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Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse

Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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Getreidefeldern entlang. „So ein kleiner Ausflug gefällt dir bestimmt.“
    Am Ende der Getreidefelder gabelte sich der Weg. Der rechte, breitere Weg führte am Waldrand entlang, der linke direkt in den Wald hinein. Bisher hatte Annit immer den rechten, etwas breiteren Weg gewählt und wollte das auch jetzt tun. Doch Ilse blieb stehen. Weigerte sich. Ließ sich nicht mitziehen. Sie schüttelte den Kopf und blieb stur wie ein Esel.
    „Na komm schon, Ilschen. Wenigstens ein kleines Stück noch, okay?“
    Doch Ilse rührte sich nicht vom Fleck.
    „Ach Mann, das ist echt doof, was du hier machst“, beschwerte sich Annit. „Sei nicht so faul, wir sind doch erst ein paar Meter gegangen, das war gar nichts.“
    Ilse blieb stehen.
    „Ach komm!“ Annit ließ den Führstrick sinken. „Meinetwegen, du hast gewonnen. Dann gehen wir eben wieder zurück, und du darfst auf die Koppel.“
    Doch Ilse hatte offenbar andere Pläne. Sie schüttelte noch einmal kurz ihre Mähne, dann schlug sie den linken Weg ein, der geradewegs in den Wald führte.
    „Was soll das denn werden?“ Annit rollte mit den Augen. „Was willst du denn im Wald?“
    Ilse reagierte nicht, trottete munter weiter.
    „Also schön.“ Annit schnaufte tief und folgte ihr. „Dann gehen wir eben hier lang.“ Sie griff nach dem Führstrick und marschierte neben der Stute her. Nach einer Weile mündete der Weg auf eine Lichtung.
    „So, und jetzt drehen wir zwei Hübschen wieder um. Nicht wahr, Ilse?“ Annit zog am Führstrick, aber Ilse sträubte sich wieder. „Ey komm! Los, wir gehen zurück.“
    Ilse weigerte sich weiter, rührte sich wieder nicht.
    Annit lehnte sich gegen einen Baumstamm. „Wenn du meinst, dann bleiben wir eben hier.“ Sie sah sich um, und auf einmal stutzte sie. Ihr Blick fiel auf eine Holzhütte, die etwas versteckt zwischen den Bäumen lag.
    „Aber das ist ja ... klar, die alte Waldhütte meines Vaters“, murmelte sie und erinnerte sich langsam wieder. Sie band Ilse an einem Baum fest und näherte sich neugierig der Hütte. Wie lange ist das her, seit ich hier das letzte Mal mit ihm war?, überlegte sie.
    Die Hütte war nicht abgeschlossen. Annit musste nur einmal leicht gegen die hölzerne Tür drücken, und schon öffnete sie sich. Innen war ein Raum, etwa so groß wie ihr Zimmer. An den Wänden hingen zwei Geweihe und ein Bild mit einer nachgestellten Jagdszene. Neben einer kleinen Truhe befanden sich noch zwei Holzhocker und ein Tisch darin. Es roch gut nach Holz und Tannenzapfen.
    Annit trat ein. Was wohl in der Truhe ist?, überlegte sie und hob gespannt den Deckel.
    Obenauf lag ein dickes Buch, das an der Seite mit Ringspiralen geheftet war, es sah selbst gemacht aus. Neugierig zog Annit es heraus, setzte sich in den Schneidersitz und legte das Buch auf ihre Knie. Sie strich über den festen Pappdeckel, bevor sie es ganz vorsichtig öffnete. Mittig stand in schnörkeliger Schrift ein Datum. „Das ist ja mein Geburtsdatum“, wunderte sich Annit. „Komisch!“
    Ehrfürchtig blätterte sie um. Ganz groß, beinahe die ganze Seite bedeckte ein Foto von einem kleinen Mädchen mit dunklen Haaren und leuchtend blauen Augen. „Das bin ja ich.“
    Neben dem Foto stand etwas geschrieben: „Das ist die kleine Annit. Unser ganzes Glück! Unser Sonnenschein. Wir danken Gott jeden Tag, dass er uns dieses Wunder geschenkt hat.“ Annit erkannte sofort, dass es die Handschrift ihres Vaters war. Sie schluckte gerührt und blätterte weiter.
    Sie schlug die nächste Seite auf. Dort klebte ein durchsichtiges Tütchen. Darin befand sich ein kleiner Milchzahn. Daneben standen wieder ein paar Zeilen. „Unsere süße Kleine wird immer größer. Heute war zum ersten Mal die Zahnfee bei ihr. Die Arme hat so bitterlich geweint.“ Ein Lächeln huschte über Annits Gesicht. Sie erinnerte sich noch ganz genau daran. Die Zahnfee hatte ihr damals eine wunderschöne Spieluhr mitgebracht. Und ich hab täglich an meinen anderen Zähnen gewackelt. Damit die auch endlich rausfallen, und ich noch mehr Geschenke von der Zahnfee bekomme.
    Einige Seiten weiter war ein kleines Mädchen mit langen schwarzen Zöpfen und einer ebenso langen Schultüte im Arm zu sehen. Mit der freien Hand klammerte es sich an der Hand einer etwas rundlichen Frau mit kurzen dunkelblonden Haaren und gütigen wasserblauen Augen fest. „Heute beginnt für unsere Kleine der Ernst des Lebens. Ursula und ich, wir bringen sie hin. Ach, es geht alles so schnell. Jetzt ist unser Schatz

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