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Silent Control | Thriller

Silent Control | Thriller

Titel: Silent Control | Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thore Dohse Hansen
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elektromagnetischen Wellen hilft ihm. Sie dürfen den Zylinder aber nur ein oder zwei Sekunden auf seine Augen richten, aus einer Entfernung von mindestens zwei Metern.«
    Etwas unheimlich war June das Ganze schon. »Und dann passiert – was?«
    »Es wirkt wie eine Art Gedankenregression«, erläuterte Orlando die Wirkung. »Damit wird das Gehirn wieder auf seine normale Frequenz gebracht.«
    »Verstehe.«
    Susan Olbraine ergriff Junes Hand und drückte sie fest. »Bitte, holen Sie uns hier raus und sagen Sie der Welt, was hier vor sich geht!«
    So weit hatte June Madlow überhaupt noch nicht gedacht. Vorerst hatte sie den nächsten Schritt im Auge: Sie müsste an Torben herankommen, dieses unheimliche Gerät zum Einsatz bringen, und das alles, ohne aufzufallen. Die größte Gefahr drohte von Clark. Immerhin durfte sie den Bunker nicht verlassen, also hatte er noch etwas mit ihr vor. Es war nur eine Frage der Zeit, wann er sie suchen lassen würde.
    »Ja, ich hole Sie hier raus«, erwiderte sie zerstreut. »Das bin ich Ihnen schuldig, Susan.«
    Gedankenverloren betrachtete sie den Metallzylinder. Das nächste Problem war auch nicht kleiner: Wenn sie es überhaupt schaffte, das fatale Psychoprogramm in Torbens Hirn zu löschen, musste er heimlich an einen Rechner gelangen, um die bestens gesicherten Datenbanken zu knacken.
    Wenigstens habe ich noch mein iPad dabei, dachte sie. Ihr iPad war randvoll mit Software, die sie bei ihren Einsätzen gegen Anonymous-Aktivisten gebraucht hatte.
    »Ich muss hier schnellstens raus«, wandte sie sich an Orlando. »Irgendeine Idee, Superhirn?«
    Der Wissenschaftler zeigte auf seinen Rechner, und June umrundete den Schreibtisch. Auf dem Monitor baute sich eine Grafik auf. »Das ist die elektronische Steuerungsanlage für das Labor. Ich werde einen Kurzschluss legen. Das wird für ausreichend Verwirrung sorgen, und Sie gewinnen Zeit.«
    Unwillkürlich betastete die Agentin ihre Waffe. »Ich komm schon klar. Und wenn ich mir den Weg freischießen muss.«

KAPITEL 42
INTERSTATE-AUTOBAHN – RICHTUNG NEW YORK
    Auf der Fahrt nach New York sprachen Nova und Kilian kaum ein Wort miteinander. Noch immer regnete es in Strömen, und draußen wurde es allmählich dunkel. Der Schotte hatte das Radio eingeschaltet. Angespannt verfolgten sie die neuesten Nachrichten, die von immer neuen Protestaktionen berichteten. Kilian saß kerzengerade auf der Rückbank, während Nova sich neben ihm zusammengerollt hatte, versunken in ihre eigenen Überlegungen.
    Plötzlich schreckte Kilian auf und stupste Nova an. »Hör doch mal!«
    … den Angaben des Justizministers zufolge wurden am Morgen in einer weltweit koordinierten Aktion von Interpol und diversen Geheimdiensten mehr als fünftausend Wohnungen verdächtiger Hacker durchsucht. Es soll sich um Personen handeln, die direkt oder indirekt zu den Unterstützern von Anonymous gezählt werden. Rund dreitausendfünfhundert Menschen wurden in den USA, Europa, Kanada und Großbritannien verhaftet. Die Zusammenarbeit zwischen den Behörden, die Datenauswertung der NSA sowie die lückenlose Dokumentation der digitalen Spuren hätten den schnellen Zugriff ermöglicht, sagte ein Sprecher des Ministeriums in Washington.
    Nova richtete sich auf. »Großer Gott, es geht los. Die meinen es ernst. Orwells 1984 war Disneyland dagegen.«
    … drohen den Inhaftierten wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung bis zu zwanzig Jahre Haft. Durch einen heimtückischen Virus, der mutmaßlich von Sympathisanten freigesetzt wurde, kommt es derzeit zu erheblichen Störungen im Internet. Das US-Wirtschaftsministerium bezifferte den weltweiten Schaden auf über einhundert Milliarden Dollar. Daher habe man hart durchgegriffen. Gerüchte, dass es sich hierbei um den Beginn einer Internetzensur handeln könnte, wiesen die Behörden entschieden zurück.
    Mit einem Seufzer beugte sich Kilian zu Nova. »Wenn Torbens Verschwinden, die Netzzensur und der Einsatz dieser Psychowaffen zusammenhängen, müssen wir das an die Öffentlichkeit bringen.«
    »Das habe ich doch gleich gesagt. Diese ganze verdammte Heimlichtuerei bringt nichts. Manchmal kommst du mir echt wie ein kleiner Hosenscheißer vor, der sich in einem Computerspiel verirrt hat.«
    Kilian zuckte mit den Schultern. »Ich dachte eben, dass wir Torben schützen müssen, schon allein wegen Mister Geheimnisvoll Norris.«
    »Dieser Kerl hat ein total mieses Spiel mit Torben abgezogen!«, ereiferte sich Nova. »Hat ihm

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