Er sprach von Zwischenfällen an Bord seines Schiffes, für die er euch verantwortlich macht.«
    »Allerhand!«, entfuhr es Faddon. »Jons lügt!«
    Harsanfelgers Miene verdüsterte sich jäh. »Ein Orakel-Bote lügt nicht!«, rügte er. »Das ist sowohl von mir wie auch von euch zu akzeptieren.«
    »Trotzdem lügt er«, beharrte Faddon. »Wir haben uns nichts zuschulden kommen lassen. Was kann es also für Zwischenfälle in der KARITZ gegeben haben?«
    »Das weiß ich nicht«, gab der Kommandant zu. »Der Orakel-Bote hat euch hier abgesetzt, und ich bin nun für euch verantwortlich. Das ist alles.«
    »Wo werden wir untergebracht?«, erkundigte sich Scoutie.
    »Sucht euch einen Platz im Quartierhaus der Stammbesatzung. Dort werdet ihr auch verpflegt.«
    »Wird es nachts sehr kalt auf Karselpun?«
    »Es wird niemals kalt. Auch die Nächte sind warm.«
    »Dann ziehen wir es vor, im Freien zu schlafen.«
    »Wie ihr wollt«, stimmte der Kommandant zu. »Ihr könnt gehen.«
     
    Sie trugen neue Rekrutenuniformen der Kranen, was ihnen eine gewisse Bewegungsfreiheit verschaffte. Das Lager auf Karselpun war nicht sehr groß. Abgesehen von dem Verwaltungsgebäude und den Wohnquartieren gab es nur noch die halb fertiggestellte Station auf dem Hügel und die technischen Einrichtungen des Raumhafens. Rundherum war Steppe.
    »Ein richtiges Erholungsgebiet«, sagte Faddon ironisch. »Möchte wissen, wie wir jemals wieder fortkommen sollen, wenn wir es nicht aus eigener Kraft versuchen.«
    »Genau das werden wir auch tun«, entschied Mallagan. »Sehen wir uns den Raumhafen näher an.«
    Das Gelände war planiert und bot mehreren Raumschiffen Platz. Während die Betschiden sich dem Landefeld näherten, erschienen einige Wachposten. Die Tarts trugen Energiestrahler.
    »Ihr dürft nicht weitergehen! Befehl vom Kommandanten!«
    »Hat er Angst, wir stehlen ein Schiff?«, fragte Mallagan. Da er keine Antwort erhielt, zuckte er mit den Schultern und drehte sich um. »Gehen wir. Hier haben alle Angst vor drei harmlosen Reisenden.«
     
    Nach einer mittelmäßigen Mahlzeit begannen sie mit dem Bau einer kleinen Hütte aus herumliegendem Material, das offensichtlich nicht mehr benötigt wurde. In der ersten Nacht auf Karselpun legten sie sich einfach auf den Boden.
    »Morgen besorgen wir uns Betten!«, schwor Scoutie wütend. »Das ist immer noch besser, als in den großen Schlafsälen mit Tarts oder Prodheimer-Fenken zu übernachten.«
    Müde stimmten Mallagan und Faddon ihr zu.
    Keiner von ihnen erwachte, als in der Nacht ein Lichtstrahl in die begonnene Hütte fiel und ein Krane befriedigt feststellte, dass die seltsamen Gäste noch da waren.
    Am nächsten Tag gingen die drei zur Materialausgabe und verlangten Betten. Der Verwalter verstand erst nicht, was die Rekruten wollten. Schließlich übergab er ihnen harte Matratzen und Decken, notierte die Gegenstände sorgfältig und ließ sie unterschreiben.
    Sie bauten die Seitenwände der Hütte fertig und spannten ein provisorisches Dach darüber. Gegen Mittag verstauten sie ihre Matratzen und Decken im Innern, danach sah es schon wohnlicher in der Hütte aus. Anschließend unternahmen sie einen Spaziergang in die Steppe hinaus, und niemand hinderte sie daran. Es blieb heiß, bis die Sonne unterging.
    Nach dem Abendessen sank ihre Stimmung auf den Nullpunkt. Die Hoffnungslosigkeit ihrer Situation wurde ihnen erst richtig bewusst. Es konnte kein sichereres Gefängnis als diese neu entdeckte Welt geben.
    »Wenigstens wissen wir, dass Jons uns aus rein persönlichen Gründen nicht nach Kran fliegen wollte«, sagte Mallagan in das dumpfe Schweigen hinein. »Aus irgendeinem Grund hält er uns für eine Gefahr. Eine Gefahr für ihn selbst, nicht für Kran!«
    »Des Rätsels Lösung muss das Orakel sein«, vermutete Scoutie. »Wenn wir nur wüssten, was es damit auf sich hat. Ist es ein Lebewesen?«
    »Die Kranen sind viel zu realistisch, um sich einen toten Gegenstand als Orakel auszusuchen.«

Weitere Kostenlose Bücher