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Silence

Silence

Titel: Silence Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Davis
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dass es sich um menschliche Städte handelt.«
    Haushälterinnen? Ich musste an Mariana denken. Wenn meine Eltern wirklich nur einen Besitz in ihr gesehen haben, erklärt das, warum es sie so wenig berührt hat, als sie gestorben war. Und das heißt, Greta ist ihnen genauso wenig wichtig.
    »Es tut mir leid, Lisa. Ich habe dir meinen Sohn nachgeschickt, damit er ein Auge auf dich wirft.«
    »Ihren Sohn? Ja, mein ältester.« Sie lächelte zum ersten Mal. »Blonde Haare, gut aussehend.«
    »Ja, ich weiß. Wir sind ihm begegnet. Er hat uns einen heiden Schreck eingejagt, als er uns in Venedig gefolgt ist.« Jetzt musste auch ich lächeln, als ich mich an den geheimnisvollen Fremden erinnerte. »Wie konnte er uns folgen, ohne dass jemand anders das mitbekommen hat?«
    »In seiner Kolonie gibt es einige, die nicht länger an diesem Leben festhalten wollen. Sie würden ihn nicht verraten.«
    »Irgendjemand muss das aber getan haben, sonst hätten sie mich nicht gefunden.«
    »Das war nicht mein Sohn. Jemand aus Vincenzos Kreis. Zumindest war es das, was Lissianna gesagt hat, als sie mich gestern vernommen hat.«
    Vernommen, ich konnte nur noch mit dem Kopf schütteln. Aber was hatte ich erwartet? Eine Gesellschaft, die so mit ihren Kindern umging, die würde wohl kaum in anderen Belangen ein Gewissen haben. »Wie hat man sie entdeckt?«, fragte ich mitleidig. Mrs. Walsh war immer eine strenge Lehrerin, aber sie war immer gerecht gewesen.
    »Sie hatten wohl schon länger einen Verdacht, dass ich mit den »Aufständigen«, wie sie die Menschen nennen, die nicht länger unter ihrer Vorherrschaft leben wollen, sympathisiere.«
    »Aber, was kann ich schon tun? Wenn die Wölfe wirklich so ticken, dann werden sie nie zulassen, dass jemand sie regiert, der anderer Meinung ist.«
    »Doch, das müssen sie. Nach unserem Gesetz müssen die Herrscher ihr Amt nach 500 Jahren abgeben. Das wurde beschlossen, weil niemand bis in alle Zeiten regieren sollte und bestimmt auch nicht will. Die 500 Jahre deiner Eltern sind in fünf Jahren vorbei, und du bist die einzige Nachfahrin.«
    Ich sollte in fünf Jahren die Wölfe regieren? Wie hatten sie sich das vorgestellt? Ich hatte mich noch nicht einmal damit abgefunden, dass ich ein Werwolf war, jetzt sollte ich sie auch noch regieren.
    »Kann das nicht jemand anders machen? Was, wenn es keinen Nachfahren geben würde?«
    »Nur dann, wird es eine Wahl innerhalb der Vollblüterfamilien geben. Nur ein Vollblüter kann über uns herrschen.«
    Was für eine rückständige Gesellschaft war das eigentlich? Damit hatte ich schon drei Punkte auf meiner Liste, um die ich mich kümmern musste: 1. Hier rauskommen. 2. Giovanni finden (hoffentlich lebend). 3. Die Krone loswerden.
    »Was werden sie mit Ihnen machen?«
    »Deine Mutter meinte, ich hätte die Wahl zwischen einer Hinrichtung oder einem Lehramt innerhalb dieser Mauern, wo man mich unter Kontrolle hätte, bis man der Meinung wäre, man könne mir wieder vertrauen.«
    Jemand trat durch die Tür, durch die Lissianna vorhin verschwunden war. Es war Lissianna.
    »Ihr habt euch unterhalten?« Sie setzte ein winziges Lächeln auf und blickte zwischen uns hin und her.
    Keiner von uns antwortete. Sie zuckte lässig mit den Schultern und betätigte einen Knopf an der Wand neben dem Eingang. Mit einem leisen Surren fuhr meine Scheibe ein Stück zur Seite, so dass ein Durchgang entstand.
    »Heißt das, ich darf gehen? Ich hab nämlich wirklich keine Lust, viel länger hierzubleiben.«
    »Nein, das heißt, dein Zimmer ist vorbereitet. Ich bringe dich jetzt dorthin, werde dir alles nötige Zeigen und morgen beginnt für dich der Unterricht. Alles andere kann deine Mitbewohnerin dir erklären.«
    Fasziniert und abgestoßen zugleich beobachtete ich, dass sich absolut keine Regung im Gesicht meiner leiblichen Mutter zeigte. Ich hätte mir so eine erste Begegnung zwischen Mutter und Tochter anders vorgestellt. Aber wie es den Anschein hatte, gab es da absolut keine Bindung zwischen uns. Ich konnte gut damit leben, denn für mich war diese Frau ohnehin eine Fremde. Ich trat aus der Zelle in den Flur, warf Mrs. Walsh einen letzten Blick zu und hoffte, dass sie sich für das Lehramt entscheiden würde. Ich könnte nicht damit leben, zu wissen, d ass man sie hingerichtet hatte.
    Ich folgte Lissianna einige Stufen hinauf, vorbei an einem Wärter, der eine gewisse Ähnlichkeit mit Dante hatte, und hinaus in das helle Tageslicht. Ich blinzelte, bevor ich mich umsah. Wir

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