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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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werden. Nicht einmal die drei Verbannten, die ihm der Orakel-Bote übergeben hatte, würden daran etwas ändern können. Oder doch?
    Der halbwüchsige Orakel-Bote war ihm von Anfang an suspekt gewesen. Dem Kommandanten des 17. Nestes war es ähnlich ergangen, und das war fast so gut wie eine Bestätigung. Dem war entgegenzuhalten, dass niemand es wagen würde, sich für einen Boten des Orakels auszugeben, wenn er es nicht war.
    Das Eisen war zu heiß für ihn. Er würde sich nicht nur die Finger, sondern den Pelz daran verbrennen. Harsanfelgers Überlegungen konzentrierten sich auf die seiner Obhut übergebenen Betschiden. Schon vor geraumer Zeit waren ihm Gerüchte zu Ohren gekommen, dass die Herzöge über Berater verfügten, die einem anderen Volk als dem der Kranen angehörten. Die Beschreibungen waren nur vage gewesen, aber sie konnten durchaus auf die Verbannten passen.
    Die Überlegungen des Kommandanten wurden unterbrochen, als sich Cersonur bei ihm anmeldete. Harsanfelgers erster Impuls war, Zeitmangel vorzutäuschen und den Alten wegzuschicken. Aber der alte Krane war Tag und Nacht mit den Betschiden zusammen, es würde nicht schaden, mit ihm zu reden ...
     
    Cersonur spielte seine Rolle überzeugend, weil sie ihm Spaß machte. Außerdem fand er, dass die Betschiden ungerecht behandelt wurden. Wer wollte eigentlich warum verhindern, dass sie nach Kran gelangten?
    Er begann mit seinem Arbeitsbericht und betonte die Kooperationsbereitschaft der Eingeborenen. Unauffällig ließ er dabei ein Lob für die Betschiden einfließen, die sich völlig im Sinn des Herzogtums verhielten und sich für das Wohl des Sternenreichs einsetzten.
    »Ich fürchte, dass Jons einen Fehler machte, als er sie hier absetzte – so dachte ich anfangs«, sagte Cersonur und zwinkerte Harsanfelger vertraulich zu. »Heute bin ich anderer Meinung.«
    Harsanfelger fühlte sich in seinem Verdacht bestätigt. »Wie meinst du das?«, erkundigte er sich vorsichtig, wollte sich keine Blöße geben. »Warum hast du deine Meinung geändert?«
    »Kein Orakel-Bote würde einen so schwerwiegenden Fehler begehen, wenn nicht eine bestimmte Absicht dahinterstünde – eine Absicht, die von Kran gebilligt oder sogar geplant ist. Mit anderen Worten: Jons hat im Auftrag der Herzöge gehandelt.«
    »Warum?«, fragte Harsanfelger scheinbar erstaunt, obwohl Cersonurs Andeutung seinen eigenen Überlegungen recht nahekam. »Was bezwecken die Herzöge damit?«
    »Es ist ja nur eine Theorie«, schwächte Cersonur ab. »Und trotzdem. Sie würde einiges erklären. Zum Beispiel, dass die Betschiden sich längere Zeit im Nest der 17. Flotte aufhielten, dann von Jons abgeholt und hier wieder abgesetzt wurden. Und das mit einer Begründung, die auf Anhieb logisch klang. Ist daher die Vermutung, dass sie im Auftrag der Herzöge gewisse Nachforschungen anstellen sollen, so abwegig?«
    »Keineswegs«, versicherte Harsanfelger. »Es ist eben nur eine Vermutung, mehr nicht. Und was Nachforschungen angeht: Ich habe nichts zu verbergen. Meine Loyalität dürfte unbestritten sein.«
    »Daran wird kaum jemand zweifeln, also könnte man annehmen, dass der Besuch der Betschiden noch andere Gründe hat. Es wäre sogar möglich, dass man nicht dich, sondern sogar Jons auf die Probe stellen möchte ...«
    »Das ist zu weit hergeholt«, sagte Harsanfelger überzeugt.
    »Wirklich?«
    Der Kommandant starrte Cersonur forschend an. Als er mit einer verneinenden Geste antwortete, verriet sie zurückbleibende Zweifel.
    »Es war nicht meine Absicht, dich zu beunruhigen, Harsanfelger, aber gewisse Dinge gehen mir seit einiger Zeit nicht mehr aus dem Kopf.« Cersonur erhob sich. »Sollte mein Verdacht zutreffen, werden sich die Betschiden niemals zu erkennen geben. Vielleicht wäre es diplomatisch ein guter Schachzug, ihre Wünsche zu berücksichtigen. Entschuldige mich jetzt bitte. Ich benötige noch Wasserleitungen für die neu angelegten Felder ...«
     
    Surfo Mallagans Tatendrang schlug Kapriolen. Zwischen den Eingeborenen arbeitete er mit einer Besessenheit, die den Verdacht aufkommen ließ, dass er sich abreagieren musste, um nicht beim geringsten Anlass zu explodieren. Auch stammten die Pläne für das endgültige Bewässerungssystem von ihm, und es war so gut durchdacht, dass selbst Cersonur den Kopf schüttelte.
    »Mag ja sein, dass der Alte bei Harsanfelger etwas erreicht hat, der Kommandant braucht viel Zeit«, wehrte Mallagan Scouties Einwände ab. »Doch gerade Zeit haben wir

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