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Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit

Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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spenden. Die Nonnen können das Geld echt gut gebrauchen.“
    Mannito streckte die Beine aus. „Die Einladungen sind jedenfalls raus. Ich hab zufällig mitgekriegt, dass Viorel Preda auch eine geschickt wurde. Er kennt die Nonnen wohl, weil er ihnen vor vielen Jahren einen Weinberg abgekauft hat.“ Nachdenklich runzelte er die Stirn. „Jetzt müssen die Leute nur noch kommen. Ich drück beide Daumen, dass alles gut geht. Ich meine, die Ikonen sind doch sehr wertvoll.“
    Annit sah ihn von der Seite an. „Du denkst an den seltsamen Mann, den wir vor ein paar Tagen an der Mauer beobachtet haben, oder? ... Vielleicht sollten wir der Igoumeni von ihm erzählen.“
    Mannito überlegte einen Moment, dann schüttelte er den Kopf. „Besser nicht“, wehrte er ab. „Es würde sie nur aufregen. Außerdem ist ja gar nicht sicher, ob er tatsächlich was im Schilde führt. Und der Igoumeni würde es bestimmt nicht gefallen, wenn wir jemanden zu Unrecht verdächtigen.“
    „Stimmt, du hast Recht“, bestätigte Annit und richtete ihren Blick auf die beiden Pferde, die nebeneinander auf der Wiese standen. Plötzlich hob der Hengst den Kopf und scharrte unruhig mit den Hufen.
    Annit stand sofort auf und lief zu ihm. „Was ist denn, mein Kleiner?“, fragte sie und tätschelte beruhigend seinen Hals.
    Silberstern schüttelte den Kopf, dann schaute er Richtung Kloster. Annit folgte seinem Blick.
    In der Nähe der Klostermauer lehnte ein Mann an einem Baum. Seine Augen waren unablässig auf die kleine Pforte gerichtet - so, als würde er auf jemanden warten.
    Annit gab Mannito ein Zeichen, zu ihr zu kommen. „Ich glaube, das ist der Mann, den wir schon mal gesehen haben“, flüsterte sie aufgeregt. Er war genauso groß und kräftig wie die Gestalt abends an der Klostermauer. Und er hatte kurze schwarze Locken - die gleichen Locken wie der Heilige auf der Ikone aus ihrem Traum.
    „Aber was will er denn schon wieder hier?“, raunte Mannito ihr zu. „Schon komisch!“
    In diesem Augenblick trat Mariana durch die kleine, hintere Pforte nach draußen. Als sie den Mann entdeckte, eilte sie sofort zu ihm hin. Es war offensichtlich, dass sie auf ihn einredete. Doch Annit und Mannito waren zu weit entfernt, um etwas verstehen zu können. Nun schüttelte der Mann heftig den Kopf und ging ein paar Schritte hin und her. Er fuchtelte aufgeregt mit den Händen in der Luft herum, während er etwas zu Mariana sagte.
    „Sieht so aus, als würden sie sich streiten“, flüsterte Annit und schaute besorgt drein. Für sie stand inzwischen fest, dass dieser Mann die Nonnen nicht aufsuchen wollte, weil er Hilfe benötigte. Da hätte er sich ja nicht heimlich an der Klostermauer mit Mariana treffen müssen.
    „Du hast wohl doch Recht gehabt mit deinem Verdacht“, bestätigte nun Mannito ihre Gedanken. „Da scheint was faul zu sein.“
    Nun stampfte der Mann wütend mit dem Fuß auf den Boden und schrie laut. Mariana griff nach seinem Arm, doch er riss sich los.
    „Anscheinend kennt er Mariana“, stellte Annit entsetzt fest. Obwohl sie sich gar nicht vorstellen konnte, was die junge, immer fröhliche Nonne mit so einem jähzornigen mürrischen Mann zu tun haben könnte.
    Mariana lief hinter dem Mann her und redete wieder auf ihn ein. Doch er schüttelte nur heftig den Kopf.  Dann drehte er sich plötzlich um und schritt davon,  während die junge Nonne ihm noch etwas hinterherrief.

    Annit schwang sich sofort auf Silbersterns Rücken. „Wir müssen hinterher“, sagte sie entschieden. „Ich will wissen, was da los ist.“ Mit einem Mal war ein ganz anderer Verdacht in ihr aufgestiegen. Vielleicht ist dieser Mann ja sogar mein leiblicher Vater? Er hat die gleichen schwarzen Locken wie der Heilige in meinem Traum - und wie ich, überlegte sie. Vielleicht wollte Silberstern mir das mitteilen. Dass mein Vater hier ist und dass Mariana ihn kennt. Sie spürte, wie ihr Herz vor Aufregung schneller schlug. Vielleicht ist er ja hergekommen, weil er erfahren hat, dass ich im Kloster bin und meine Eltern suche. War er an dem Abend auch hier, weil er mich gesucht hat? Streitet er sich deshalb gerade mit Mariana?
    Die Gedanken schwirrten wild durch Annits Kopf, während sie und Mannito dem Mann in einigem Abstand folgten. Sie durchquerten das kleine Eukalyptus-Wäldchen und gelangten kurz darauf zu dem Dorf, das nicht weit vom Kloster entfernt lag. Annit und Mannito stiegen schnell von ihren

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