Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silence

Silence

Titel: Silence Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
Vom Netzwerk:
hier?«
    »Wie geht es dir?« Ich runzelte unwillig die Stirn. Ich hatte eine Frage gestellt, die nicht beantwortet wurde. Stur konnte ich auch sein. Ich beschloss , auch nicht zu antworten. Aber mir selber gestand ich ein, dass ich mich irgendwie merkwürdig wie in Watte gepackt fühlte.
    »Was ist mit Giovanni?«, fragte ich.
    Der Mann legte den Kopf schief und kniff die Lippen zusammen. »Du meinst den Vampir?«
    »Beantwortet irgendjemand mal irgendwann meine Fragen?« Ich hatte das deutliche Gefühl, dass ich wütender sein sollte.
    Noch gestern hätte mich dieses Verhalten der beiden sehr wütend gemacht. Aber ich musste mich sogar richtig zwingen, Angst um Giovanni zu verspüren. Eigentlich wusste ich nur, dass ich sie verspüren sollte. Es war nur wie eine Erinnerung, an das was ich hätte fühlen sollen. Stattdessen fühlte ich mich so als wäre mir eigentlich alles egal. Mir war danach , mich hinzusetzen und dumpf Löcher in die Luft zu starren.
    »Wir wissen es nicht. Und es sollte auch dir egal sein, er gehört zu unseren Feinden. Es hätte nie zu engem Kontakt zwischen unseren Rassen kommen dürfen«, sagte meine leibliche Mutter mit vor der Brust verschränkten Armen.
    Den unbewegten Gesichtsausdruck in ihrem Gesicht kannte ich von meiner Adoptivmutter, oder was auch immer sie in Wirklichkeit war.
    Es war mir nicht egal und ich verspürte den Drang , wütend zu werden, aber diese Wut begab sich nicht dorthin, wo sie greifbar wäre für mich. Warum war mein Inneres so taub? Was stimmte mit mir nicht?
    »Wo sind meine Eltern?«
    »Wir sind hier«, sagte die Frau kalt. Ich musterte den Mann nach Emotionen im Gesicht, wie ich sie zumindest von meinem Vater her kannte. Aber auch er wirkte eisern.
    »Ihr seid nicht meine Eltern. Also, wo sind sie?«
    »In Silence. Ab hier übernehmen wir«, sagte Alfredo, trat neben seine Frau und ließ seinen Blick über mich gleiten. Ein Schauder durchlief mich dabei.
    Ich trat auch an die Scheibe heran, musterte die beiden mit der gleichen Unverfrorenheit, wie sie mich. »Ich will hier raus, wenn ihr mir also bitte zeigen würdet, wie ich hier herauskomme.« Hatte ich bitte gesagt?
    »Das ist eine Arrestzelle. Du wirst dort drin bleiben, bis du zur Vernunft gekommen bist.«
    Ich runzelte die Stirn. »Zur Vernunft? Ihr habt kein Recht dazu, mich einzusperren.«
    Alfredo stieß ein kurzes arrogantes Lachen aus. »Wir haben jedes Recht. Wir sind das Gesetz.«
    Ich wollte ihn anschreien, aber das erschien mir zu anstrengend. Wo war all die Aggression der letzten Tage hin? Warum schien mein Geist sich durch Gelee zu bewegen? »Was habt ihr mit mir gemacht?«
    »Diazepam, damit drosseln wir die Emotionen bei den jungen Wölfen. Sonst käme es an der Schule regelmäßig zu Wolfskämpfen. Bis unsere Nachkömmlinge gelernt haben, mit ihren Gefühlen umzugehen, sie völlig zu unterdrücken, benutzen wir dieses Menschenmedikament, um euch ruhigzustellen. Es wirkt bei uns etwas anders als bei Menschen. Es umnachtet nicht unser Hirn, macht uns nicht müde. Es unterdrückt nur die Empfindungen. Ohne Wut können Jungwölfe sich nicht verwandeln.«
    »Ihr habt mich auf dieses verdammte Internat gebracht?«
    »Hier gehörst du hin.«
    Ein junger Mann betrat den Flur vor den Arrestzellen. Er flüsterte Alfredo etwas zu, dieser nickte. »Ich muss meinen Pflichten nachkommen.« Damit wandte er sich von mir ab und ging. Meine Namensvetterin blickte ihm weder nach, noch schien es sie auf irgendeine Art zu interessieren, dass er ging.
    »Habe ich da nicht ein Wörtchen mitzureden. Ich will nicht auf diese Schule.« Was ich wollte, war, nach Giovanni zu sehen. Sicher zu gehen, dass es ihm gut ging.
    »In unserer Gesellschaft nicht. Wir haben Verantwortung. Nicht nur für uns, auch für die Menschen. Einen jungen Wolf ohne Ausbildung da draußen herumlaufen zu lassen, das käme einer Katastrophe gleich. Es ist uns ganz recht, dass die Menschen glauben, wir wären nur Produkt der Fantasie eifriger Drehbuchautoren .«
    »Vielleicht könnt ihr die Menschen täuschen, die Vampire nicht.«
    »Ja, das hast du gut hinbekommen. Seit Jahrhunderten verstecken wir uns, erholen uns von dem, was diese Kreaturen mit uns gemacht haben und ausgerechnet die zukünftige Herrscherin macht alles zunichte.«
    »Da irrst du dich, Mutter«, sagte ich mit so viel Sarkasmus in der Stimme, wie ich nur aufbringen konnte. »Die Vampire wussten von euch. Ermano und Giovanni waren nicht zufällig in Silence.«
    Eine ihrer

Weitere Kostenlose Bücher