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Silent Control | Thriller

Silent Control | Thriller

Titel: Silent Control | Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thore Dohse Hansen
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Politiker, die ihn anordnen, werden anschließend selbst entmachtet. Und das war’s dann.«
    »Wenn ich doch nur helfen könnte«, sagte Orlando. »Sie haben ja keine Anhnung, was ich hier erdulden musste.«
    »Ihr Selbstmitleid können Sie sich für später sparen«, fauchte June ihn an. »Sie müssen sich was einfallen lassen, und zwar dalli!«
    Der Wissenschaftler wand sich. Sein Hirn rotierte, er musste sich was einfallen lassen. Und das sofort.
    »Der Sektor, in dem der Direktor sich aufhält, ist absolut bombensicher und vollkommen autark. Wir müssten schon den Satelliten sperren oder eine EMP-Bombe zünden. Aber dafür fehlen uns hier die nötigen Zugänge im Netz.«
    June war mit den Nerven am Ende. Sie ließ sich auf einen Stuhl fallen und stützte den Kopf in die Hand. Plötzlich hob sie das Kinn und fixierte Orlando.
    »Moment, was haben Sie eben gesagt?«
    »Dass uns der Zugriff auf eine Impulswaffe fehlt«, erwiderte der Wissenschaftler. Er sah sie unsicher an.
    »Sie meinen eine EMP-Bombe? Ist der Bunker nicht dagegen geschützt?«
    »Ja und nein. Nicht, wenn die Bombe im Bunker gezündet wird.«
    Jetzt mischte sich der FBI-Beamte ein. »Haben Sie solche Bomben hier?«
    »Unsere Kampfhubschrauber sind mit kleinen EMP-Bomben ausgerüstet! Einige davon liegen im Waffenlager, nur einige Türen weiter.«
    Torben verschränkte die Arme. »Und wie sollen wir das überleben?«
    »Direkte Auswirkungen auf das menschliche Nervensystem sind unwahrscheinlich, solange man keinen Kontakt mit einem Spannungsleiter hat«, erhob Orlando eilfertig seine Stimme. »Ich hoffe nur, dass keiner von Ihnen einen Herzschrittmacher hat.«
    »Und damit könnte man Clark stoppen?«, erkundigte sich der FBI-Beamte.
    »Ja«, bestätigte der Wissenschaftler. »Durch den EMP-Schlag wird ein gepulstes Magnetfeld erzeugt. Das wiederum löst eine Rückkoppelung innerhalb des Spulensystems aus. Dadurch entlädt sich die Spannung, und die Anlage ist ohne Strom.«
    »Schnell, folgen Sie mir zum Waffenlager«, drängte June. »Es ist gleich in der Nähe.«
    Alle folgten ihr. Mit ihrer Identity Card ließ sich die Tür problemlos öffnen.
    Der FBI-Beamte reichte ihr eine Taschenlampe. June bebte am ganzen Körper. Sie befürchtete, dass nur noch wenige Minuten, vielleicht sogar nur Sekunden blieben, bis der Satellit aktiv sein würde. Im Kegel der Taschenlampe tauchten neben akkurat aufgereihten Maschinenwaffen Mengen von Kisten mit unterschiedlichen Beschriftungen auf, die man bis zur Decke übereinandergestapelt hatte. Granaten, Munition, Ersatzteile, Verbandskästen. Sie riss eine Kiste nach der anderen aus den Stahlborden, ließ sie auf den Boden knallen, öffnete sie. Nichts! In ihrer Ausbildung hatte sie mehrmals diese Bomben gesehen. Sie waren besonders gut an einem schwarzen Stahlgerippe zu erkennen, das die Bombe in der Mitte umhüllte.
    »Verdammt, es muss hier welche geben!« Sie leuchtete alles ab, bis sie in der hintersten Ecke fand, wonach sie suchte: eine schwere schwarze Metallbox.
    »Kommen Sie, helfen Sie mir!«
    Ächzend schleppten sie gemeinsam die schweren Kisten hinaus.
    June war in ihrem Element. Während ihrer Ausbildung hatte man sie mit Waffen aller Art vertraut gemacht, und sie kannte sich mit EMP-Bomben bestens aus. Mit einer resoluten Bewegung öffnete sie eine Kiste, hob die Bombe heraus und trug sie mit dem Beamten ins Labor.
    »Es gibt bei der Sache ein Problem«, sagte Orlando. »Sie müssen die Bombe in den Spulenraum werfen, da dieser Raum von außen gegen solche Schläge geschützt ist – wie ein Faradaykäfig.«
    »Die Lüftung!« June zeigte auf den Schacht neben einem Stahlschrank. »Wie gut, dass ich mir die Pläne vorhin angesehen habe. Von da kommen wir in den Raum mit dieser Scheißanlage.«
    Der FBI-Beamte blickte an sich herab, um deutlich zu machen, dass er nicht in das enge Quadrat passen würde.
    »Komm, Torben, ich schaffe das nicht alleine!« Zweifelnd betrachtete sie die viereckige Klappe aus perforiertem Stahlblech. »Meinst du, wir kommen da durch?«
    »Da ich noch nicht gefrühstückt habe …«
    Sie schoben einen Stuhl unter die Lüftungsklappe, während Torben sich auf den Tischen des Labors einen Schraubenzieher suchte.
    Dann stieg er auf den Stuhl. Er stieß den Schraubenzieher unter das Metall und wuchtete ihn mehrmals hin und her. Trockene Farbe und Beton rieselten herunter. Endlich hielt er die Klappe in der Hand.
    »Ready for taking off?« June nahm ihr Halstuch ab und band es

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