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Silent Control | Thriller

Silent Control | Thriller

Titel: Silent Control | Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thore Dohse Hansen
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vor sich hin. Nachdem er in Windeseile geduscht hatte, zog er die Jeans und ein T-Shirt an und streifte den engen Overall über.
    Kurze Zeit später wurde er von einem jungen Soldaten in den Hangar gebracht. June Madlow saß bereits in einem schwarzen Tarnkappen-Helikopter. Und zwar am Steuer, wie Torben mit einigem Respekt feststellte. Über dem Hubschrauber öffnete sich lärmend die Hangarluke. Heller Sand wurde hereingeweht und bohrte sich nadelfein in Torbens Haut.
    Mit gemischten Gefühlen stieg er in den Hubschrauber und setzte den Helm auf, den June ihm hinhielt. Anschließend gurtete ihn der Soldat fest. Bis auf seinen Flug zum Bunker hatte Torben noch nie in einem Helikopter, geschweige denn in einem Kampfhubschrauber, gesessen. Die Menge von Instrumenten, Computern und kleinen Bildschirmen war ziemlich verwirrend.
    »Auf nach Arizona!«, lachte die Agentin.
    Merkwürdig, dachte er. Wieso wird mir mein alter romantischer Traum erfüllt? Er erinnerte sich, dass er mal in einem Chat vom Mount Valley geschwärmt hatte. Aber das war Jahre her. Seit wann war man ihm auf den Fersen? Ihm schwindelte bei der Vorstellung, dass man hier alles über ihn wissen könnte. Leider sah es ganz danach aus.
    Als June Madlow den Motor startete, schloss der Soldat die Tür und lief geduckt weg.
    Der Helikopter gewann in einem atemberaubenden Tempo an Höhe. Eine Minute später schoss die Agentin über eine ausgedörrte Wüstenlandschaft. Kleine Ortschaften zogen wie Playmobilspielzeug unter ihnen vorüber.
    Nach einer knappen Stunde konnte Torben die ersten Felsformationen des Mount Valley erkennen, bis sie schließlich die East and West Mitten Buttes im Navajo-Nationalpark erreichten. Die Buttes waren Teil einer Gebirgsformation, wie es sie kaum ein zweites Mal auf der Erde gab. Jeder der beiden Berge war gut dreihundert Meter hoch. Sie wirkten vor allem deshalb so imposant, weil sie aus der flachen Wüste derart unvermittelt und steil in den Himmel ragten, als ob ein Riese sie dort zufällig abgesetzt hätte.
    Mit voller Geschwindigkeit flog June Madlow den East Mitten Butte an und zog den Kampfhubschrauber ruckartig in die Höhe. Torben spürte seinen Mageninhalt. Ein äußerst unangenehmes Gefühl.
    »Hey, hey, was wird das?«
    Die Pilotin verzog keine Miene. Auf ihrer Sonnenbrille spiegelten sich die Lichter der Armaturen. Sie brachte den Helikopter in eine waagerechte Position und setzte dann auf einer der wenigen ebenen Stellen des monströsen Felsturms auf.
    Mit gehobenem Daumen signalisierte Torben seine Anerkennung für die geglückte Landung, während er sich mit der anderen Hand immer noch den Magen hielt. Jetzt wusste er wenigstens ungefähr, wo man ihn gefangen gehalten hatte. Nevada oder Utah? Irgendwo dort also musste dieser ominöse Bunker liegen.
    Ein lautes Klicken verriet, dass June Madlow die Türen entriegelt hatte. Sie lösten ihre Sicherheitsgurte. Mit dem rechten Bein half Torben nach, die schwere Tür neben sich zu öffnen. Die Agentin stellte den Motor ab, und sie stiegen aus.
    Überwältigt stand Torben auf dem Felsplateau und schaute in die Weite. Die Aussicht war grandios. Die East and West Mitten Buttes waren für ihn die schönsten Felsmonumente des Mount Valley. Unzählige Westernfilme, die er als Kind geliebt hatte, waren hier gedreht worden. Für einen Moment fühlte er sich von allem losgelöst.
    Die Rotoren waren fast völlig zur Ruhe gekommen, und Torben setzte den Helm ab.
    »Da kann man doch alles andere vergessen, oder?«, sagte June, die zu Torben getreten war.
    »Schön wär’s. Ich bin Ihr Gefangener, das kann ich kaum vergessen.«
    »Jedenfalls können Sie mir hier nicht weglaufen«, grinste June. Sie musterte Torben von oben bis unten. »Für einen Hacker haben Sie eine ziemlich gute Figur. Wer hat Sie trainiert? Der schwedische Geheimdienst? Schlechte Tarnung für einen angeblich harmlosen Mitarbeiter einer Computerfirma.«
    »Der Trainer hieß Wuan Li. Ich kam mit acht Jahren in Stockholm in seine Kung-Fu-Gruppe und blieb, bis ich achtzehn war. Seither halte ich mich mit Liegestützen in Form. Das können Sie zu Protokoll nehmen.«
    June sah Torben direkt in die Augen. Ihr Blick wurde hart.
    »Okay, dann bleiben wir beim Protokoll. Sie haben sich in unsere Datenbank gehackt und ein Sabotageprogramm installiert. Sie haben fünf Agenten angegriffen und ausgetrickst. Sie sind mit einem falschen Pass in die Staaten gereist. Das allein reicht aus, um Sie lebenslänglich hinter Gitter

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