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Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume

Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume

Titel: Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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Annits Leben aus den Angeln gehoben.

 
Ein beunruhigender Traum
    Müde fiel Annit an diesem Abend ins Bett. Sie war bei der kleinen Anama im Zimmer einquartiert worden, in dem noch ein leeres Bett stand. Während Annit sich in ihre Decke kuschelte, schweiften ihre Gedanken noch mal zu Silberstern. Er war bei den anderen Pferden des Hofes untergebracht worden, direkt neben Mannitos Stute Ranja. Der Hengst war seltsam unruhig gewesen, als sie ihm kurz zuvor eine gute Nacht gewünscht hatte. Vielleicht ist es nur die neue Umgebung?, überlegte sie. Oder ahnt Silberstern etwa ein neues Unheil voraus? Aber was könnte das sein?
    Irgendwann schlief Annit ein und fand sich im Traum auf Silbersterns Rücken wieder.
    Annit ritt über eine weite, grüne Fläche. Darüber wölbte sich ein heller Himmel, der die Landschaft in ein fast überirdisches Licht tauchte. Langsam, wie in Zeitlupe, hob Silberstern vom Boden ab und schwebte in Kirchturmhöhe dahin. Eng über  seinen Nacken gebeugt, erlebte sie einen magischen Ritt. Sie  überquerten Felder, Bäche und Seen, bis sie schließlich zu  einem riesigen Wald gelangten. Dort stieg Rauch auf, ihr  wurde unheimlich. Die dunklen Rauchschwaden lösten sich von  der Erde und verdichteten sich zu einer wirbelnden Spirale, die  auf sie zukam. Plötzlich ertönte ein tierisches Gebrüll. Der  Rauch löste sich auf, und ein gewaltiger Bär tauchte auf. Ein  Mann, dessen Gesicht nicht zu erkennen war, saß auf seinem  Rücken. Die beiden umhüllte ein hell leuchtender Feuerkreis.  Silberstern wieherte laut und wollte aus vollem Lauf abbrem sen. Doch es gelang ihm nicht. Der teuflische Ritt ging weiter,  und gleich würde es zu einem schrecklichen Zusammenprall  mit dem Bären kommen. Annit schrie auf...
    Plötzlich tat es einen Knall.
    Annit wachte auf dem Fußboden in Anamas Zimmer aus dem Traum auf. Helle Sonnenstrahlen fielen durch das kleine Fenster.
    Anama kauerte neben ihr und hatte den Kopf in ihren Schoß gelegt. „Hast du was Böses geträumt, Annit?“, fragte sie mit besorgten Kulleraugen.
    „Etwas Böses?“ Annit schüttelte schnell den Kopf, da sie das kleine Mädchen nicht mit ihren wilden Träumen beunruhigen wollte. Müde rieb sich Annit die Augen.  Was hat dieser Traum zu bedeuten? Und warum konnte ich den Mann, der auf dem Bären saß, nicht erkennen?, über legte sie. Was will mir Silberstern mit diesem Traum mit teilen? ... Sicher, jemand ist in Gefahr. Nur wer?

    Nach dem Frühstück standen Annit, Mannito und  Anama vor dem Stall, der neben dem Wohnhaus lag.  Annit hatte sich mit dem Rücken an Silbersterns Schulter  gelehnt. Er beschnupperte mit seinem Maul zärtlich  ihren Arm.
    Mannito hielt seine Ranja am Zügel. Die braune Fuchs stute war mit ihm groß geworden. Sie hatte Mannito  auch nach dem einen Jahr sofort wiedererkannt und  scharrte aufgeregt mit den Hufen.
    Mannito erzählte Annit gerade von dem Naturschutz park, der sich in der Nähe befand. „Und Luchse gibt es  dort, und Wölfe“, berichtete Mannito.
    „Und ganz große Bären auch“, fügte seine Schwester  hinzu.
    „Sprecht ihr vom Natari-Park?“, mischte sich Mannitos  und Anamas Mutter ein, die mit einem Eimer in der Hand  vorbeiging. Sie trug an diesem Tag eine blaue Schürze,  die Haare waren zum Zopf geflochten, mit einem blauen  Kopftuch darüber.
    „Ja, wir haben Annit gerade was über den Natari-Park  erzählt“, antwortete Mannito seiner Mutter. „Dass es  dort seltene Tiere und viele Pflanzen gibt, dass es ein  richtig ursprünglicher Wald ist, weil nichts weg- und auf geräumt wird, und ...“
    „Und dass sie dort im Park eine hervorragende Leiterin haben, Frau Dr. Holm“, unterbrach Niculina ihn. „Sie stellt manchmal ihr Pferd bei uns ein. Es steht dann immer neben dem Platz, den dein Silberstern jetzt hat“, fügte Niculina hinzu und lächelte Annit freundlich an.
„Der Park ist übrigens nach unserem früheren Bürgermeister benannt. Er hat ihn mit bescheidenen Mitteln gegründet.“
    „Da will ich unbedingt hin“, sagte Annit bestimmt. Denn ihr war sofort wieder der Bär aus dem seltsamen Traum letzte Nacht eingefallen. Und solche Bären gab es im Natari-Park.
    Wenn ich nur wüsste, welche Botschaft mir Silberstern geschickt hat, grübelte sie. Ob es wohl irgendetwas mit den Bären im Natari-Park zu tun? Aber was kann das sein? Ich muss es herausfinden!
    „Ich will in den Natari-Park“, wiederholte Annit.

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