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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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musste, dass wir nicht jene sind, für die er uns hielt, brachte er uns nach Karselpun. Nun weißt du alles, Kommandant. Bilde dir deine eigene Meinung – und denke vor allem darüber nach, ob es gut sein könnte, dass die Herzöge über das merkwürdige Verhalten des Orakel-Boten informiert werden.«
    Harsanfelger wich erschrocken zurück. »Selbst als Kommandant dieses Stützpunkts wäre es mir nicht möglich, Kritik an einem Orakel-Boten zu üben oder gar seine Machtbefugnisse anzuzweifeln.«
    »Eine anonyme Information würde genügen.« Mallagan lächelte.
    »Niemals!«, begehrte der Kommandant auf, aber sein Blick verriet Unsicherheit und Zweifel. Abrupt wechselte er das Thema. »Im Depot befindet sich ein größerer Vorrat an Saatgut, Cersonur. Würdest du die Unterrichtung der Eingeborenen übernehmen? In einigen Jahren müssen sie dann nicht nur von Wurzeln leben.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, ging er zu seinem Gleiter zurück und flog in Richtung der Station davon.
    »Mein lieber Surfo, der Doppel-Spoodie scheint schon zu wirken«, sagte Scoutie zufrieden. »Dem hast du einiges zu denken gegeben.«
    »Natürlich wirkt die Vereinigung!«, rief Cersonur begeistert. »Dass es so schnell geht, hätte ich nicht erwartet. Wie fühlst du dich, Surfo?«
    »Nicht viel anders als sonst. Ich hatte nur das Gefühl, nicht länger untätig abwarten zu können. Mit einer Steigerung meines Intelligenzquotienten hat das nichts zu tun.«
    »Der Mut zur Frechheit ist größer geworden«, urteilte Faddon.
     
    Während am folgenden Tag die Karselpuner mit Faddons Unterstützung Bewässerungsgräben zogen, installierte Mallagan die Pumpe. Der Wasserspiegel im Brunnen war nicht sehr tief, aber Cersonur bestätigte, dass er auch bei Trockenzeiten kaum sank.
    Als die Pumpe anlief und das Wasser durch die Gräben floss und das Feld erreichte, verstand auch der letzte Karselpuner, worum es ging. Jubelnd umringten sie den Kranen und die Betschiden.
    Cersonur flüchtete sich schließlich in sein Fahrzeug. »Feiert mit ihnen«, riet er und aktivierte den Antrieb. »Ich habe im Lager zu tun. Grabt ein weiteres Stück Land um, ich bringe Saatgut mit.«
    »So ein Drückeberger!«, schimpfte Scoutie, als er in die Ebene hinausfuhr.
    »Ich bin eher gespannt, ob sich Harsanfelger heute bei uns sehen lässt«, sagte Mallagan. »Wahrscheinlich benötigt der Kommandant einige Tage zum Nachdenken.«
    »Und falls sein Nachdenken ohne Resultat bleibt?«, fragte Faddon.
    »Dann spielen wir eine Karte aus, die wir von Cersonur erhalten haben. Gestern bekam Harsanfelger nur Andeutungen zu hören. Beim nächsten Mal wird er sich den Kopf darüber zerbrechen müssen, ob wir vielleicht doch Geheimbeauftragte des Orakels sind. Meine versteckten Hinweise und Anspielungen werden seinen Verdacht wecken, dass wir im Auftrag der Herzöge Ergebenheit und Einsatzbereitschaft der Flotte prüfen sollen – wir tun also genau das, dessen man uns in Cratcan beschuldigte. Nur hat sich die Situation geändert.«
    »Ziemlich raffiniert«, musste Faddon zugeben.
    »Noch raffinierter ist es, wenn nicht wir einschreiten, sondern wenn Cersonur dem Kommandanten den Brocken hinwirft. Er wird so tun, als habe er einiges bei unseren Gesprächen aufgeschnappt und halte es für seine Pflicht, Harsanfelger zu informieren. Ich bin der Meinung, das wirkt sehr überzeugend.«
    »Dein zweiter Spoodie lohnt sich«, kommentierte Scoutie. »Sprichst du heute noch mit Cersonur?«
    »Sobald er zurückkommt.«
    Während der größten Mittagshitze wurde nicht gearbeitet, die Eingeborenen zogen sich in ihre Hütten zurück. Mallagan, Scoutie und Faddon suchten den Schatten der Bäume. Erst nach einer ganzen Weile wurden sie auf den Punkt in der Ebene aufmerksam, der sich schnell näherte. Cersonur kam mit einigen Kisten Saatgut und weiteren Werkzeugen zurück.
    »Es gibt nichts Neues im Lager«, berichtete der Alte. »Den Kommandanten habe ich nicht zu Gesicht bekommen, hörte aber, dass in den nächsten Tagen das erste Versorgungsschiff eintreffen soll.« Er warf Mallagan einen bezeichnenden Blick zu. »Wäre das nichts für euch?«
    »Ich muss mit dir reden«, sagte Surfo Mallagan ruhig.
     
    Harsanfelger war mit seinem Kommando auf Karselpun nicht gerade zufrieden. Er tat seine Pflicht gewissenhaft, wenngleich ohne besonderen Enthusiasmus. Sein Ehrgeiz, einmal mit einer besonderen Leistung die Aufmerksamkeit der Herzöge auf sich zu lenken, konnte auf dieser Welt kaum befriedigt

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