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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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er ins Freigelände hinaus.

15.
     
    Angela Gore hatte den Gleiter gelandet und war wortlos gegangen. Inzwischen machte sie sich Vorwürfe, weil sie sich so schroff von Egk getrennt hatte, doch ihr war klar geworden, wie sehr er sie belogen hatte.
    Völlig verängstigte Menschen kamen ihr entgegen. Interessiert machte sie Aufnahmen von den Leuten. Weinende, verkrampfte Gesichter in Großaufnahme. Emotionen. Dabei wurde ihr allmählich bewusst, dass sie sich nicht viel anders benahm als Gernon. Sie verfolgte ebenso egoistische Ziele wie er, wenn sie alles daransetzte, sensationelle Bilder einzufangen.
    Die Menschen drängten vorbei. Kaum jemand nahm Rücksicht auf Schwächere. Ein kleiner Junge stürzte, kam mühsam wieder auf die Beine, aber Erwachsene rannten ihn erneut achtlos um. Gore warf sich über ihn und zerrte ihn an sich, um ihn aus der Gefahrenzone zu bringen. Dabei begriff sie endlich, in welche Gefahr sie sich selbst gebracht hatte.
    Ein Gleiter schwebte heran. Gernon Egk beugte sich aus der offenen Tür und streckte ihr eine Hand entgegen. Sie überlegte nicht lange, sondern ließ sich mit dem Jungen in die sichere Maschine ziehen. Aufatmend sank sie neben Egk in die Polster und drückte das Kind an sich, um es zu beruhigen.
    »Begreifst du endlich, was für eine Gefahr der Haluter ist?«, fragte Egk.
    »Man kann ihn doch nicht abschießen wie einen tollwütigen Hund«, entgegnete sie leidenschaftlich.
    »Sag mir eine andere Möglichkeit!« Egk lenkte den Gleiter über das Ausstellungsgelände. »Rhodan und seine Spezialisten haben meinen Alarm offenbar nicht ernst genommen, die Mutanten sind nicht da. Also muss ich etwas tun.«
    Die Besucher der Ausstellung flüchteten in alle Richtungen. Gleich darauf brach der Haluter aus einer der Hallen hervor, stürzte sich in einen der künstlichen Seen und zerfetzte die dort installierte Wasserorgel.
    Egk legte sich den Strahler zwischen die Beine und lenkte den Gleiter auf den Haluter zu. Tolot schnellte sich senkrecht aus dem See. Seine Handlungsarme durchbrachen den Boden des in gut fünfzehn Metern Höhe schwebenden Pavillons, in dem Werke der bedeutendsten galaktischen Künstler untergebracht waren.
    Egk stieß eine Verwünschung hervor. Er steuerte den Gleiter von der Seite an Tolot heran, riss die Waffe hoch und zielte auf die Beine des Haluters, der sich soeben in den Pavillon hineinzog.
    Angela Gore schlug wahllos auf die Steuerkonsole. Der Gleiter brach seitlich aus, und Egks Schuss jagte weit an dem Haluter vorbei.
    Angela beschleunigte die Maschine, und Gernon Egk gelang es erst einige hundert Meter von dem schwebenden Pavillon entfernt, die Kontrollen wieder zu übernehmen.
    »Ich werde nicht zulassen, dass du Tolot umbringst.« Mit einer blitzschnellen Bewegung riss Gore die Waffe an sich, die er wieder zwischen seine Beine gelegt hatte, und warf sie aus dem Fenster.
    Ebenso heftig schlug Egk nach ihr. Er hätte Angela mit dem Handrücken ins Gesicht getroffen, wäre sie ihm nicht gedankenschnell ausgewichen. Bestürzt über seine Unbeherrschtheit, blickte er sie an.
    »Man kann sich irren«, sagte sie. »Wir haben uns geirrt. Lass mich und den Jungen raus. Sofort!«
    »Angela, es tut mir leid.«
    »Das hättest du eher wissen müssen.«
    Er wäre unmöglich gewesen, jetzt noch mit ihr zu reden. Egk hatte alles verdorben, aber er glaubte es nach wie vor nicht. Er machte sich Vorwürfe, das war ihm anzusehen. Und das nur, weil er sich dazu hatte hinreißen lassen, in ihrem Beisein auf Icho Tolot zu schießen.
    »Lande endlich! Ich will mit dem Jungen aussteigen!«, herrschte Angela Gernon an.
    Kurz darauf lief sie mit dem Jungen an der Hand über das Ausstellungsgelände. Der Haluter tobte in dem Pavillon, Hunderte von Menschen flohen über die blau schimmernden Antigravschrägen.
    Eine weinende Frau stürzte Angela entgegen und umarmte den Jungen. Überglücklich, ihren Sohn wiedergefunden zu haben, eilte sie mit dem Kind davon. Ohne sich auch nur zu bedanken. Müde und enttäuscht setzte Angela sich auf die Bruchstücke einer umgestürzten Mauer.
    Sie fühlte sich leer. Mittlerweile bereute sie, dass sie Tolot gefolgt war, nachdem er den Gleiter zertrümmert hatte. Nur wegen der sensationellen Bilder, dachte sie. Ich wollte damit angeben, weiter nichts.
    Ein Schatten fiel auf sie, und sie blickte hoch. Vier große Gleiter schwebten tief über dem Gelände, und zwischen ihnen spannte sich ein Netz aus schimmernder Energie. Während sie die Kamera

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