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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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hob, um die Gleiter aufzunehmen, brach Icho Tolot mit elementarer Wucht aus dem Pavillon hervor. Er stürzte in das Netz, das sich augenblicklich um ihn zusammenzog.
    Endlich, fuhr es ihr durch den Kopf, während sie das Geschehen filmte. Es ist vorbei. Warum haben sie nur so lange gebraucht?
    Die Gleiter flogen mit dem gefesselten Haluter davon. Angela Gore sah über die Zoomfunktion der Kamera, dass er wie ein Berserker gegen das Energienetz ankämpfte, ohne es durchbrechen zu können. Sie hörte Tolots Brüllen in der Ferne verklingen und glaubte, nie zuvor jemanden so verzweifelt schreien gehört zu haben. Sie war froh und auch erleichtert, als die Gleiter endlich ihren Blicken entschwanden.
    Ein untersetzter Mann kam auf sie zu und schaute sie forschend an. Sie glaubte, das breite Gesicht mit den dunklen Haaren schon irgendwo gesehen zu haben, nur wollte ihr absolut nicht einfallen, wo. Zugleich hatte sie das seltsame Gefühl, dass der Mann bis ins Innerste ihrer Seele blicken konnte.
    »Ich bin Fellmer Lloyd«, stellte er sich vor – so bescheiden, dass er ihr sofort sympathisch war. »Ich sehe, dass du Tolotos gefilmt hast.«
    »Ist das verboten?«, fragte sie erschrocken und stand unwillkürlich auf. Aber eigentlich erwies sie ihm damit zu viel Respekt. Also ließ sie sich wieder auf den Mauerrest sinken. Trotzdem schaffte sie es nicht, ihm völlig unbefangen zu begegnen. Sie seufzte verlegen. Wer Fellmer Lloyd war, wusste sie natürlich. Es irritierte sie, dass er ihre Gedanken lesen konnte und dass sie nicht wusste, ob er es tat oder nicht. Sie war nie einem Telepathen begegnet, vor allem deshalb fühlte sie sich ihm gegenüber unsicher. Und gerade das missfiel ihr und machte sie aggressiv.
    Lloyds Lächeln vertiefte sich. »Natürlich nicht«, beantwortete er ihre spontane Frage. »Du kannst filmen, wen du willst.«
    »In Ordnung.« Sie hob die Kamera und nahm ihn auf, doch sie ließ die Arme schon nach wenigen Sekunden wieder sinken. »Entschuldige. Ich fürchte, ich benehme mich unmöglich.«
    Fellmer Lloyd ging darüber hinweg, als habe er nichts an ihrem Verhalten zu bemängeln. »Ich wüsste gern, ob du Icho eben erst aufgenommen hast oder schon vorher. Wir müssen herausfinden, was mit ihm los ist, und da kann uns jede Bildsequenz helfen.«
    »Ach so.« Die Spannung fiel von Angela ab, als sie begriff, dass sie nichts Verbotenes getan hatte und dass ihr niemand einen Vorwurf machen würde. »Ja. Ich habe alles von Anfang an drauf. Wie es losging, wie er davonrannte und zu toben anfing, bis zum Schluss. Aber das weißt du doch. Oder nicht?«
    »Wenn du meinst, dass ich deine Gedanken gelesen habe, irrst du dich. Deine Gedanken gehen mich nichts an.«
    Sie fühlte sich erleichtert, obwohl es nichts gab, was sie zu verbergen hatte. Allein die Vorstellung, ein fremder Mann könne ihre geheimsten Gedanken erfassen, war ihr unangenehm. Mehr als das. Manches wäre ihr peinlich gewesen.
    Sie reichte Lloyd die kleine Kamera. »Ich würde die Speicherdatei gern behalten, wenn es geht.«
    »Natürlich. Die Daten sind dein Eigentum. Du bekommst alles zurück.« Lloyd ließ sich ihre Personalien geben und speicherte alles in seinem Kombiarmband.
    »Wer hat euch alarmiert?«, fragte sie unwillkürlich.
    »Niemand«, antwortete Lloyd. »Wir Telepathen haben die panischen Gedanken aufgefangen, als Tolot hier erschien. Danach dauerte es keine drei Sekunden mehr, bis wir wussten, was passiert ist.«
    »Gernon Egk hat also nicht angerufen? Er hat behauptet, er habe mit dir gesprochen.«
    »Ich kenne keinen Gernon Egk. Tut mir leid.«
    »Danke, Fellmer«, sagte Angela. »Jetzt fühle ich mich vollends befreit.«
    Der Mutant blickte sie verwundert an, fragte aber nicht, was sie eigentlich damit gemeint hatte.
    Ein Gleiter landete. Fellmer Lloyd wandte sich dem Einstieg zu. »Wenn du willst, kannst du mitfliegen«, sagte er. »Ich lasse die Daten kopieren und kann dir das Original gleich wiedergeben.«
    Angela setzte sich neben ihn.
     
    Addison Uptigrove kroch auf den Knien zwischen den Trümmern umher, unter denen die Reste seiner Werke begraben waren. Er wusste, dass es sinnlos war, trotzdem suchte er nach Dingen, die er noch retten konnte.
    »Hör endlich auf damit«, sagte Merlin. »Wir fangen eben wieder von vorn an.«
    »Dazu habe ich nicht die Kraft.«
    Sie lachte amüsiert, packte ihn an den Schultern und zog ihn hoch. »Red nicht so einen Quatsch. Wir werden nun erst recht loslegen. Und bei der nächsten

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