Silbernes Mondlicht, das dich streichelt
anzupassen.
»Meine kleine Hexe«, scherzte er mit
heiserer Stimme, und sie wand und krümmte sich einladend unter ihm, aber er
rührte sich nicht.
»Aidan . .«, murmelte Neely flehend.
»Laß mich nicht länger warten, bitte ... sonst geschieht es von allein ...«
Aidan erhob sich auf die Ellbogen
und drang mit einer ungestümen Bewegung noch tiefer in sie ein. Und da geschah
es. Neelys Körper hungerte so sehr nach Aidans Eroberung, daß ein einziger Stoß
die Erfüllung brachte. Mit geschlossenen Augen überließ sie sich hilflos ihrer
Ekstase.
Aidan hielt Neely in den Armen und
murmelte sanfte, sinnlose Worte an ihrem Ohr, bis sie sich beruhigt hatte, und
dann ging ein Zittern durch seine Glieder, er versteifte sich und entlud seine
Leidenschaft in ihr.
Für lange Zeit blieben sie so
liegen, auf innigste Weise miteinander verbunden, und als Neely endlich wieder
sprechen konnte, sagte sie: »Es tut mir leid.«
Aidan hob den Kopf und schaute sie
verwundert an. »Warum sagst du das?«
»Weil ich so ... eifrig war. Es ist
so schnell geschehen.« Tränen traten in ihre Augen, weil sie glaubte, Aidan
enttäuscht zu haben.
Er küßte zärtlich ihre Lider und
weckte ihre Erregung damit von neuem. »Nein, mein Liebling«, flüsterte er, »es
war eine ganze Ewigkeit.« Er glitt tiefer, ließ seine Lippen über ihre Kehle
gleiten und über die sanfte Wölbung ihrer Brüste. »Und das Beste daran ist«,
fügte er leise hinzu, »daß es erst der Anfang ist.«
Neely legte ihre Hände auf Aidans
muskulösen Rücken, und ein leiser Seufzer entrang sich ihr, der jedoch keine
Trauer, sondern Triumph ausdrückte. Ihre Seelen verständigten sich in einer
stummen, ganz privaten Sprache, und ihre Körper bedurften keiner Worte, um
sich zu verstehen.
Nach einer weiteren
leidenschaftlichen, ungemein befriedigenden Umarmung tranken sie den
Champagner und begannen sich widerstrebend gegenseitig anzuziehen. Doch es
wurde sehr rasch ein erotisches Spiel daraus, und bevor sie völlig angekleidet
waren, sanken die Kleidungsstücke wieder auf den Boden.
»Wir werden uns eine
Lungenentzündung holen«, meinte Aidan einige Zeit später.
»Ja, du hast recht.« Neely richtete
sich auf und begann sich anzuziehen. Sie war überglücklich und summte ganz
unbewußt vor sich hin. »Ich bin froh, daß wir nicht bis zu unserer goldenen
Hochzeit gewartet haben.«
Aidan, der sich schneller angezogen
hatte, zog Neely auf die Beine und küßte sie. »Ich hätte es nicht einmal bis
zur silbernen ausgehalten«, neckte er sie.
Sobald sie die Decken, die Gläser
und den Champagner fortgeräumt hatten, setzte Aidan sich ans Steuer und
startete den Motor. »Und nun, Mrs. Tremayne?« erkundigte er sich lächelnd. »In
welche Richtung soll es gehen? Nach Mexico oder in Richtung Norden nach
Kanada?«
Neely überlegte, während sie ihr
hoffnungslos zerknittertes T-Shirt glattstrich. »Überrasch mich«, sagte sie
schließlich.
Später in jener Nacht bog Aidan auf einen
vom Mondschein erleuchteten Campingplatz ein. Dort grillten sie Hamburger auf
ihrem winzigen Herd, duschten gemeinsam und zogen sich schließlich zu einer
leidenschaftlichen Nacht ins Bett zurück.
Aidan schlief ein, als der Sturm
abebbte, aber Neely lag hellwach an seiner Seite und betrachtete die Sterne
durch das Fenster in der Wagendecke. Wenn mir irgend jemand gesagt hätte, daß
ich je so glücklich sein könnte, dachte sie, hätte ich ihn für verrückt
erklärt.
Aidan, der bereits fest schlief,
streckte die Hand nach ihr aus und murmelte etwas, und Neely küßte ihn lächelnd
auf den Puls an seiner Kehle, was ihr für einen flüchtigen Moment die
Erinnerung an einen gutaussehenden, eleganten Vampir brachte, der sie einmal in
ihren Träumen aufgesucht hatte.
Komisch, dachte sie, bevor sie in
einen entspannten Schlaf versank, daß ich ausgerechnet jetzt daran denke.
- ENDE -
Weitere Kostenlose Bücher