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Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse

Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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Gefühle fuhren Achterbahn. Auf der einen Seite liebte sie ihre Adoptiveltern, hatte sich früher immer gut mit ihnen verstanden und verdankte ihnen viel. Und dann wieder gab es Momente, so wie jetzt, da spürte sie nur bittere Enttäuschung, und die beiden kamen ihr vor wie zwei Fremde.
    Mannito war Annit die ganze Zeit über in einigem Abstand gefolgt. Nun holte er auf, lenkte seine Ranja so nah zu Silberstern, dass er Annit in die Seite knuffen konnte. „Komm, lass uns mal ein bisschen Tempo machen! Wer als Erster bei der Baumgruppe ist!“ Damit trieb er seine Ranja an und galoppierte davon.
    Annit ließ sich das nicht zweimal sagen, feuerte Silberstern ebenfalls an und jagte den beiden hinter. Bei jedem Galoppsprung spürte sie den sehnigen Körper des Pferdes und wie seine Hufe kraftvoll auf den weichen Boden trafen. Und allmählich fühlte sie sich auch wieder etwas besser.
    Fast gleichzeitig erreichten Annit und Mannito die Baumgruppe. Sie parierten durch, glitten aus dem Sattel und ließen ihre Pferde grasen.
    Mannito klopfte Ranjas Hals, dann drehte er sich zu Annit. „Ey komm, du alter Miesepeter. Jetzt lach doch mal wieder ein bisschen.“
    „Miesepeter?“, sagte Annit und unweigerlich huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. „Sag das noch mal!“
    „Miesepeter, Miesepeter!“, wiederholte Mannito, boxte Annit leicht auf den Arm und rannte los.
    „Na warte!“, lachte Annit. „Wenn ich dich erwische ..."
    „Vergiss es!“, gab Mannito zurück und rannte schneller.
    „Wirst schon sehen!“
    Mannito drehte sich kurz um. „Dann fang mich doch!“, kicherte er und schlug einen Haken. „Du kriegst mich nie!“
    „Von wegen!“ Annit spurtete hinter Mannito her, und zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte sie sich plötzlich wieder leicht und frei. Als sie ihn nach einer Weile doch zu fassen kriegte, ließen sich beide lachend ins Gras fallen. Kopf an Kopf lagen sie nebeneinander auf der Wiese.
    „So macht Ausreiten Spaß!“, kicherte Mannito. „Und bei unserem Wettritt vorhin war auch ich ganz klar Sieger.“
    Ein glückliches Lächeln umspielte Annits Lippen. Plötzlich schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf. Bei unserem schnellen Galopp vorhin und dem Fangen grad, das war doch genau so, wie ich es mir vor einiger Zeit erhofft hab. Damals, als ich mir so sehr gewünscht hab, er würde sich in Südholzen wohl fühlen. Mannito und ich auf Ranja und Silberstern. Mannito und ich ausgelassen und lachend. Genau so hatte ich es mir vorgestellt. Hab ich vielleicht doch...? Hab ich ihm aus Versehen vielleicht doch meine Gedanken geschickt, und deswegen geht es ihm besser? Hab ich ihn vielleicht doch über Silberstern manipuliert? Hab ich ihm meine Gedanken übereinen Traum aufgezwängt? Wie bei Sabeth in Syrien? Hastig tastete sie nach ihrem Amulett. Es war noch da. Verborgen unter dem T-Shirt hing es um ihren Hals. Annit streckte den Kopf, sodass sie Mannito sehen konnte. „Du ...“
    Mannito reckte ebenfalls den Kopf nach oben, sodass sie sich nun in die Augen blickten. „Was gibt’s denn?“
    „Dieser Ausritt und unser Fangen ...“, begann sie etwas zögerlich.
    „Ich war schneller als du, ganz klar, ich hab gewonnen“, unterbrach Mannito sie und lachte fröhlich. „Schön, dass du es endlich einsiehst.“
    „Hast du schon mal so etwas Ähnliches geträumt?“, hakte sie vorsichtig nach.
    Mannito zupfte einen Grashalm ab und steckte ihn in den Mund. „Hm! Nee, aber weißt du, wovon ich neulich geträumt habe? Von einem superleckeren, riesengroßen Eisbecher“, kicherte er übermütig. „Aber bestimmt nicht von einem Ausritt.“
    Also nicht! Annit schnaufte beruhigt durch. Dann gefällt es ihm inzwischen also wirklich hier.
    Mannito streckte den Arm aus und strich über ihre Haare. Annit genoss seine Berührung und fühlte sich in seiner Nähe wieder so unbeschwert und glücklich wie schon lange nicht mehr.

Die Aussöhnung
    Einige Tage drauf kümmerte sich Annit wieder mal ausgiebig um die trächtige Stute, deren Bauch immer dicker wurde. Allzu lange dauerte es offenbar nicht mehr bis zur Geburt.
    „Du brauchst jetzt viel Bewegung, Ilse“, sagte Annit, während sie der Stute das Halfter anlegte. „Komm, wir machen heute mal wieder einen schönen Spaziergang. Das tut dir und deinem Fohlen gut!“
    Brav trottete Ilse hinter Annit her. „Sonst siehst du immer nur die Koppel. Das wird auf Dauer ja langweilig für dich“, meinte sie und führte die Stute den kleinen Feldweg zwischen den

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