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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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Stammeshäuptlinge.
    Das Visiphon auf Harsanfelgers Schreibtisch summte. Die Nachrichtenzentrale des Stützpunkts teilte ihm mit, dass der Orakel-Bote Jons ihn zu sprechen wünschte.
    Schon am Vortag hatte es eine Funkverbindung von der KARITZ gegeben. Der Chefpilot Tors hatte eine Zwischenlandung auf Karselpun angekündigt, ohne deren Zweck zu erläutern. Erst jetzt erfuhr Harsanfelger, dass sich ein Orakel-Bote an Bord befand. Er war mehr als nur bestürzt, denn derart hoher Besuch bedeutete stets Ärger.
    »Wir werden in einer Stunde landen, Kommandant Harsanfelger«, teilte der Orakel-Bote persönlich mit. »Es handelt sich nicht um eine Inspektion, unterbrich also nicht die laufenden Arbeiten. Ich werde lediglich drei Gefangene abliefern und deiner Obhut übergeben.«
    »Gefangene? Aus welchem Grund ...?«
    »Darüber werden wir reden. Aber keine Umstände wegen der Landung.« Die Verbindung brach ab. Harsanfelger hat nicht den Eindruck, er dürfe beruhigt sein.
     
    Die KARITZ landete. Lediglich Harsanfelger erschien am Rand der Piste, als der Bote von Bord ging. Der Kommandant von Karselpun verstand es geschickt, seine Überraschung zu verbergen, als er den kleinen und jungen Kranen sah. In der Hinsicht war er diplomatisch.
    »Es handelt sich um drei Betschiden«, eröffnete Jons, als sie in der wohltuenden Kühle des Büros saßen. »Ich übernahm sie im Nest der 17. Flotte, um sie nach Kran zu bringen. Einige Vorkommnisse an Bord meines Schiffes lassen es indes ratsam erscheinen, sie vorerst nicht zum Hauptplaneten zu fliegen. Sie sollen hierbleiben, bis neue Anordnungen von Kran eintreffen. Ich muss dich darauf aufmerksam machen, dass es sich um besonders intelligente Vertreter ihres Volkes handelt. Selbstverständlich haben sie Spoodies. Gute Behandlung ist angeraten.«
    »Sind sie Gefangene oder nicht, Orakel-Bote?«
    »Ja und nein. Auf Karselpun können sie sich frei bewegen. Ich schlage vor, lediglich den Raumhafen für sie zur verbotenen Zone zu erklären. Womöglich denken sie an Flucht.«
    »In wenigen Tagen werden Transporter und Bauabteilungen den Planeten verlassen, dann gibt es keine Fluchtmöglichkeit mehr. In bestimmten Abständen werden zwar Nachschubschiffe landen, aber das ist alles. Insofern kannst du beruhigt sein.«
    »Gut. Noch etwas: Ich werde mich wieder an Bord der KARITZ begeben. Erst danach werden dir die Betschiden übergeben. Ich möchte ihnen nicht mehr begegnen.«
    Harsanfelger wiegte verständnislos den Kopf. »Wie du es für richtig hältst, Orakel-Bote. Wirst du Kran informieren, oder soll das von hier aus geschehen?«
    »Da ich direkt nach Kran fliege, ist es unnötig, dass du dich darum kümmerst, ich erledige das.« Jons erhob sich.
    Harsanfelger war ungemein erleichtert, dass der Bote sich nicht weiter um die Station kümmerte. Er ahnte aber auch, dass einiges an der Sache im Argen lag. Nur ging ihn das nichts an. Jons war ein hoher Repräsentant des Herzogtums, die Verantwortung lag bei ihm.
    In Begleitung von zwei bewaffneten Kranen begleitete Harsanfelger den Orakel-Boten zum Schiff. Wenig später erschienen in der Hauptschleuse die Betschiden. Ihr Aussehen verwirrte Harsanfelger vorübergehend. Im Herzogtum gab es jedoch so viele unterschiedliche Völker, dass er seine Verwunderung schnell überwand.
     
    »Ich bin Kommandant Harsanfelger«, stellte der Kommandant sich vor. »Willkommen auf Karselpun.«
    »Mallagan, Scoutie und Faddon«, entgegnete Mallagan. »Sind wir Gefangene oder Gäste?« Er zeigte auf die beiden bewaffneten Kranen. »Wachen sind überflüssig, glaube ich.«
    »Das wird sich herausstellen. Kommt mit in mein Büro. Ich habe einige Fragen.«
    Die beiden Posten nahmen die Betschiden in ihre Mitte. Harsanfelger schickte die beiden Kranen fort, nachdem sie das Büro betreten hatten. Nachdenklich musterte er die Betschiden.
    »Ihr wolltet nach Kran, aber man erlaubte es nicht? Das ist zwar seltsam, trotzdem steht es mir nicht zu, die Anordnungen von Höhergestellten zu kritisieren. Ich habe Order, euch auf Karselpun zu behalten, bis über euer weiteres Schicksal entschieden wird. Niemand hat befohlen, dass ihr als Gefangene behandelt werden sollt. Trotzdem muss ich euch darauf hinweisen, dass ich euch isolieren werde, falls ihr zu fliehen versucht. Sonst könnt ihr euch frei bewegen.«
    Es kostete Mallagan einige Mühe, ruhig und gefasst zu bleiben. Die Enttäuschung, die ihm die Unterbrechung des Fluges bereitete, war groß. »Wir haben nicht die

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