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Silent Control | Thriller

Silent Control | Thriller

Titel: Silent Control | Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thore Dohse Hansen
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ihn, sonst hätten sie ihn ja wohl nicht gekidnappt. Die haben mit Sicherheit auch schon mitgekriegt, dass er ein kleines Genie ist.«
    »Dein Wort in Gottes Ohr.« Sie zog ihre Hand zurück und machte sich auf den Weg in die Küche.
    Kilian klappte den Laptop auf, setzte sich aufs Bett und installierte das Ghost-Programm. Was dann kam, war äußerst ernüchternd: Die meisten der relevanten Blogs waren offline. »Das kann ja wohl nicht wahr sein«, schimpfte er halblaut vor sich hin. »Es war doch nur die Rede von einzelnen Störungen.«
    Er schlug förmlich die IP-Adresse des IRC-Chat von Voxanon in die Tasten. Jetzt, endlich wurde er fündig. Das globale schwarze Brett von Anonymous war übervoll, es liefen die wildesten Debatten über die aktuelle Lage. Dann stutzte er. Irgendwas war merkwürdig. Einige User verschwanden unmittelbar, nachdem sie sich eingeloggt hatten. Er stopfte sich ein Kissen in den Rücken und begann, eine Warnung zu schreiben.
    Achtung, Leute, unbedingt lesen und weitermailen! Unser Freund Torben Arnström wurde verhaftet, vermutlich zusammen mit Commander Zero. Wir glauben, dass das Netz bald gesperrt wird. Dann ist es zu spät, irgendwen zu warnen. Verlasst alle den New Yorker Financial District. Dort kommen mit hoher Wahrscheinlichkeit elektromagnetische Waffen zum Einsatz, die alles zur Eskalation bringen könnten.
    So schnell er konnte, hatte er den Text geschrieben. Er drückte die Entertaste, um ihn zu senden. Im selben Augenblick war sein Text verschwunden. Weg. Einfach weg vom Bildschirm. Kilian starrte wie vom Blitz getroffen auf den leeren Screen.
    »Was ist los? Du siehst aus wie schockgefroren!«
    Nova war mit einem Teller voller Pizzastücke hereingekommen.
    »Scheiße, die haben wirklich Filter eingebaut«, sagte Kilian wütend. »Selbst der IRC ist tot.«
    »Der Kill switch act?«
    »Sieht so aus. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass alle Provider dabei mitmachen. Anonymous versuchen Websites der Medien zu kapern, wenn ich das hier richtig verstehe.« Fassungslos zeigte Kilian auf ein Posting, das sofort wieder verschwand. Er loggte sich aus und fuhr den Computer runter. Kraftlos ließ er sich in die Kissen fallen.
    »Also, erst mal gibt es lecker Tiefkühlpizza.« Nova stellte ihr Backwerk neben den Laptop ab. »Und dann heißt es bye-bye digitale Welt, willkommen in der analogen Wirklichkeit.«
    »Was?« Kilian angelte sich ein Stück Pizza. »Willst du etwa mit der Hand Flugblätter schreiben und aus dem vierten Stock schmeißen?«
    Die Grimasse, die Nova zog, passte zu ihrem roten geschmückten Zopf wie der Deckel auf den Topf. »Klar, und ich male auch noch Blümchen drauf!«
    »Tickst du jetzt komplett aus?«
    Trotz der angespannten Situation brach Nova in Lachen aus. »Mann, bist du spaßbefreit! Wir müssen zur Wall Street, Kilian. Da, wo der Kampf stattfinden wird.«

KAPITEL 43
WÜSTE NEVADA – BUNKER WHITESTAR
    Die Rechner liefen auf Hochtouren. Bis auf die unzähligen Computerexperten war nach der Evakuierung nur noch eine Stammbesatzung von zehn Agenten, zwanzig Soldaten, wenigen Servicemitarbeitern und einem Dutzend Wissenschaftler stationiert.
    Über dem unermüdlich arbeitenden Personal an den Workstations der Kommandozentrale thronte Clark in seinem abhörsicheren Glaskasten und studierte akribisch die Auswertungen von Mindvision. Trotz aller Widrigkeiten schien jetzt alles nach Plan zu laufen. Ein Team von Wissenschaftlern, das der CIA angehörte, hatte ohne Orlandos Wissen seine Erfindung längst perfektioniert und die psychotronischen Signale universell einsetzbar gemacht. Clark traute Orlando keine Sekunde, alles, was er aufzeichnete, war 24 Stunden am Tag unter Beobachtung gewesen und weiterentwickelt worden. Doch vor zwei Tagen entdeckten seine Spürhunde eine geschützte Datei Orlandos. Die Experten bissen sich die Zähne daran aus, aber sie konnten sie bisher nicht öffnen. Orlando war ein Universalgenie, jeder Geheimdienst würde sich die Finger lecken, so einen Mann zu beschäftigen, das wusste Clark. Doch der Stand der Erkenntnisse reichte, um die Signale zusammen mit der Anlage für die Hirn- zu-Hirn-Kommunikation zu nutzen. Im Gegensatz zum früheren Stadium benötigten die Empfänger daher keine Hirnimplantate mehr. Die Übertragung erfolgte über einen speziell ausgerüsteten Satelliten, der wiederum einen unscheinbaren Verstärker vor Ort ansteuert und der nicht größer als eine Faust war.
    Damit war eine wesentliche Verbesserung des

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