Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberfieber

Silberfieber

Titel: Silberfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wuehrmann
Vom Netzwerk:
Spezialeinheit schicken.«
    »Aber Mr. Van, das wird nicht nötig sein, wir …«
    »Gloria, bitte, es sind nur drei, vier Mann, und sie arbeiten schnell und lautlos. Es ist nicht einmal sicher, dass jemand sterben muss«, versuchte Mr. Van, sie zu beruhigen.
    »Bitte, Mr. Van, Sie haben doch selbst gesagt, dass wir kein Aufsehen erregen sollen. Jede Person, die außer uns eingeweiht wird, ist eine Person zu viel, das waren Ihre Worte. Auch wenn es nur drei oder vier Mann sind, die Sie losschicken, werden diese Leute danach zu viel wissen. Bitte, wir brauchen nicht mehr lange. Diese Studenten sind müde, und sie werden bald die Lust an ihrem Versteckspiel verlieren.«
    Mr. Van antwortete nicht sofort. Natürlich hatte Gloria Recht. Dass die Karte in fremden Händen war, war schon gefährlich genug. Wenn sie in Hände gelangte, die zwar in seinem Auftrag handelten, die aber auch ihre Bedeutung erkennen konnten, war das nicht minder gefährlich.
    »Achtundvierzig Stunden«, entschied Mr. Van. »Von jetzt an gerechnet achtundvierzig Stunden. Das heißt, Daniel hat noch zwei volle Tage. Wenn ich bis übermorgen früh sieben Uhr europäischer Zeit von ihm keine Erfolgsmeldung habe, werde ich ein Team losschicken.«
    »Danke, Mr. Van, das wird reichen. Ich rechne fest damit, dass wir heute Abend die Karte haben werden. Ich werde mich dann sofort melden.«
    »Nein, Gloria«, sagte Mr. Van, »du kannst Daniel nicht mehr helfen. Er wird das allein erledigen. Du sagst, er ist an den Studenten dran, und dich haben sie schon erkannt. Ich weiß also nicht, wie du ihm noch eine große Hilfe sein kannst. Ich brauche dich hier. Du musst mir dabei helfen, im Notfall ein Team auszuwählen und die Leute zu instruieren. Zwei Köpfe können besser beurteilen, welche Informationen wir preisgeben können und welche nicht. Du musst zurückkommen, und zwar heute noch.«
    Gloria schien perplex, doch ihre Antwort ließ nicht lange auf sich warten. »Gut, Mr. Van, ich komme zurück. Ich werde noch warten, bis ich Daniel erreicht habe, dann sage ich ihm, dass er alleine weiterarbeiten muss. Ich nehme den nächsten Flug nach Montreal.«
    »Dann bis bald, Gloria.«
    »Bis bald.«

25
    Auch Peter und Kenneth McCully schienen nicht viel besser geschlafen zu haben als Frank. Mit Tee und Toast vertrieben sie sich die ersten Stunden am Sonntagmorgen. Professor McCully zeigte sich weiterhin höchst angetan über seine jungen Gäste. Obwohl es ein sehr später Samstagabend geworden war, präsentierte er sich doch freundlich und aufgeräumt. Und er war froh, in die morgendliche Konversation die lieb gewonnene Lektüre der Wochenendausgabe der Times einbeziehen zu können. Zu dritt teilten sie sich die Zeitung, die zusammen mit den fein säuberlich in dünne Plastikfolie eingeschweißten Beilagen den Umfang des Telefonbuches von Hamburg hatte.
    Nur zögernd kehrten sie zu den Mutmaßungen und Spekulationen über die geheimnisvolle Landkarte vom Abend zuvor zurück und überlegten, wie sie wohl mit Albert Einsteins seltsamem Gehilfen Georg Felgendreher zusammenhängen könnten.
    Gegen elf Uhr klingelte endlich das Telefon, und Michael zeigte sich wesentlich wacher und zuvorkommender als noch in der Nacht. Er kam gleich zur Sache:
    »Ich habe die Adresse von Franz Felgendreher.«
    Frank war ehrlich überrascht, denn er hatte mit einer negativen Auskunft gerechnet oder zumindest dem nachvollziehbaren Ergebnis, dass Michael noch telefonische Erkundigungen einziehen müsse, und dies am Wochenende schlecht möglich war. Aber niemals hätte er damit gerechnet, dass Michael ihnen sofort die Adresse präsentieren würde.
    »Das gibt es nicht, wie hast du das denn angestellt?«
    »Ganz einfach, ich bin zu dir gefahren und habe mir deinen Winkelschleifer ausgeliehen, mit dem wir schon so positive Erfahrungen gemacht haben. Dann bin ich in die Uni gefahren, zu Professor Pfleiderers Arbeitszimmer gegangen, habe das Siegel der Hamburger Kripo durchgeflext und, siehe da, auf dem Schreibtisch lag die Adresse«, sagte Michael.
    »Micha? Das hast du nicht getan, oder? Du spinnst doch!«, sagte Frank. Anders als gestern Nacht bei der Fütterung der Goldfische war er sich jetzt sicher, dass Michael ihn veralberte.
    »Ja, schon gut, war nur Spaß, ich bin doch nicht verrückt und vergreife mich an Pfleiderers Arbeitszimmer«, sagte er lachend. Dann setzte er hinzu, »nein, Katja war joggen«, als würde das alles erklären.
    »Wie, was soll das heißen?«
    »Ich sagte,

Weitere Kostenlose Bücher