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Silbernes Mondlicht, das dich streichelt

Silbernes Mondlicht, das dich streichelt

Titel: Silbernes Mondlicht, das dich streichelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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auf peinlichste Weise bewußt. Das Gesicht des Fremden erschien ihr
so vertraut wie ihr eigenes, es war also möglich, daß sie ihn nur vergessen
hatte, wie sie vergessen hatte, daß sie Dr. Fredricks von diesen verdammten
Vampiren erzählt hatte.
    Er zuckte die Schultern, als er sich
mit einer anmutigen Bewegung erhob. »Möglich. Mein Name ist Aidan Tremayne.«
    Neely erbebte innerlich, und wieder
begriff sie nicht, warum. »Neely Wallace«, erwiderte sie. »Woher kennen Sie
meinen Vornamen?«
    Tremayne betrachtete sie schweigend,
dann deutete er auf die Porzellanscherben und das Tuch in ihrer Hand. »Lassen
Sie sich nicht von Ihrer Arbeit aufhalten, Miss Wallace. Ich möchte nicht der
Anlaß für Ihre Kündigung sein.«
    Neely wandte sich wortlos ab,
brachte die Scherben in die Küche und schnitt zwei neue Stücke Kuchen auf, um
ihn den Gästen von Tisch vier zu bringen. Diesmal gelang es ihr, und alle
klatschten Beifall.
    Neelys Wangen waren feuerrot, als sie
hinter die Theke zurückkehrte, wo Aidan Tremayne saß. »Was hätten Sie gern?«
fragte sie.
    »Die Spezialität des Hauses«,
erwiderte er lächelnd.
    Neely maß ihn aus schmalen Augen.
»Bevor ich Ihnen das Essen bringe, möchte ich wissen, woher Sie meinen Namen kennen.«
    Er beugte sich zu ihr vor. »Ich bin
Hellseher«, flüsterte er.
    Danach füllte sich das Restaurant
mit neuen Gästen, und Neely war zu beschäftigt, um sich um Aidan Soundso zu
kümmern.
    Tremayne, flüstere eine Stimme in ihrem
Herzen.
    Am nächsten Tag erschien er wieder
im Restaurant, in Begleitung eines halben Dutzends Bauarbeiter. Daß er ihr
keine Beachtung schenkte, als sie ihn bediente, verärgerte sie ein wenig.
    »Wer ist das?« fragte Angie, die
zweite Kellnerin.
    Neely warf ihr einen gereizten Blick
zu. »Ein Bauarbeiter«, entgegnete sie unwirsch.
    Angie lächelte. »Hm«, murmelte sie
anerkennend. »Ich glaube, ich könnte einen Umbau brauchen.«
    Neely entfernte sich wortlos.
    Sie sah Aidan nicht wieder bis zum
Sonntag, ihrem freien Tag. Sie war im Supermarkt gewesen und schleppte gerade
ihre Einkäufe ins Haus, als der weiße Sportwagen hinter ihrem Mustang parkte.
    Sie schaute sich nicht um, als sie
das Haus betrat, verspürte jedoch eine unerklärliche innere Erregung, als sie
wieder hinausging, um den Rest der Tüten hereinzuholen. Aidan war noch da,
lehnte mit verschränkten Armen an seinem Triumph.
    »Ich bin einen weiten Weg gekommen,
um Sie zu finden, Neely«, sagte er ruhig. »Und ich werde mich nicht abweisen
lassen.«
    Sie hatte plötzlich das Gefühl, von
einer riesigen Ozeanwelle erfaßt zu werden. Vielleicht hätte sie die Tüten
fallen lassen, wenn Aidan sie ihr nicht rechtzeitig abgenommen hätte.
    »Woher kennen Sie meinen Namen?«
    »Ich habe ein Haus in Bright River,
Connecticut«, sagte er. »Ich muß Sie dort gesehen haben.«
    Die Verwirrung, die Neely in seinen
dunkelblauen Augen sah, dämpfte ihren Ärger. »Mein Bruder führt eine Raststätte
außerhalb von Bright River«, sagte sie. »Ich habe eine Zeitlang für ihn
gearbeitet, im Café und im Motel.«
    Die Erleichterung, die sie in Aidans
Augen sah, war zu auffällig, um gespielt zu sein. Irgend etwas Seltsames ging
hier vor.
    »Ich nehme an, daß wir uns dort
begegnet sind«, sagte er, trug die Einkaufstüten ins Haus und stellte sie auf
den Küchenschrank. »Sie halten mich hoffentlich nicht für einen Perversen«,
sagte er schmunzelnd, als er sich zu Neely umwandte. »Ich bin ein Gentleman,
Neely. Sie haben nichts von mir zu befürchten. Warum entspannen Sie sich nicht
und hören auf, wie ein gehetztes Reh zu blicken?«
    Sie lächelte. »Woher kommen Sie? Sie
reden wie ein Engländer.«
    »Um Himmels willen!« entgegnete er
mit gespieltem Entsetzen. »Ich bin Ire, obwohl ich den größten Teil meines
Lebens in den Vereinigten Staaten verbracht habe.«
    Neely wollte plötzlich alles
erfahren, was es über Aidan Tremayne zu wissen gab, und bevor sie wußte, wie
ihr geschah, blieb er zum Abendessen.
    Als er sie später zu einer Fahrt in
seinem schnellen Sportwagen einlud, im hellen Mondschein und mit
herabgelassenem Verdeck, konnte sie nicht widerstehen.
    Auf einer Anhöhe über Pine Hill
parkte er den Wagen, beugte sich zu Neely vor und küßte sie. Seine Lippen waren
sehr sanft zunächst, zurückhaltend, und doch löste sein Kuß Empfindungen in
Neely aus, die sie vage wiederzuerkennen glaubte.
    »Ich habe dich nie gekannt«, sagte
Aidan heiser, als er sich von ihr löste. »Und doch ist

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