Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Viren-Imperium?«, fragte Saedelaere schnell.
    »Ich weiß es nicht«, gestand Carfesch. »Es muss bei einer unvorstellbaren Katastrophe vernichtet worden sein. Eine Wesenheit namens Vishna spielte dabei eine wichtige Rolle.«
    »Und die Ultimaten Fragen? Was hat es damit auf sich?«
    »Ich kenne nur zwei davon. Die erste lautet: Wo beginnt und wo endet die Endlose Armada?«
    Der Begriff »Endlose Armada« ließ Saedelaere erschauern. Er fragte sich, was darunter zu verstehen sein mochte. Warum interessierten sich die Kosmokraten für Anfang und Ende dieser Endlosen Armada?
    »Ich weiß nicht, was man sich unter einer Endlosen Armada vorstellen soll«, kam Carfesch Alaskas Frage zuvor. »Ich kenne auch nicht die tiefere Bedeutung der zweiten Frage: Wer hat das GESETZ initiiert, und was bewirkt es?«
    Saedelaere ließ die Schultern sinken. »Gesetze gibt es unzählige. In dieser Frage sehe ich überhaupt keinen Sinn. Und von der angeblichen dritten Frage hast du nie etwas gehört?«
    »Ich weiß nur, dass sie mit einem Frostrubin zu tun hat.«
    »Auf jeden Fall sind die drei Ultimaten Fragen noch akut«, überlegte Alaska. »Sonst würde Quiupu nicht versuchen, den Wiederaufbau des Viren-Imperiums einzuleiten. Vielleicht steckt mehr hinter seinen Versuchen, als wir bisher für möglich gehalten haben.«
    Der Sorgore ergriff ihn am Arm. Saedelaere spürte sofort ein leichtes Prickeln auf der Haut. Es rührte von den Symbionten her, die Carfeschs Krallenenden sensibilisierten.
    »Du könntest ein großes Unglück auslösen, wenn du mit jemandem darüber sprichst, Alaska.«
    Saedelaere sah den Außerirdischen nachdenklich an. »Perry Rhodan sollte darüber informiert werden«, schränkte er ein.
    »Was würde er dabei gewinnen?«
    »Nichts«, musste der Maskenträger zugeben. »Aber es ist nicht ausgeschlossen, dass NATHAN etwas herausfindet, sobald ihm alle bekannten Fakten vorliegen.«
    Carfesch sank in sich zusammen, sodass Saedelaere sich veranlasst fühlte, ihn zu beruhigen. »Ich werde darüber nachdenken und vorerst schweigen«, sagte er.
    Was Carfesch ihm erzählt hatte, war nicht gerade aufschlussreich gewesen, dennoch hatte es ihn zutiefst aufgewühlt.
    Wenn die Kosmokraten an einer Beantwortung der drei sogenannten Ultimaten Fragen interessiert waren, mussten diese universelle Bedeutung haben.
     
    Das Labor, in dem Quiupu bisher auf eigenen Wunsch gearbeitet hatte, machte einen aufgeräumten Eindruck, so viel konnte Alaska Saedelaere trotz der vielen hier versammelten Personen feststellen.
    Zu Alaskas Überraschung hielt sich auch Jen Salik schon hier auf. Der Maskenträger begrüßte den Ritter der Tiefe herzlich. Er spürte die von Salik ausgehende starke Aura.
    Perry Rhodan drängte sich durch die Menge bis zu Saedelaere und Salik vor. »Quiupus Verschwinden kam für uns alle überraschend«, sagte er. »Ich befand mich gerade in der benachbarten Klinik, um mit den Spezialisten über den Zustand Bruke Tosens zu reden.«
    Saedelaere wusste, dass Tosen ein potenzieller Agent von Seth-Apophis war. Er schwieg dazu und rückte nur seine Maske über dem Cappinfragment zurecht.
    »Leider sind wir keinen Schritt weitergekommen«, bemerkte Rhodan grimmig. »Das teuflische System, mit dem Seth-Apophis ihre Helfer ein- und ausschaltet, lässt sich nach wie vor nicht durchschauen.« Er machte eine ärgerliche, alles umfassende Geste. »Und nun das hier.«
    »Wurde Quiupu nicht bewacht?«, fragte Salik.
    »Zuletzt war die Kontrolle ein wenig freizügiger, aber nicht allein deshalb ist er der Überwachung mühelos entschlüpft. Wir haben einen Teil seiner Ausrüstung gefunden und untersuchen lassen. Er verfügt offenbar über phantastische Hilfsmittel.«
    Alles, was Saedelaere von Carfesch erfahren hatte, drängte sich in sein Bewusstsein. War es sinnvoll, wenn er Rhodan unverzüglich darüber informierte? Er entschied sich, das Versprechen zu halten, das er dem Sorgoren gegeben hatte.
    »Quiupu hat anscheinend nur solche Dinge mitgenommen, die er für bestimmte Experimente oder für seine seltsamen Riten benötigt«, fuhr Rhodan fort. »Wir haben sechs Suchgruppen gebildet ...«
    »Vielleicht befindet sich Quiupu nicht mehr auf der Erde«, wandte Salik ein.
    »Warum alarmieren wir nicht die Öffentlichkeit?«, fragte Galbraith Deighton, der sich den dreien zugesellte. »Bei Quiupus ungewöhnlichem Aussehen sollte er überall auffallen.«
    »Darauf möchte ich vorerst verzichten«, entschied Rhodan. »Suchmeldungen