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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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Ausschlag geben konnte. Früher wäre es unvorstellbar gewesen, einer Positronik derartige Verantwortung zu übertragen. Aber die Zukunft entwickelte sich stets anders als erwartet. Früher hatte es aus terranischer Sicht auch keine miteinander im Krieg liegenden Superintelligenzen gegeben. Niemand hätte daran gedacht, dass das Solsystem und die Milchstraße einer Mächtigkeitsballung angehörten, die auf einer höheren Ebene an der kosmischen Evolution beteiligt war. Die Eingriffe von Seth-Apophis wären entweder überhaupt nicht oder nur als vernichtende Naturkatastrophen wahrgenommen worden.
    Es war den Menschen gelungen, den universellen Hintergrund aufzuhellen – jedenfalls war Rhodan bis zu seinem Gespräch mit Saedelaere und Salik davon überzeugt gewesen. Inzwischen überlegte er, ob die Menschheit nicht einem Kind glich, das von einem Erwachsenen hochgehoben worden war, damit es über eine Mauer hinwegsehen konnte. Und wie ein Kind in einem solchen Fall nur den Ausschnitt einer alles umfassenden Szenerie erhaschte, war den Menschen nur ein kleiner Teil der Wahrheit bewusst geworden.
    Es reichte nicht, nur einen Blick über die Mauer zu werfen, man musste über sie hinwegklettern. Erst auf der anderen Seite würde man erfahren, was Begriffe wie Endlose Armada, das GESETZ und Frostrubin bedeuteten.
    Aber es gab Mauern, die so hoch waren, dass sie jedem das Gefühl des Eingesperrtseins vermittelten. Der Freiheitsdrang der Menschen, über den so viel philosophiert wurde – galt er letztlich nur dieser gewaltigen kosmischen Mauer?
    Der Gedanke war faszinierend. Die Freiheit als Vorsehung in einer alles umfassenden Evolution!
    Vermutlich wusste Atlan längst mehr als er, dachte Rhodan. Der Arkonide war auf die andere Seite der Materiequellen gegangen und vielleicht sogar mit einem Kosmokraten zusammengetroffen.
    Er war überzeugt davon, dass er Atlan wiedersehen würde. Dieser Gedanke beflügelte ihn. Perry Rhodan hob Laires Auge und begab sich in einem distanzlosen Schritt zum Mond.
     
    An diesem Abend saß Lars Rütger, der Bürgermeister von Shonaar, in seinem uralten Lieblingssessel und schlürfte skrinischen Malventee, als die Außenanlage zwei Personen meldete.
    In der Überwachung erkannte er die Pädagogin Margo Ogden. Den Mann neben ihr hatte er ebenfalls schon mehrmals gesehen, zerbrach sich aber nicht den Kopf, weil er den Namen nicht sofort parat hatte. Wichtiger erschien ihm, dass die beiden Besucher ziemlich aufgelöst wirkten. Er ließ sie eintreten.
    Beide fingen gleichzeitig an zu reden. Rütger musste sie förmlich dazu zwingen, innezuhalten und Platz zu nehmen. Er bot ihnen Tee an und lächelte der Pädagogin zu. »Der Reihe nach, Margo«, bat er.
    Sie berichtete. Ein paar Mal wollte ihr Begleiter sie unterbrechen, doch Rütgers Blick hielt ihn davon ab. Der Bürgermeister hörte schweigend zu. Er hielt die Teetasse, als wolle er sie zerbrechen.
    »Ich bin sicher, dass Deerno mich informiert hätte«, sagte er, nachdem Margo unvermittelt schwieg und ihn auffordernd ansah.
    Das war eine Floskel. Rütger kannte Brude Deerno gut genug, um zu wissen, dass der Leiter der Parkverwaltung grundsätzlich versuchen würde, Zwischenfälle auf eigene Faust zu lösen.
    Rütgers Anruf in der Verwaltung wurde von Rarg Tomen angenommen. Der Löschspezialist wirkte überrascht, sogar ein bisschen schuldbewusst. Entweder weil er nicht mit einem so späten Anruf gerechnet hatte oder weil es etwas zu verbergen gab.
    »Ich muss mit Brude sprechen«, sagte Rütger.
    Tomen zögerte. »Deerno ist mit Fars unterwegs.«
    »Mitten in der Nacht?«
    »Sie sind mit dem Gleiter weg.«
    Rütger befeuchtete die Lippen mit der Zungenspitze. »Heraus mit der Sprache!«, verlangte er. »Das ist doch kein Zufall. Wo sind die beiden?«
    Tomens Nervosität wurde beinahe greifbar. »Wir erhielten einen Hinweis von Besuchern aus der Wanderhütte am Kreuzstamm. Möglicherweise ist ein Maler verunglückt.«
    Ein eigenartiges Gefühl beschlich den Bürgermeister. »Was heißt das?«, fragte er unwillig. »Ist jemand verunglückt oder nicht?«
    »Wir haben eine völlig zerstörte Rodungsmaschine hier«, brachte Tomen scheinbar zusammenhanglos hervor. »Keiner kann sich erklären, wer oder was den Roboter so zugerichtet hat. Die beiden in der Wanderhütte berichteten von entwurzelten und entlaubten Bäumen.«
    Rütger murmelte eine lautlose Verwünschung. »Hast du Funkkontakt zum Gleiter?«, herrschte er Tomen an.
    »Brude und Fars

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