Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit

Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
Vom Netzwerk:
Pferden und banden sie an einem Baum fest. Sie hefteten sich nun zu Fuß an die Fersen des Mannes, weil sie befürchteten, sonst von ihm entdeckt zu werden.
    Der Mann lief kreuz und quer durch die engen Gassen. Annit und Mannito rannten hinter ihm her. Als sie um eine Ecke bogen, sahen sie gerade noch, wie er am hinteren Ende einer Gasse in einem weiß verputzten Haus verschwand. Atemlos blieben sie stehen.
    „Und was machen wir jetzt?“, wollte Annit wissen und schnappte nach Luft. „Wir können doch nicht einfach bei ihm klingeln und fragen, was er von Mariana wollte und warum sie sich gestritten haben.“ Und ob er mein Vater ist, fügte sie in Gedanken hinzu.
    Mannito schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht. Aber zumindest wissen wir jetzt, wo er wohnt“, antwortete er. „Falls er doch irgendwas plant, haben wir wenigstens einen Anhaltspunkt.“
    Während sie zurück zum Kloster ritten, spürte Annit, wie aufgeregt sie war. Nehmen wir mal an, ich deute den Traum von Silberstern richtig und dieser Mann ist mein Vater, warum lässt mich dann niemand mit ihm sprechen?,  überlegte sie. Mariana und die Äbtissin wissen doch, wie wichtig mir das ist.
    Annit blieb am Abend noch eine ganze Weile bei Silberstern im Stall, nachdem Mannito bereits in seine Zelle gegangen war. „Du hast doch auch gespürt, dass irgendwas mit diesem Mann ist“, sagte sie zu dem Araberhengst. „Sonst wärst du doch nicht plötzlich so unruhig gewesen.“ Mit großen Augen sah sie ihn an und tätschelte seinen Hals. „Ist der Fremde vielleicht mein Vater, Silberstern? Sucht er vielleicht nach mir?“
    Doch von Silberstern bekam Annit an diesem Tag keine Antwort. Und so ging sie mit dem Gefühl, sich das alles vielleicht nur eingebildet zu haben, enttäuscht aus dem Stall.

 
Silbersterns geheimnisvolle Botschaft
    Noch lange lag Annit an diesem Abend wach in ihrem Bett und starrte in die Dunkelheit. Immer wieder kreisten ihre Gedanken um den Mann mit den kurzen schwarzen Locken. Soll ich Mariana vielleicht morgen fragen, ob er mein Vater ist? Aber dann müsste ich zugeben, dass ich sie und den Mann beobachtet habe. Sie seufzte laut. Warum sagt mir denn keiner, was mit meinen Eltern ist? Anscheinend hat nicht nur die Äbtissin etwas zu verbergen, sondern auch Mariana. Wann werde ich endlich die Wahrheit erfahren?
    Irgendwann fielen Annit dann doch die Augen zu, und bald darauf war sie in einem seltsamen Traum gefangen.
    Sie ritt auf Silberstern durch einen dunklen Wald. Bleiches Mondlicht fiel durch die Äste, und ab und zu flog ein Vogel
mit schrillem Kreischen auf. Annit beugte sich weit über Silbersterns Hals, um den tief herabhängenden Zweigen aus zuweichen. Plötzlich lichtete sich der Wald, und eine riesige  Höhle tat sich vor ihnen auf. Silberstern hatte Mühe, auf dem  unebenen, steinigen Boden Tritt zu fassen. Doch er setzte  seinen Weg unbeirrt fort. Kleine lodernde Fackeln hingen an  den Wänden und verbreiteten ein gespenstisches Licht. Von  der Decke tropfte Wasser und lief über Annits Gesicht. Immer  wieder wischte sie sich über die Augen, um überhaupt etwas  sehen zu können.
    Plötzlich bäumte Silberstern sich auf. Annit klammerte sich an seiner Mähne fest, um nicht herunterzufallen. Da erfüllte mit einem Mal ein blendend weißes Licht die Höhle. Annit schirmte mit einer Hand ihre Augen ab, um etwas sehen zu können. Und jetzt erkannte sie, warum Silberstern sich aufgebäumt hatte. Direkt vor ihr lag ein größer See. Ein Boot trieb darauf, und darin stand die junge Nonne Mariana - umgeben von einem hell lodernden, riesigen Feuerkreis.
    Wie aus dem Nichts tauchten plötzlich Ikonen auf, die in der Luft herumschwirrten und dann genauso schnell wieder
verschwanden, wie sie gekommen waren. Silberstern stand jetzt reglos da, während Annit zu Mariana blickte, die nun eine große Ikone in den Händen hielt. Die stellte die Mutter Maria mit dem Jesuskind dar. Mariana hielt die Ikone fest umklammert. Dann sank sie mit dem Boot langsam tiefer - bis sie ganz verschwunden war.
    Schweißgebadet schreckte Annit aus dem Traum auf.  Immer noch sah sie die große Ikone mit der Mutter  Maria und dem Jesuskind vor sich. Sie hatte sich nicht  wie die anderen Ikonen in Luft aufgelöst, sondern war  in goldenem, beinahe überirdischem Licht erstrahlt.
    Annit setzte sich im Bett auf und schlang die Arme um ihre Knie. Schon zum zweiten Mal war die junge Nonne ihr im

Weitere Kostenlose Bücher