Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberstern Sternentaenzers Sohn 04 - Familiengeheimnisse

Silberstern Sternentaenzers Sohn 04 - Familiengeheimnisse

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 04 - Familiengeheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
Vom Netzwerk:
„Bei uns wird nicht gebettelt. Verschwindet! Geht nach Hause!"
    Gebettelt! Was soll das denn? Annit stemmte die Arme in die Hüften und sah ihn mit funkelnden Augen an. „Was fällt Ihnen ein!? Wir wollen überhaupt nicht betteln“, fauchte sie empört.
    Mannito griff ein und schob sie ein Stück zur Seite. „Entschuldigung, aber wir wollen wirklich nicht betteln. Wir würden nur gerne kurz mit jemandem sprechen“, sagte er.
    „Ach ja?“, entgegnete der Portier noch abfälliger. „Ich würde auch oft gerne mit jemandem sprechen. Mit meiner verstorbenen Mutter oder mit meiner Katze. Verschwindet, sonst hole ich den Sicherheitsdienst!“
    Mannito blieb ruhig, auch wenn es ihm nicht gerade leicht fiel. „Wir möchten mit Ömer Celik sprechen.“
    Der Portier schwieg, schob seine Mütze zurück und kratzte sich am Kopf. „Ömer Celik, soso“, wiederholte er.
    Mist!, dachte Annit. Wahrscheinlich arbeitet der gar nicht mehr hier. Dann können wir das hier gleich vergessen.
    „Und was wollt ihr von ihm?“, fragte der Portier dann.
    „Das würden wir ihm gerne selbst mitteilen“, erklärte Mannito bestimmt.
    Der Portier war für einen Moment unschlüssig. „Habt ihr denn einen Termin?“, erkundigte er sich dann.
    „Äh, nein“, stammelte Mannito. „Eigentlich wollte ich ihn anrufen, aber leider habe ich seine Telefonnummer verlegt“, fügte er schließlich so weltmännisch hinzu, dass sich Annit ein Grinsen nicht verkneifen konnte.
    Unerbittlich verschränkte der Portier die Arme. „Wenn ihr keinen Termin habt, kann ich euch nicht reinlassen“, erwiderte er hochnäsig.
    Oh nein! So ein arroganter Typ! Annit hätte am liebsten vor Wut auf den Boden gestampft.
    Doch Mannito ließ sich nicht irritieren. „Warum lassen Sie das nicht ihn selbst entscheiden?“
    „Weil es meine Aufgabe ist, ihn vor lästigen Besuchern zu schützen“, fauchte der Portier inzwischen mit hochrotem Kopf.
    Doch Mannito ließ sich nicht unterkriegen. „Wer weiß, vielleicht wäre Ömer Celik sehr wütend auf Sie, wenn Sie uns einfach so wegschicken würden. Vielleicht wäre er sogar so wütend, dass er Ihnen kündigen würde.“
    Mannito sprach so ruhig und entschlossen, dass der Portier nun doch etwas unsicher wurde. Er blickte sich um. Überlegte. Dann schien er einen Entschluss gefasst zu haben und winkte einen Kollegen von der Rezeption zu sich. „Hier ist ein ...“ Er zog die Augenbrauen zusammen und sah Mannito an. „Wie heißt du?“
    „Mannito cel Mare.“
    „Also, hier ist ein Mannito cel Mare, der Herrn Celik sprechen möchte. Fragst du ihn bitte, was ich tun soll?“
    Der Kollege von der Rezeption nickte nur kurz und verschwand wieder im Hotel.
    Mannito zwinkerte Annit aufmunternd zu.
    Es war inzwischen Mittag und mindestens 35 Grad heiß. Annit schwitzte immer mehr. Mit dem Ärmel wischte sie sich die kleinen Schweißperlen ab, die sich auf ihrer Stirn gebildet hatten. Mit der Zunge fuhr sie ihre trockenen Lippen entlang, die aufgesprungen waren und nach Salz schmeckten.
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis der Kollege endlich wieder auftauchte. Er unterhielt sich kurz mit dem Portier, dann winkte er Annit und Mannito zu, ihm zu folgen. In der großzügigen Empfangshalle deutete er den beiden an, sich in eine der Sitzgruppen zu setzen und zu warten, während er selbst wieder zur Rezeption ging.
    Erschöpft ließ sich Annit fallen und genoss die angenehme Temperatur in dem klimatisierten Raum. „Puh, ist das schön kühl hier“, ächzte sie.
    Mannito war ähnlich geschafft wie sie.
    Wenige Minuten später kam ein Kellner und stellte zwei Gläser mit Getränken auf den Tisch vor ihnen. Unten rot, oben orange, darüber ein Spieß mit Ananasstückchen.
    Durstig machte sich Annit gleich darüber. Erst verspeiste sie die Ananas, dann leerte sie mit großen Schlucken das Glas. „Mhmmmm, ist das lecker! Könnte aber ein bisschen kühler sein.“
    Mannito griff nach seinem Drink. „Bei Hitze soll man lauwarme Getränke trinken“, erklärte er. „Das Beste ist lauwarmer Pfefferminztee. Wusstest du das nicht?“
    „Nee!“ Annit lehnte sich im Sessel zurück. „Bei mir zu Hause ist es nie so heiß.“ Ganz plötzlich und ohne Vorwarnung überfiel sie in diesem Moment das Heimweh. Sie sah ihren Bauernhof und ihre Adoptiveltern vor sich und sehnte sich danach, einfach nur von ihrer Mutter in den Arm genommen zu werden. Wie es wohl sein wird, wenn meine andere

Weitere Kostenlose Bücher