Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
Vom Netzwerk:
dort, und viele von ihnen haben offene oder verborgene Parafähigkeiten.«
    »Er wurde von jemandem angegriffen, der auf der Kunstausstellung war oder damit in Zusammenhang steht?«
    »Angegriffen ist nicht das richtige Wort«, korrigierte der Mediziner. »Es würde bedeuten, dass jemand gezielt gegen Tolot vorgegangen ist. Das glaube ich jedoch nicht. Er leidet, und wir werden ihn narkotisieren, damit er zur Ruhe kommt.«
    »Gucky wird bald hier sein«, sagte Fellmer Lloyd. »Wir wollen gemeinsam herausfinden, wer Tolotos beeinflusst hat und wie das geschehen ist.«
     
    Eine andere Spezialklinik befand sich in der Nähe des Hauses, in dem Icho Tolot behandelt wurde. Dort war Bruke Tosen untergebracht.
    »Es wird Zeit, dass wir hier endlich wieder rauskommen«, sagte er zu dem Pelzwesen, das zu seinen Füßen schlief. »Ich habe keine Lust, den Rest meines Lebens in diesem Gefängnis zu verbringen.«
    Die Klinik war ringförmig angelegt. Aus dem Fenster fiel Tosens Blick auf einen großen Innenhof mit einem gepflegten Park. Die Sonne stand schon tief, bald würde es dunkel werden.
    Tosen griff nach dem verordneten Medikament, doch seine Hand verharrte über der Schale mit den beiden weißen Kugeln. Langsam zog er den Arm zurück und setzte sich auf die Bettkante.
    Von einer Sekunde zur nächsten veränderte sich etwas in ihm. Er war sich dessen bewusst, hätte allerdings nicht sagen können, was vorging. Bruke Tosen kannte seine Aufgabe, aber er dachte keine Sekunde lang darüber nach, wer ihm dieses Wissen vermittelt hatte.
    Geschmeidig erhob er sich. Hatte er sich bis eben matt und lustlos gefühlt, durchflutete ihn nun neue Energie. Er eilte zur Tür. Sie war verschlossen und nicht von innen zu öffnen. Also ging er zum Bett zurück, legte sich hin und schlief augenblicklich ein.
    Nach einer Stunde wachte er wieder auf. Erneut ging er zur Tür. Er schob ein hauchdünnes Magnetplättchen in den Türspalt und tastete sich damit bis zum Schloss vor. Danach ließ er einen Draht, den er sich in den letzten Tagen besorgt hatte, an dem Plättchen entlang bis in die Steuerung des Schlosses gleiten. Wenige Sekunden danach erklang ein leises Knacken. Bruke Tosen öffnete die Tür und verließ den Raum.
    Das kühl glänzende Überwachungsauge störte Tosen nicht. Er eilte zu einem abzweigenden Gang und kauerte sich hinter einen Sessel. Nur wenige Minuten später näherten sich energische Schritte. Der Pfleger kam, der während der Nacht die gesamte Station betreute. Tosen blickte über den Sessel hinweg. Sein Gegner war etwa einen halben Meter größer als er und hatte kräftige, ausladende Schultern.
    Der Pfleger blieb vor der Tür zu Tosens Krankenzimmer stehen. Er blickte durch das Fenster in der Tür, durch das er jeden Winkel des Raumes überblicken konnte. Einen Augenblick später stieß er energisch die Tür auf, weil er nur den leeren Raum gesehen hatte. Dabei hob er den linken Arm, als müsse er einen Angriff abwehren. Doch Bruke Tosen kam nicht aus dem Zimmer heraus auf ihn zu, sondern von hinten, und er schlug mit aller Kraft zu. Der Pfleger sackte auf die Knie und wandte sich halb um. Ein zweiter Schlag traf seine Schläfe und fällte ihn endgültig.
    »An dir kann man sich wirklich die Finger verbiegen«, murmelte Tosen. Er schleppte den Bewusstlosen ins Krankenzimmer und legte ihn aufs Bett. Dann klebte er ihm die Arme und Beine mit einem Spezialkleber zusammen, den man ihm zum Basteln gegeben hatte. Zusätzlich legte er dem Pfleger Stoffstreifen aus dem Bettlaken um Arme und Beine und steckte ihm einen Knebel in den Mund. Danach deckte er ihn sorgfältig zu, sodass jeder, der nicht allzu genau hinsah, ihn für einen schlafenden Patienten halten musste.
    Er verschloss die Tür wieder und eilte mit der Identifikationskarte des Pflegers zum Stationszimmer. Mithilfe der Karte löschte er die Aufzeichnung, auf der zu sehen war, wie er sein Krankenzimmer verließ, wie der Pfleger kam und wie er ihn überwältigte. Er stellte eine Aufzeichnung her, auf der lediglich die Tür und die eingeblendete Zeit festgehalten waren. Sie würde keiner genauen Überprüfung standhalten, aber das war gar nicht notwendig. Falls das Verschwinden des Pflegers überhaupt vor Ablauf von einigen Stunden auffiel und jemand kam, um nach ihm zu suchen, würde er nur anhand einer flüchtigen Kontrolle der Aufzeichnung nichts bemerken. Damit hatte Tosen bereits den benötigten Vorsprung gewonnen. Er verließ das Stationszimmer und eilte

Weitere Kostenlose Bücher