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Silberne Sterne über Montana

Silberne Sterne über Montana

Titel: Silberne Sterne über Montana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melinda Cross
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über die Landschaft draußen gleiten und ihn nur so lange auf einem Punkt ruhen, bis sie ihn genau ausgemacht hatte. Alles sah in der Schwärze der Nacht so anders aus. Immer wieder kehrte ihr Blick zur Scheune zurück.
    Friedlich und dunkel stand sie in einiger Entfernung da, und immer wenn eine Wolke den Mond verdeckte, verschmolz sie mit ihrem Schatten, den das Mondlicht auf den Schnee gezaubert hatte.
    Cody war zu ihr ans Fenster gekommen, doch sie nahm ihn kaum wahr. "Was ist?" flüsterte er. Sie runzelte die Stirn und schüttelte ungeduldig den Kopf, während sie die Dunkelheit zu durchdringen versuchte.
    Und dann brüllte Pillar wieder, und diesmal hörte auch Cody es.
    Tanas Blick blieb am Scheunendach hängen, ihre Augen weiteten sich, und dann schlug sie die Hand vor den Mund. "O
    nein", sagte sie laut, ohne sich dessen bewusst zu sein. "Es brennt."
    Cody drehte augenblicklich den Kopf zum Fenster, kniff die Augen zusammen und bemerkte dann die dünne Rauchfahne, die vom Dach aufstieg. Im selben Augenblick drehte er sich alarmiert zu Tana um, aber sie war schon verschwunden.
    Tana rannte panikerfüllt durchs Haus, ohne zu merken, dass ihr Herz wild pochte. Sie stürmte auf den Hintereingang zu, schnappte sich im Lauf ihren Parka und zog ihn an, während sie über den vom Mondlicht erhellten Hof lief. Sie hörte direkt hinter sich Codys schwere Stiefeltritte und ihn dann eine Warnung brüllen. Im Gegensatz zu ihr hatte er die Geistesgegenwart, Zachary und Hazel zu warnen, während sie sich mit weit ausholenden Schritten durch den Schnee auf die Scheune zukämpfte, den Blick entsetzt auf die immer größer werdenden Rauchfahnen gerichtet. Doch trotz ihrer Furcht war es für sie seltsam tröstlich, Codys schweres Atmen direkt hinter sich zu hören, dann neben sich und plötzlich vor sich. Cody war da. Wie kam es nur, dass man ihm so blind vertraute?
    Als er die Tür auf stieß und direkt vor ihr in das Gebäude stürzte, hörte sie die Rinder angstvoll brüllen und sah, wie sie sich anrempelten, in dem panischen Versuch, ihrem Gefängnis zu entkommen.
    Als Cody sich den Wasserschlauch über die Schulter warf und die Treppe zum rauchgefüllten Boden hinaufzusteigen begann, raste Tana wie blind durch die Dunkelheit auf den eiskalten Wasserhahn zu und drehte ihn auf. Dann rannte sie wieder nach draußen um das Gebäude herum. Ohne dass sie sich untereinander verständigten, war es klar, dass Cody das Feuer unter Kontrolle zu halten und Tana die große Schiebetür zu öffnen hatte.
    Verzweifelt kämpfte sie sich durch den knietiefen Schnee, fiel dabei immer wieder hin und fühlte weder, wie ihr geschmolzener Schnee vom Nacken den Rücken
    herunterrieselte, noch bemerkte sie die blutigen Handabdrücke, die sie im Schnee hinterließ, wann immer sie sich abstieß.
    Beeil dich, beeil dich, beeil dich, schoss es ihr pausenlos durch den Kopf, während sie Wolken von kondensiertem Atem ausstieß und ihr die Lunge von der eiskalten Luft brannte. Sie meinte, Hazel und Zachary schreien zu hören - irgendwo zwischen Scheune und Haus -, beachtete es aber nicht weiter, Sie funktionierte jetzt wie eine Maschine und hatte nur ein Ziel: die Tür aufzubekommen. Wenn die Panik der Tiere zu groß wurde, würden sie sich dort zusammendrängen, wo sie sich sicher wähnten: in der Scheune, die sich bald in einen Ofen verwandeln würde.
    Bei Alastair Hunts Scheune hatte sie so etwas schon einmal beobachtet. Zwanzig seiner besten trächtigen Rinder hatten sich in einer Ecke seiner brennenden Scheune ineinander verkeilt, während das Tor zu Freiheit offen stand. Sie hatten panikerfüllt gebrüllt und waren mit eingeknickten Beinen im Rauch erstickt, und der widerliche Geruch ihres versengten Fells hatte sich überall ausgebreitet. Tana, damals zwölf Jahre alt, hatte für den Rest ihres Lebens daraus gelernt, dass Rinder sich fürchteten, den Platz zu verlassen, den sie in ihrer Beschränktheit als sicher ansahen.
    "Das wird hier nicht geschehen", keuchte sie, duckte sich und kroch unter dem Begrenzungszaun hindurch. Sie packte den riesigen Stahlriegel und stieß ihn zur Seite. "Hier nicht."
    Voller Panik stürmten die Tiere hinaus ins Freie, kamen in der eisglatten Pferdekoppel ins Schlittern, fingen sich wieder und ließen sich wenig später erschöpft in einem Pulk auf der anderen Seite des großen Zauns nieder.
    Tana empfand es als Wunder, dass die dummen Kreaturen überhaupt herausgefunden hatten. Und dann trottete Pillar hinaus,

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