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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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erschienen Gerlach, der jedes Jahr mehrmals nach Shonaar kam, unbefriedigend. Er stellte seine Staffelei ab und schaute sich um.
    Dabei entdeckte er den Bock oder vielmehr das, was von dem Tier übrig war. Gras und Büsche waren blutverschmiert, und überall klebten Fellfetzen, sonst hätte er angenommen, das skelettierte Wild liege hier schon längere Zeit.
    Mit Abscheu und Entsetzen betrachtete er den Kadaver. Die Überreste des Bockes ließen den Eindruck entstehen, Fell, Fleisch und Muskeln seien vom Skelett geradezu abgesaugt worden.
    Gerlach zweifelte nun nicht mehr daran, dass einer der Roboter, die für die Pflege des Abenteuerparks zuständig waren, durchgedreht hatte. Unwillkürlich schaute er sich um, denn falls die Maschine erneut auftauchte, bedeutete sie auch für ihn eine Gefahr. Er packte seine Staffelei und stapfte durch das Gras zum Weg zurück. Vom nächsten Bildsprechanschluss an einer Wegkreuzung aus meldete er sich bei der Parkverwaltung. Er ignorierte den Robotbeantworter und bestand darauf, mit einem Menschen zu sprechen.
    Erst nach einer oder zwei Minuten erschien das Gesicht einer gelangweilt wirkenden Frau auf dem kleinen Holoschirm. Gerlach sagte ihr, wer er war und wo er sich gerade befand. »Hast du alle Roboter im Einsatz?«, fragte er dann.
    Die Frau runzelte die Stirn.
    »Ein Teil der Roboter ist immer unterwegs«, antwortete sie schließlich. »Die anderen befinden sich in der Zentrale.«
    »Kannst du feststellen, ob sich alle unter eurer Kontrolle befinden?«
    »Was?«, brummte die Frau unwillig. »Wozu?«
    »Kann es sein, dass sich einer der Roboter selbstständig gemacht hat?«
    Die Frau lachte rau und wandte sich zu jemandem um, der außerhalb der Bilderfassung stand. »Da fragt einer nach, ob sich ein Roboter selbstständig gemacht hat ...«
    Gerlach hörte ein Männerlachen.
    »Hör zu!«, sagte die Frau, wieder an den Maler gewandt. »Wir haben einfache Arbeitsroboter, primitive Maschinen, wenn du das besser verstehst. Da macht sich keiner selbstständig.«
    Gerlach hatte das Bild der verwüsteten Lichtung und des toten Tieres vor Augen. Er fröstelte.
    »Was willst du überhaupt?« Der Blick der Frau wurde durchdringend.
    »Nichts«, versicherte er und schaltete ab. Im Grunde genommen ging ihn die Sache nichts an. Er schulterte seine Ausrüstung und machte sich auf die Suche nach einem anderen Platz.
     
    Die zentrale Parkverwaltung verfügte über zwei Flugmaschinen, einen Gleiter, mit dem regelmäßig Routineüberwachungsflüge unternommen wurden, und eine riesige Löschanlage für den Fall eines Waldbrands.
    Drei Stunden nach Gerlachs Anruf in der Zentrale überquerte der Pilot Fars Quinton mit dem Gleiter die Grenze zwischen Winter- und Sommergebiet der Wanderberge. Sogar für ihn war der jähe Übergang von einer Jahreszeit zur anderen immer wieder faszinierend.
    Unmittelbar nachdem er die Grenze überquert hatte und zum Tal hinabflog, meldete sich die Zentrale. »Wo befindest du dich gerade?«
    Quinton runzelte die Stirn, denn die Frage erschien ihm unsinnig. Reinhild Wernig konnte seine Position jederzeit abrufen. Er zögerte kurz, dann gab er dennoch Position und Kurs an.
    »Gut«, sagte die Frau. »Fars, wir haben Kummer mit einem unserer Roboter: eine Rodungsmaschine, die im Sektor ARC-34 eingesetzt ist.«
    »Sie soll repariert werden?«
    »Es handelt sich um einen Totalausfall.«
    Quinton blickte aus der Kanzel. »Wiederhole das!«, verlangte er schließlich.
    »Ich sagte, es handelt sich um einen Totalausfall.«
    »Das kann nur eine Fehlanzeige in der Zentrale sein. Die Robbies werden ständig inspiziert und gewartet. Ein Totalausfall ist unmöglich.«
    »Wir haben alles überprüft«, sagte die Mitarbeiterin in der Verwaltung. »Unsere Kontrollen sind fehlerfrei. Aber da ist noch etwas ...«
    »Ja?«, fragte er, als sie zögerte.
    »Vor ungefähr drei Stunden hat sich ein merkwürdiger alter Kauz gemeldet. Gerlach oder so ähnlich ...«
    »Den kenne ich«, sagte Quinton. »Ein Maler, der gelegentlich aus Terrania kommt, um hier zu arbeiten.«
    »Er erkundigte sich, ob sich einer unserer Robbies selbstständig gemacht habe.«
    »Wie kam er auf die Idee?«
    »Weiß ich nicht, er war ziemlich aufgeregt. Er muss etwas Beunruhigendes erlebt haben.«
    Quinton seufzte. »Ich fliege nach ARC-34 und stelle fest, was los ist. Bleiben wir in Verbindung?«
    »Ja.«
    Quinton zog den Gleiter in eine weite Schleife Richtung Zentrum des Sommergebiets. Er suchte die Landschaft

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