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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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lösen immer Unruhe aus und nähren Gerüchte. Dabei entstehen unbewusst auch Feindbilder. Vorläufig werden wir uns allein um unser Findelkind kümmern.«
    »Wie er jeden Morgen heult, sollte es ein Leichtes sein, ihn aufzuspüren«, bemerkte Deighton ironisch.
     
    Alaska Saedelaere und Jen Salik erhielten den gemeinsamen Befehl über eine kleine Suchgruppe aus drei Spezialisten, die Quiupu schon kannten. Es handelte sich um zwei Männer und eine Frau.
    Die Frau hieß Helen Schutmeester. Sie war groß und schweigsam, und in ihren blassgrünen Augen lag eine Spur von Ironie, wann immer sie Alaska anblickte. Carmor Sarbot war der ältere der beiden Männer und der Typ des eleganten, überlegen wirkenden Menschen.
    Der zweite Mann hieß Hermit Sprague; er wirkte leicht tölpelhaft und entwickelte einen Hang zu humorvoll gedachten Bemerkungen, über die niemand lachen konnte.
    »Es ist sicher sinnlos, wenn wir aufs Geratewohl losziehen«, kommentierte Saedelaere bei der ersten Lagebesprechung. »Ihr drei habt Quiupu über einen längeren Zeitraum hinweg beobachtet und kennt zumindest einige seiner Angewohnheiten. Vielleicht ergibt sich daraus eine Möglichkeit, die Suche auf wenige Orte zu begrenzen.«
    Die Bereitschaft der drei zur Zusammenarbeit schien nicht sonderlich groß zu sein. Als Saedelaere mit Salik wieder allein war, machte der Ritter der Tiefe eine entsprechende Bemerkung.
    Saedelaere lachte. Diesem Lachen haftete eine merkliche Beklemmung an. »Wir beide sind zwar Menschen, aber trotzdem nicht wie sie«, sagte er. »Du wirst noch erkennen, Jen, dass ein besonderer Status Probleme mit sich bringt. Du hast die Aura des Wächterordens und kannst sie nicht ablegen, ebenso wenig wie ich meine Maske. Wir leben auf der einsamen Seite einer unsichtbaren Mauer.«

11.
     
    Rund vierhundertfünfzig Kilometer südwestlich von Terrania liegt das künstlich geschaffene Wandergebirge von Shonaar. Eine Robotarmee hatte dort im Jahr 30 NGZ eine der schönsten Abenteuerlandschaften neuer Zeitrechnung entstehen lassen. Die neue Einrichtung war von Besuchern förmlich überrannt worden, doch längst kamen immer weniger Menschen hierher.
    Aus Shonaar selbst, einer kleinen Ansiedlung, in der vor allem Raumfahrer und ihre Familien lebten, kamen nur Kinder ins Gebirge, das mittlerweile ein bevorzugtes Gebiet für Menschen war, die Einsamkeit suchten.
    Als Carl Pusek und Adylein Cont am 9. Oktober des Jahres 424 NGZ die Wanderhütte am Kreuzstamm erreichten, war ihnen auf dem Weg von Shonaar bis zum Ziel nur ein alter Maler begegnet. Pusek war siebzehn Jahre alt, ein kräftiger Junge mit langem braunem Haar, dunklen Augen und einem offenen Gesicht. Seine Begleiterin war einige Jahre älter, sah aber nicht weniger jugendlich aus. Adylein Cont war eine Frau von herber Schönheit. Das und ihr überschäumendes Temperament hatten ihr zu einer Schar mehr oder weniger hartnäckiger Verehrer verholfen.
    Die Wanderhütte sah so neu und ordentlich aus, als wäre sie gerade erst instand gesetzt worden. Adylein stieß die Tür auf und machte eine einladende Bewegung.
    »Ist es nicht herrlich hier?«, fragte sie. »Die Roboter halten alles in Schuss, sogar die Nahrungsmittel werden regelmäßig erneuert. Leider machen zu wenige davon Gebrauch. Keiner ist hier außer uns.«
    Carl Pusek war ungewöhnlich ernst. »Du ... du kommst nicht zum ersten Mal hierher, nicht wahr?«, fragte er zögernd. »Sind immer Männer bei dir?«
    Ihre Fröhlichkeit verflog. »Bist du eifersüchtig, Carl? Auf Menschen, die du überhaupt nicht kennst?«
    Der junge Mann kickte Steine zur Seite, die auf dem Boden vor der Hütte lagen. Adylein trat auf ihn zu und umfasste ihn mit beiden Armen. »Du solltest die Zeit hier lieber genießen«, forderte sie ihn auf.
    Er küsste sie mit einer Leidenschaft, die wilder Gier sehr nahekam. Dabei umschlang er sie so fest, dass sie sich nur mit Mühe aus seinem Griff lösen konnte.
    »Willst du mich nicht über die Schwelle tragen?« Sie warf den Kopf in den Nacken.
    »Was?«, fragte er verständnislos.
    Adyleins glockenhelles Lachen klang über die Lichtung. »Liest du keine alten Dateien? Dann weißt du nichts über die Bräuche unserer Vorfahren.«
    Sie breitete die Arme aus, und nach kurzem Zögern packte Carl zu, hob seine Begleiterin hoch und trug sie auf den Eingang der Hütte zu.
    Am anderen Ende der Lichtung, bei dem Tannenwäldchen, entstand ein eigenartiges Geräusch. Pusek blieb ruckartig stehen und setzte Adylein

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