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Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume

Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume

Titel: Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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einmal an jeden Einzelnen, mit dem Mannito sie zusammengebracht hatte. Da war zunächst seine Familie, also Pelikan, Niculina und die kleine Anama. Dann der Bürgermeister mit seiner Frau und Chico. Der Junge war ihr mit seinem Hund Lucky ans Herz gewachsen. Und - das hatte sie fast schon wieder vergessen - man hatte sie hier gefeiert, weil sie zur Rettung des Natari-Parks beigetragen hatte. Zusammen mit Karla Holm, der Wissenschaftlerin und mit Hugo, der immer fröhlich war und so gern den Clown spielte. Und dann auf der anderen Seite der Bauunternehmer Gabriel Druda, der Gerissene, der am Ende doch nicht raffiniert genug gewesen war.
    Annit schluckte. Ist mir dieses kleine Dorf hier mit seiner wunderschönen Landschaft und seinen Menschen in der kurzen Zeit zur Heimat geworden? Ich kenne hier fast jeden Baum, jeden Strauch der Gegend. „Und bevor ich anfange, ihnen Namen zu geben, muss ich fort“, murmelte sie.
    „Wie bitte?“, fragte Mannito und sah sie verdutzt an. Annit merkte, dass sie versehentlich laut gedacht hatte. „Pelikan wird mir tatsächlich fehlen“, sagte sie, „und alle anderen auch.“
    Mannito ritt ein kleines Stück voraus, dann drehte er sich zu Annit um. „Dann war das also einer unserer letzten Ausritte. Wenn nicht gar der letzte.“ Es klang nicht wie eine Frage. Es war eine Feststellung.
    Annit musste wegschauen. Sie glaubte, Tränen in Mannitos Augen gesehen zu haben. Genau so wie damals, als er nach Kischila zurückgekehrt war.
    Wie kommt man von hier mit einem Pferd nach Griechenland?   war die Frage, die Annit mehrere Tage lang beschäftigte. Sie wusste, dass sie dort nach ihren leiblichen Eltern suchen musste. Denn in der Bibel stand Griechenland. Ob ihre Eltern allerdings tatsächlich noch dort waren, wusste sie nicht. Aber sie wollte endlich nach ihnen suchen. Und das war ein Anhaltspunkt. Sie wälzte zwei Atlanten, suchte ein Reisebüro in Borsana auf und recherchierte im Internet. „Am besten auf dem Pferd“ war die Antwort, die sie bekam. Es würde wieder eine lange Reise werden. Annit erinnerte sich an ihre Fahrt von Warschau in die  Karpaten, die noch gar nicht so lange zurücklag. Nun  ging es weiter nach Südwesten, nach Bulgarien, dann  nach Süden - siebenhundert Kilometer bis zur griechi schen Grenze.

    Annit hatte gerade den Computer ausgeschaltet und wollte sich auf den Nachhauseweg machen, da flog die Tür zum Büro des Naturschutzzentrums auf. Augustin Preda erschien. Er füllte fast den gesamten Türrahmen aus, grüßte freundlich und marschierte herein.
    „Hallo, Annit. Wir haben uns ja schon lange nicht mehr gesehen. Du weißt, dass du noch was gut hast bei mir. Weil du so klasse mitgeholfen hast, den Natari-Park zu retten.“ 
    Annit nickte verlegen.
    „Also, lass es mich wissen, wenn ich mal was für dich tun kann“, bot Augustin Preda an und lächelte ihr zu.
    Annit zögerte noch einen Moment. „Ja, da war schon was. Ich will nach Griechenland und brauchte eine Mitfahrgelegenheit. Haben Sie eine Idee, an wen ich mich da wenden könnte?“, fragte sie.
    „Nach Griechenland“, wiederholte Preda und schmunzelte. „Mal sehen, ob sich da was machen lässt. Mein Cousin Viorel fährt nämlich in zwei Wochen dorthin.“
    Annit traute ihren Ohren nicht. Ob das Zufall ist?,  dachte sie.
    Preda erzählte weiter: „Er hat in Griechenland ein Weingut. Es liegt gleich in der Nähe eines Klosters, dem er es vor etlichen Jahren abgekauft hat. Dort will er jetzt hin wie jedes Jahr.“
    Als Annit sich ob dieser Überraschung wieder einigermaßen gefasst hatte, fragte sie: „Meinen Sie, er würde mich mitnehmen?“
    Augustin Preda nickte. „Das ließe sich bestimmt arrangieren. Ich ruf ihn gleich nachher an.“
    Annit schluckte. „Da ist nur noch eine kleine Sache. Ich will mein Pferd mitnehmen“, gestand sie kleinlaut.
    Augustin Preda lachte. „Mit Anhänger dürfte sich auch das machen lassen. Die Fahrt dauert dann eben nur ein bisschen länger. Ich klär das und geb dir Bescheid.“ Er nickte kurz und weg war er.
    Und es sollte tatsächlich klappen! Predas Cousin war bereit, sie und Silberstern mit nach Griechenland zu nehmen. Der Tag der Abreise rückte immer näher.
    Annit hatte inzwischen allen, die sie lieb gewonnen hatte, mitgeteilt, dass sie Kischila verlassen würde. Alle bedauerten ihre Abreise sehr und wünschten ihr alles Gute. Hugo wollte sofort mitkommen als ihr Leibwächter. Karla Holm

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