Silberne Sterne über Montana
drehte den Kopf hierhin und dorthin, als würde er gerade einen ganz gewöhnlichen Sonntagsspaziergang machen, und Tana, die sich plötzlich ganz kraftlos fühlte, musste vor Erleichterung lachen. Letztlich war es doch kein Wunder gewesen, denn Pillar hatte Alarm geschlagen und seine Herde instinktiv in Sicherheit gebracht.
"Guter Junge", lobte Tana ihn, als der alte Bulle langsam auf sie zutrottete und sie mit einem Stoß, der für ihn sanft war, beinahe niederstreckte. Sie kramte in ihrer Tasche, fand ein Stück Würfelzucker, bot es ihm auf ihrer blutenden Handfläche dar und zuckte zusammen, als seine große Zunge darüber fuhr.
Dann ließ sie den Bullen stehen und ging auf die Scheune zu.
Hazel stand am Eingang. Sie hatte den Kopf zurückgeneigt und sah zum Dach empor.
"Es ist erloschen!" rief sie. "Nimm es nicht zu schwer! Das Feuer ist aus. Wir haben nur ein paar Heuballen verloren."
Völlig erschöpft saßen später alle am Küchentisch. Nur Hazel in ihrem alten braunen Samtkleid wuselte herum, machte Kaffee, erwärmte Suppe und schnitt selbst gebackenes Brot auf.
Sie hatte das Haar nicht wie sonst hochgesteckt und sah irgendwie jünger aus.
"Nun", murmelte sie, hielt in ihrer Arbeit inne und stützte die Hände auf ihre breiten Hüften, "mich schaudert's, wenn ich daran denke, wie die Badewannen in diesem Haus aussehen werden, nachdem ihr drei sie benutzt habt."
Tana lächelte müde, während sie in die Runde blickte. Zachs Gesicht wies schwarze Rußspuren auf, und Tana bemerkte, dass er merkwürdig glücklich aussah, aber warum auch nicht. Sie hatten allen Grund, glücklich zu sein. Kein Tier war verletzt oder verloren gegangen.
Ihr Blick schweifte zu Cody, und ihr Gesichtsausdruck wurde ganz sanft. Er hatte, bevor ihm Zach zu Hilfe geeilt war, mit den Flammen gekämpft und trug noch jetzt die Spuren.
"Ist mit dir auch alles in Ordnung?" fragte sie, als er hustete.
"Wir beide, du und ich, haben alles richtig gemacht", murmelte er und betonte damit, dass sie etwas gemeinsam hatten, und es war, als würde er zärtlich ihre Wange berühren.
Wie in einen unsichtbaren, undurchlässigen Kokon eingehüllt, der Zach, Hazel und den Rest der Welt ausschloss, waren plötzlich all ihre Sinne nur noch auf sie beide gerichtet.
Diese geistige Übereinstimmung rief in Tana eine unbeschreibliche Freude hervor. Sie war Teil von etwas viel Größerem geworden, als sie es selbst darstellte, von etwas, das für immer dieses schreckliche Einsamkeitsgefühl vertrieben hatte, das jenen Verbindungen innewohnte, die seelenlos waren.
"Ja", antwortete sie, "wir haben alles richtig gemacht."
"Wie ergreifend!" Zachs harte, sarkastische Stimme durchschnitt den schützenden Kokon.
Tana runzelte die Stirn und sah dann in Zachs finsteres Gesicht. Wäre sie in diesem Augenblick etwas wachsamer gewesen, hätte sie seinen gehässig funkelnden Blick gesehen.
"Er hat dich doch vom ersten Tag an zum Narren gehalten, Tana, und heute Nacht beinah das Spiel gewonnen. Du sitzt neben dem Mann, der die Scheune niederzubrennen und deine kostbaren Rinder zu töten versucht hat."
Sekundenlang herrschte Totenstille in der Küche. Tana saß da und blickte Zach völlig ungläubig an und war so verblüfft von seiner absurden Anschuldigung, dass sie unfähig war, darauf einzugehen. Wie aus weiter Entfernung hörte sie Hazel tief einatmen und fragen: "Wie bitte?" und sah Cody von seinem Stuhl hochschnellen und sich zitternd vor Wut vor Zach aufbauen. Sie blickte Cody an, völlig kraftlos, um sich zu bewegen, und verwirrt von der Wende der Ereignisse. Hazel war glücklicherweise zu praktisch veranlagt, um gelähmt zu sein. Sie sprang mit ausgebreiteten Armen zwischen die beiden Männer, offensichtlich in der Annahme, Zach würde angreifen. Er blieb jedoch sitzen, ja, lehnte sich sogar in seinem Stuhl weit zurück und grinste Cody hinterhältig an.
"Du mieser Kerl", stieß Cody, ganz bleich im Gesicht, hervor und schob Hazel beiseite.
Das erweckte Tana wieder zum Leben. Hazel hatte es richtig erfasst: Die beiden waren auf dem besten Weg, einander umzubringen. "Zach!" rief sie, sprang auf und beugte sich über den Tisch. "Was hast du da eben gesagt? Bist du wahnsinnig?
Warum sollte Cody die Scheune niederbrennen wollen?"
Zachary genoss die Situation sekundenlang, bevor er antwortete, wobei er Tana direkt ansah.
"Wenn Pillar und die Rinder leben", sagte er schließlich,
"verwirken D.C. Enterprises das Recht auf diesen Grund und Boden." Er
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