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Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit

Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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drei Stunden wieder“, sagte sie, nachdem  alle ausgestiegen waren. „Und seid bitte pünktlich. Ich  habe heute noch allerhand zu erledigen.“ Dann ging sie  mit eiligen Schritten davon.
    „Und wir gucken uns jetzt die Windmühlen an?“, fragte Mannito mit einem Grinsen.
    Annit schüttelte den Kopf und erklärte ihm, was sie wirklich hier wollte.
    „Ich find die Idee, auf eigene Faust loszuziehen, klasse“, bestätigte Mannito und ließ sich von Annits Begeisterung anstecken.
    „Mir ist schon klar, dass das vermutlich nicht allzu viel bringen wird, aber vielleicht finde ich wenigstens einen Hinweis auf meine Eltern. Ich muss es einfach mal probieren. Sonst dreh ich noch durch.“
    Mannito steckte die Hände in die Hosentaschen. „Mal schauen, vielleicht haben wir ja Glück und finden was heraus. Wär ja echt super, wenn deine Mutter hier wohnt. Aber wo fangen wir an? Viel Zeit bleibt uns ja nicht. Was hältst du davon, wenn wir einfach ein bisschen in der Stadt herumschlendern? Vielleicht kommt uns ja dabei noch eine Idee.“
    „Okay, gehen wir los“, nickte sie.
    „Schade, dass wir kein Bild von deiner Mutter haben“, bemerkte Mannito, als sie eine schmale Gasse entlang schleuderten.
    „Na ja, ich vermute mal, sie sieht mir ähnlich“, sagte Annit. „Kinder sehen ihren Eltern doch normalerweise immer ähnlich.“
    Eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander her. In der Stadt herrschte reger Betrieb. Viele Leute waren in den Gassen unterwegs, hasteten in die kleinen Geschäfte oder saßen draußen vor einem Cafe zusammen und unterhielten sich lebhaft. Neugierig schauten Annit und Mannito sich um.
    Plötzlich stupste Annit ihren Freund in die Seite und deutete verstohlen auf eine jüngere Frau mit langen schwarzen Locken, die an einem Marktstand stand und dort das Gemüse begutachtete.
    Mannito blickte von der jungen Frau zu Annit und wieder zurück. „Stimmt“, meinte er. „Sie hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dir.“
    „Und, was soll ich jetzt machen?“, flüsterte Annit. Obwohl die Frau viel zu weit weg war, um sie hören zu können.
    Mannito runzelte die Stirn, dann leuchteten seine Augen auf. „Du sprichst sie einfach an. Ganz unverbindlich natürlich.“
    Annit schnaufte ein paar Mal tief durch, bevor sie sich langsam einen Weg zu dem Gemüsestand bahnte. Je näher sie kam, desto aufgeregter wurde sie. Sie spürte, wie kleine Schweißperlen über ihren Rücken liefen.  Könnte sie tatsächlich meine Mutter sein?, schoss es ihr für den Bruchteil einer Sekunde durch den Kopf.
    In diesem Augenblick schaute die jüngere Frau zu ihr hin und lächelte sie an.
    Annit blieb fast das Herz stehen. Doch sie fasste all ihren Mut zusammen und trat beherzt auf sie zu. „Entschuldigen Sie bitte, aber ich hab das Gefühl, dass wir uns kennen“, presste sie hervor und merkte, wie ihre Wangen dunkelrot anliefen.
    Die jüngere Frau hob die Augenbrauen und musterte Annit mit durchdringendem Blick. Dann schüttelte sie den Kopf. „Tut mir leid. Aber ich kann mich wirklich nicht erinnern, dass wir uns schon einmal begegnet wären“, antwortete sie.
    „Oh, dann muss es sich wohl um eine Verwechslung handeln“, hauchte Annit, drehte sich rasch um und machte sich davon.
    Eigentlich hatte Annit von Anfang an gewusst, dass die Frau viel zu jung war, um ihre Mutter sein zu können. Dennoch war sie enttäuscht, dass dieser winzige Hoffnungsschimmer so schnell wieder zerplatzt war.
    Mannito bemerkte ihre Enttäuschung. „Jetzt sei nicht traurig. Es wäre ja auch ein Riesenzufall gewesen, wenn die Erste, die du ansprichst, deine Mutter gewesen wäre. Du darfst nur nicht aufgeben“, tröstete er sie.
    Annit stampfte mit dem Fuß auf den Boden. „War vielleicht auch eine blöde Idee von mir, überhaupt hierher zu fahren“, sagte sie geknickt.
    Energisch schüttelte Mannito den Kopf. „Das war überhaupt keine blöde Idee. Du wolltest die Sache selbst in die Hand nehmen. Und das ist genau richtig. Ich find, du bist ganz schön mutig. Wer traut sich denn schon, in irgendein wildfremdes Land zu reisen und nach seinen Eltern zu suchen? Keiner, außer dir.“ Die Sätze waren nur so aus ihm herausgesprudelt, ohne dass er einmal Luft geholt hatte.
    „Danke“, erwiderte Annit. Mehr brachte sie nicht über ihre Lippen.
    „Ist doch klar.“ Mannito fasste an den Schirm seiner Baseballkappe. „Wir finden deine Eltern schon noch“, fügte er hinzu.

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